TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?

ist das Staats-Gedöns um Hapag in der Tat. Aber da regiert eben der Zeitgeist mit
...und ein wenig auch (indirekt) Napoleon. Ich meine nicht den verblichenen von der
Seine, sondern den leibhaftigen von der Saar...

Wenn ich den markigen Worten so lausche (das gilt auch für die Niedersachsen beim
Hickhack um den Staatsanteil bei VW), dann werde ich das dumme Gefühl nicht los,
dass manche da im Geiste immer noch mit der Pickelhaube rumlaufen.
Im Stechschritt, versteht sich ;-)

Eins davon (für Hapag) ist heute bereits eingegangen, vom Hamburger Bieter-
konsortium "Albert Ballin" (Höhe unbekannt).
In einem Artikel der Dow Jones Newswires wird noch einmal auf das mögliche
Angebot von NOL hingewiesen. Der Textauszug:

"Im Markt wird damit gerechnet, dass noch einige Reedereien aus Asien ihr Kaufinteresse manifestieren. Allen voran die Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur. Sie will laut früheren Angaben aus Verhandlungskreisen 6 Mrd bis
7 Mrd USD ausgeben."

Teilverkauf von Hapag? Wie bitte soll das gehen, ohne Spinoff?
Langsam wird der geplante Hapagverkauf zur Farce, zum Affentheater.
Mein Eindruck, den ich von Frenzel habe, verdichtet sich immer mehr: dieser
Mann macht alles zu Schrott, was er in die Finger kriegt. Dazu fällt mir nur
ein Name ein:
Mister DEMOLITIONMAN.

*A.P. MOLLER-MAERSK H1 NET PROFIT 12.0 BLN DKK (REUTERS POLL 10.2 BLN DKK)
   - tf.TFN-Europe_newsdesk@thomsonreuters.com
wj


[A.P. MOLLER - MAERSK,MAERSK.B,DK,,DK0010244508][BROSTROM AB,BRO.B,SE,,SE0000254880]
2008-08-27 12:51:32
1N|ERN|DEN SWE|TRN CON LEI|

TUI 13.21-0.36

-2.68%

Tui wartet auf Asiaten
Zu den schwachen Dax-Werte gehört die Tui-Aktie. Dem Reise- und Schifffahrtkonzern droht ein Interessent für die Tochter Hapag-Lloyd abhanden zu kommen. Die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur hat angesichts der schwierigen Marktbedingungen Erwartungen auf ein endgültiges Gebot für Hapag-Lloyd gedämpft. "Der Markt geht gerade dramatisch runter, da wird es immer riskanter, ein integriertes Unternehmen wie Hapag-Lloyd zu kaufen", sagte NOL-Chef Ronald Widdows mit Tageszeitung "Die Welt".

Weiß jemand, ob er irgendetwas bedauert? Irgendeine Fehlentscheidung zugibt? Sich schämt?

weiß man nicht mit absoluter Sicherheit. Seine Sekretärin hat heute in "Hausfrau
& Börse" ausgeplauscht, ihr Scheff habe sich ins Klo eingeschlossen und sie habe
ihn hemmungslos schluchzen hören. Dann habe sie einige Rumser gehört, so als ob
er mit seiner Birne gegen die Klotür geknallt wäre...
Ob man ihn vielleicht doch bedauern sollte?
Ich meine, so viel Mist kann ein einzelner Mensch absichtlich doch gar nicht bauen.

Ich wollte nur mal kurz Herrn Frenzel an dieser Stelle zum 5-Jahres Tief gratulieren, dass heute erreicht wurde.

sonst bemerkt er's nicht! Lesen wird's zwar nur die IR, aber immerhin!  

Karas, das überlasse ich den Aktionären (bin ja keiner mehr, Gott sei Dank).

Aber wenn er das Allzeittief von 7€31 wieder erreicht hat, dann werde ich es mir nicht nehmen lassen, ihm eine Flasche Schampus zu schicken.

Wie man hört, will NOL zwischen 4 und 5 Milliarden für Hapag bieten und damit das
Rennen machen.
Nehmen wir den Mittelwert an, dann kommen 4,5 Milliarden - die nebenbei unter den
gegenwärtigen widrigen Bedingungen gewiss nicht schlecht sind- auf den Tisch. Der
Witz daran: Der gesamte Konzern valutiert mit gerade mal 2,85 Milliarden! Zieht man
die Schulden ab,so bekommt man den Reisekonzern ohne einen Cent Schulden für
quasi umsonst.

