FRITZ JOUSSEN IM INTERVIEW
wird Tui ein Profiteur der Pleite von Thomas Cook sein?
Es ist noch viel zu früh. Niemand weiß, wie es mit Thomas Cook, mit Condor, mit Neckermann und all den anderen Tochtergesellschaften weitergeht. Aber wir haben nach dem erfolgreichen Umbau der Tui und unabhängig von Thomas Cook die nächste Stufe unserer Neuausrichtung eingeleitet. Wir werden ein digitaler Plattformanbieter. Dadurch können wir noch differenziertere Angebote machen. Und die Kunden sind auch bereit, für eine solche Differenzierung mehr zu bezahlen. Wir werden weiter wachsen.
Sie haben die Überkapazitäten erwähnt. Bietet sich durch die Insolvenz von Thomas Cook nicht die Chance für Tui, selbst zu konsolidieren?
Es muss Kapazität aus dem Markt weichen, gerade in der Luftfahrt. Das ist bei der Insolvenz von Air Berlin nicht gelungen. Air Berlin fliegt weiter – in Form von Easyjet, Ryanair und Eurowings. Alle zusammen haben hier in Deutschland Verluste von 500 Millionen Euro angehäuft. Tickets für 19 Euro nach Mallorca sind eben völliger Unsinn und unwirtschaftlich. Wir verfolgen die Entwicklung wie schon häufiger erwähnt als aktiver Beobachter.
Was heißt aktiver Beobachter?
Wir nutzen zum Beispiel die Gelegenheit, wenn Strecken oder Ziele frei werden. In Großbritannien werden wir darüber deutlich wachsen.
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