Tui und DER schöpfen Hoffnung
Urlaubsnachfrage steigt, Preise ziehen an
Urlauber nutzen das sonnige Wetter am Strand von Warnemünde.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die deutschen Touristik-Konzerne sind zufrieden mit dem Start der eingeschränkten Urlaubssaison. Sowohl Tui als auch DER Touristik melden steigende Buchungszahlen - nicht nur für die Sommersaison. Schrittweise sollen deshalb der Flugbetrieb und das Kreuzfahrtgeschäft hochgefahren werden.
Bei Tui läuft das verzögerte Sommergeschäft nach der Aufhebung der Reisewarnungen für viele Länder an. Wie der weltgrößte Tourismuskonzern aus Hannover mitteilt, sollen in den kommenden Wochen schrittweise immer mehr Ziele angesteuert werden. Ungefähr ein Viertel des Programms für die Hauptsaison sei derzeit ausgebucht, in der vergangenen Woche habe das Interesse der Kunden "spürbar" zugenommen. "Insbesondere Deutschland und Belgien verzeichnen eine deutliche Erholung."
Die Preise hätten im Schnitt um 14 Prozent zugelegt, was die dringend nötige Liquidität verbessere, sagt Tui. Es sollte möglich sein, das Reisegeschäft mit einem positiven Beitrag zu den zahlungswirksamen Fixkosten wiederaufzunehmen.
PANORAMA§15.06.2020 | 00:27 min
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Auch Deutschlands zweitgrößter Reisekonzern DER Touristik berichtet von einer steigenden Nachfrage nicht nur für diese Saison. Das Kölner Unternehmen mit den Marken Dertour, ITS, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen und Travelix baut sein Angebot für den Winter 2020/21 aus. Unter anderem gibt es mehr Skiurlaub-Angebote und vielerorts reduzierte Hotelpreise, wie DER Touristik mitteilt. Auch Ziele für den Sommer 2021 sind bereits buchbar.
"Betten könnten knapp werden"
Derzeit sei vor allem Urlaub in der Heimat und in Österreich stark gefragt, sagt der Zentraleuropa-Chef von DER Touristik, Ingo Burmester. "Für die Nah-Ziele sollten sich Urlauber schnell entscheiden, denn bei einigen Angeboten könnten die Betten in den Sommerferien knapp werden." Auch für Urlaubsgebiete im Ausland wie Griechenland, die Türkei, Balearen und Kanaren sowie Tunesien ziehe die Nachfrage wieder an.
Der Tourismus zählt zu den Branchen, die von der Corona-Krise am härtesten getroffen wurden. Erst nach drei Monaten hatte die Bundesregierung am Montag die weltweite Reisewarnung teilweise wieder aufgehoben und damit das Startsignal für einen innereuropäischen Sommerurlaub gegeben.