Wie man aus gut unterrichteten Kreisen hört, bemüht sich die Hausfrau Erna Toelke
aus H. um einen Kleinkredit bei ihrer örtlichen Sparkasse. Mit dem Kleinkredit will sie
TUI aufkaufen. Anschließend verkloppt sie die Schiffe, Flugzeuge und Hotels, bis auf
eines - das behält sie samt Dienerschaft für sich.
Ach ja, fast hätt ich das Wichtigtse vergessen: als allererstes wird Erna Toelke
Meister Möchtegern Frenzel entlassen. Zum Trost und als Abfindung bekommt der
eine kleine Datsche auf den Aleuten...

ich befürchte, daß Du in Deiner total berechtigten Empörung Äpfel mit Birnen, sprich von NOL gebotene US-Dollars mit der in Euros berechneten Marktkapitalisierung vergleichst. Außerdem ist ja gar nicht klar, ob Frenzel ein solches Angebot, das ja um mindestens ein Drittel unter den Summen, die im Sommer kolportiert wurden, läge, akzeptieren würde. Dann hätte er es wieder mal geschafft und alles ginge weiter wie bisher.

Obwohl es mich bei diesen Kursen kräftig in den Fingern juckt, möchte ich mich beherrschen und nicht mit diesem Herrn untergehen.

Die letzten Wochen haben mein totales Mißtrauen in die Managementspitze von TUI und Arcandor voll bestätigt.

Mein Mitgefühl gilt Euch allen und meiner armen Frau.

Aber, wie gesagt, es könnte sein, daß wir schon sehr bald Leidensgenossen sein werden; lange kann ich wohl nicht mehr stillhalten...

Viele Grüße,

LeoF  

habe ich in der Eile übersehen, dass es sich bei  Hapag-Gebot um Dollars handelt.
(Naja, an einem Tag wie diesem... (*würg). Und überhaupt: wozu hat man Dich?)

Mehr als 3 Milliarden EURO und damit wesentlich mehr als die gesamte TUI-MK
werden's aber dennoch.
Warum das Gebot ein Drittel niedriger als im Sommer sein soll, verstehe ich nicht.
Auch damals war doch nach meiner Erinnerung von um die 5 Milliarden die Rede.

Was unser Norweger dazu sagt, möchte ich auch gerne wissen. Wenn er schlau ist,
krallt er sich bei dem Kurs den ganzen Laden. Wenn er es so abgezockt anstellt wie
Frau Schaeffler mit Conti, kriegt der den Laden fürn Apell und ein Ei.

wahrlich nicht, um Dich schlaumeierisch zu verbessern und nur, weil Googles Suche Dich zuerst ausspuckte:

siehe z.B. Posting 582: "7 Milliarden für HAPAG".

Ich habe zu dieser Zeit auch mal (nicht von Dir, sondern in der Zeitung) 7-8 Mrd gelesen.

Zum Norweger: schwer zu sagen ... vielleicht hat ihm, nachdem er kapiert hat, daß es mangels Cash für die Ablösung der Wandelanleihe keinen Spin-Off geben kann, auch jemand Feuerhakes Bilanzwerk erklärt und er sucht schon das Weite ... es stecken eben sehr viele Giftpillen in der Holding..., so daß man NACH 4 Mrd USD-Zahlung abzüglich Spesen für die Investmentbanker vielleicht sogar schlechter dastünde als jetzt, wo man den ganzen Goodwill aus mehreren Kaufräuschen noch besser verpacken kann ...

Ob sich Schaeffler langfristig genauso wie all die Porsches & Pieches vielleicht nicht doch sehr böse verrechnet haben, weiß ich nicht. Ich jedenfalls möchte in zwei bis fünf Jahren nichts mit Autos und deren Zulieferern zu tun haben ... gerade fallen in der Londoner City schon ein paar Tausend Kunden aus und neue Jobs kriegen nur die von denen, die eh schon acht Schlitten haben.

Lieber Cash, das Gold und ein paar Biotechs,

LeoF

kein Mißverständnis entsteht: den derzeitigen Verfall führe ich auf das schwierige Umfeld (Verschlechterung in der Schiffahrt, hohe Energiekosten, deshalb auch relativ wenig Massenkaufkraft für Tourismus, bevorstehender DAX-Rauswurf) zurück.

Arcandor ist ein anderer Fall.

dass man den ganzen Konzern am Ende für weniger als den Hapag-Erlös bekommt.
Im derzeitigen Markt ist einfach alles möglich.
Ein Rätsel ist mir, warum NOL überhaupt noch für Hapag bietet. Das weitaus
bessere Geschäft wäre es doch wohl, TUI ganz zu schlucken, das Filet (Hapag)
herauszuschneiden (natürlich ohne einen Cent Schulden) und den Rest verhökern.
Aber das kann ja noch kommen.  Vorsichtshalber rechne ich mit Kursen von deutlich unter 10 EURO.

aber Du darfst den starken Kreis der Touristikaktionäre nicht vergessen.

Bei Thomas Cook sieht man übrigens, daß sich mit Tourismus sehr wohl Geld verdienen läßt. Ich bin mir sicher, daß man das bei TUI-Travel in ein paar Jahren auch sehen wird, wenn die Integration abgeschlossen ist. Das Problem ist, daß immer nur Monopoly, Investmentbanking gespielt wurde und überhaupt kein unternehmerisches Handeln mehr stattfand (ich spreche von der obersten Ebene). Das ändert sich hoffentlich ... seit die Touristik von London aus geführt wird.
Schwieirg war auch, daß man, anders als z.B. BASF immer schlecht bei Kasse war und von daher die Neueinkäufe nicht einfach geräuschlos integrieren konnte.

