Für den an der Terminbörse Eurex gehandelten Future-Kontrakt auf den deutschen Leitindex DAX wird die Luft seit dem letzten Bewegungstief langsam dünner.
Die große Korrektur der Übertreibungen Ende der 90er Jahre fand im März 2003 bei circa 2.200 Punkten ein Ende. Von dort an entwickelte der Future des wichtigsten deutschen Aktienindex wieder neue Stärke und Dynamik und konnte mit einer Wertsteigerung von über 100 Prozent Skeptiker und Marktteilnehmer gleichermaßen beeindrucken. Doch so eindrucksvoll diese "Wiederauferstehung" auch zu scheinen ist, der enorme Kurszuwachs kam weitestgehend ohne Konsolidierungsphasen aus. Hier könnte für weitere Zuwächse ein relevantes Risiko liegen, dass die noch fehlende Konsolidierung in einem entsprechenden Maß wie ein Sturm über den Markt ziehen könnte. Das Ausmaß dürfte ruhig einen umfassenderen Charakter haben, was angesichts der Performance nicht weiter verwunderlich wäre.
Aktuell konnte der Future die Marke! von 5.200 Punkten zwar überschreiten, doch im heutigen Handelsverlauf gab er wieder nach und notiert derzeit unterhalb dieser Marke. Seit dem Test des Bereichs um 4.800 Punkte legte der Wert kontinuierlich zu, was immerhin mehr als 400 Punkte Differenz ausmacht. Es könnte durchaus gut möglich sein, dass der Future wieder einen Rücksetzer in Richtung 5.000er Marke macht, um möglicherweise bei einem erneuten Angriff auf die 5.200 deutlich als Sieger hervorzugehen. Die Marke um 5.000 Punkte wird einerseits durch ein Korrekturlevel von 50 % und andererseits durch den etwas steiler ansteigenden sekundären Trendkanal verdeutlicht. Ein Bruch dieser Unterstützungen könnte wiederum wie ein Turbo wirken und den Weg bis hinunter zum letzten Bewegungstief frei machen.
Sollte die Konsolidierung tatsächlich bei circa 5.000 Einheiten ein Ende finden und den übergeordneten Trend wieder aufnehmen, so bestünde die Chance, dass auch der Bereich von 5.400 bis 5.500 Punkten angesteuert werden könnte. Hier verbirgt sich ein scheinbar massiver Widerstand auf dem Weg gegen Norden, da hier ein sehr markantes Zwischenhoch vom März 2002 seinen Sitz hat und zudem ein vorher entstandenes Bewegungstief zu finden ist. Diese Widerstandszone könnte aus aktueller Sicht auf den Kursverlauf eine Wendezone darstellen. Allerdings könnte es durchaus noch einige Handelswochen bis zu deren Test dauern und in sofern würde sich vorerst keine gute Positionierungsmöglichkeit auf Basis der Tagesschlusskurse aufdrängen.
Besonders wichtig bei dem möglichen Einsatz dieses mächtigen Underlyings ist die Berücksichtigung des nicht zu verachtenden Multiplikatoreffektes. Konkret heißt das, dass ein Punkt im DAX-Future einen Gegenwert von 25 Euro hat und entsprechende Auswirkungen auf das Handelskonto haben kann – positiv wie negativ.
DAX
Gruß Moya