Viele Grüße

tätigten (siehe CP-Ships).

dass der Kurs heute über 7 Prozent zulegt?

ich könnte mir vorstellen, daß dies daran liegt, daß sich in den letzten Tagen bereits ein Großteil des Rests der indexorientierten Fonds von der Aktie getrennt hat bzw. die psychologischen Belastungen des DAX-Rauswurfes, je näher dieser rückt, natürlich schwinden.

Außerdem ziehen massiv gefallene Aktien gerade in Deutschland Schnäppchenjäger geradezu magisch an wie man besonders an der Diskussionsintensität in Foren all solcher Aktien sehen kann (ist keine Anspielung auf die HRE).

Vielleicht (zu hoffen wäre es) rücken auch fundamentale Überlegungen wieder in den Mittelpunkt ... außerdem wird z.B. bei Wallstreet online munter spekuliert, wann welcher Großaktionär wieder besonders flüssig sein (und aufstocken) könnte....

Viele Grüße,

LeoF

kann sich ja jede Hausfrau den Laden kaufen. Wer da einsteigt, dürfte wohl kaum Geld kaputt machen.

die ganzen Schulden und überhöhten Firmenwerte in der Bilanz, dazu der Kapitalbedarf für den Ausbau der Touristik (bei hohem Risiko!!!) ... also für meine Frau wär ein größerer Posten nichts.....

Was mein Kaufinteresse allerdings stark ansteigen läßt (außer den bereits in unserer Diskussion genannten Aspekten) sind die massiven Herabstufungen einiger Analysten (Kursziele 10 EUR etc.). Ich hatte mir letzte Woche ein, zwei Tage vor DAX-Abstieg, also Mittwoch oder Donnerstag, als evtl. Termin für ein Engagement gesetzt, also noch ein paar Tage Zeit zum Nachdenken ...

Viele Grüße,

LeoF

Aus ...Hamburg. Aber EURO - wohlgemerkt! So jedenfalls will es Hans Bernecker
wissen. Er schreibt heute früh in seiner AB-Daily dazu:

"Das deutsche Konsortium bietet 4 Mrd E. für HAPAG-LLOYD. Das sind rd. 33 % mehr als der Börsenwert von TUI insgesamt. Eine exakte Rechnung kann man deshalb nicht vornehmen, weil man das Anlagevermögen der Schiffahrt aus der TUI-Bilanz herausoperieren muß, gegen die darauf lastenden Schulden zu stellen (Schiffshypotheken), und erst daraus ergibt sich ein innerer Wert für Rest-TUI. Dazu liegen extern keine Zahlen vor. Mein Kenntnisstand:
Das Hamburger Gebot hat eine 99 %-Chance. Geht es durch, muß TUI neu eingeschätzt werden. Die alten Buchwerte von einst bleiben immer noch gültig, und sie lagen zwischen 17 und 20 E. Im Regen stehen dann zunächst auch die beiden Investoren aus Norwegen und Rußland. Bitte setzen Sie diese Aktie ebenfalls auf Ihre Watchlist."

Konzedeirt man ein höher Angebot seitens der NOL, bewahrheitet sich letztlich meine frühere Einschätzung: 7 Mrd. Dollar.

Die Reederei NOL aus Singapur bietet 3,5 Mrd. Euro für die TUI-Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd. Die Offerte des Konsortiums aus der Hansestadt liegt jedoch bei mehr als 4 Mrd. Euro womit die Hamburger die Nase vorn haben..
www.ftd.de/unternehmen/...amburger-stechen-NOL-aus/420016.html

++++++++++++
Das Konsortium aus der Hansestadt bewertet in seiner Offerte die weltweit fünftgrößte Containerreederei mit etwas mehr als 4 Mrd. Euro. Da Hapag-Lloyd noch Schulden des Mutterkonzerns TUI in Höhe von bis zu 2 Mrd. Euro übernimmt, müsste die Hamburger Gruppe daher[b] im Falle eines Zuschlags um die 2 Mrd. Euro an TUI überweisen.[/b]

kann man leben. Nun geht es um die Details. Hier besteht Klärungesbedarf, denn
das NOL-Angebot impliziert nicht das selbe, wie das Angebot des Hamburg-
Konsortiums.

Im Endeeffekt dürfte nach meiner Rechnung TUI komplett entschuldet sein und
noch einen deutlichen Überschuss aufweisen, der sich auf bis zu 1 Mrd. belaufen
könnte.
Dafür gäbe es einen Touristikkonzern für saldiert 1,8 Mrd. EURO mit einem Jahres-
umsatz von rund 14 Mrd. EURO - was einem KUV von 0,13 entspräche.
Wenn das kein Schnäppchen ist, was dann?