Tomorrow Focus erwartet erst 2003 schwarze Zahlen

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Tomorrow Focus erwartet erst 2003 schwarze Zahlen

 
06.02.02 08:46
Noch keine Eckdaten für 2001 - Neun-Monats-Verlust von 40,5 Mill. Euro

ds Frankfurt - Die Münchner Tomorrow Focus AG, die durch Fusion der Hamburger Tomorrow Internet AG und der Münchner Focus Digital AG entstanden ist, steht vor einer Durststrecke, die länger ist als zunächst geplant: Schwarze Zahlen können die Anleger nach neuesten Prognosen des Unternehmens auch im laufenden Jahr nicht erwarten. Die Aktie verlor 8,7 % auf 2,73 Euro.

Bislang war das Internet-Unternehmen, das an der Börse 118 Mill. Euro schwer ist, davon ausgegangen, auf Basis des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) in den Kerngeschäftsfeldern 2002 ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren zu können (vgl. BZ vom 6. 11. 2001). Von dieser Einschätzung ist das Unternehmen inzwischen abgerückt: Anlässlich einer Unternehmenspräsentation in Frankfurt sagte Finanzchef Enrico Just nun, dass man für 2002 mit einem Ebit in den Kerngeschäftsfeldern (ohne Playboy, Next Media und Bellevue) zwischen - 5,0 und - 6,5 Mill. Euro rechne. Im Konzern soll das Ebit 2002 bei - 8,5 bis - 10,5 Mill. Euro zu liegen kommen. Die Erlöse sollen im laufenden Jahr auf 50 bis 55 Mill. Euro steigen, wozu auch die erstmalige 50-prozentige Konsolidierung der Tochter Bellevue beitragen soll.

Operativ schwarze Zahlen erwartet Tomorrow Focus im Gesamtkonzern erst im Jahr 2003 - wobei Just hier die Einschränkung machte, dass dies lediglich für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) gelte.

Im Zuge der Fusion, die rechtlich als Übernahme von Tomorrow durch Focus vollzogen wurde, habe man bei der fusionierten Gesellschaft Goodwill von 4,6 Mill. Euro aktivieren müssen, der über sieben Jahre abgeschrieben werde, sagte Just. Darauf habe der Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen bestanden, obwohl der Zusammenschluss von Focus Digital und Tomorrow von beiden Unternehmen immer als "Merger of Equals" apostrophiert worden war.

Zu Zahlen für das abgelaufene Jahr hielt sich der Vorstand noch äußerst bedeckt. Nicht einmal Planzahlen für 2001 wollte er nennen. Nach neun Monaten weist Tomorrow Focus laut dem zur Fusion erstellten Emissionsprospekt im Konzern einen Pro-forma-Umsatz nach IAS von 27,6 Mill. Euro aus sowie ein tiefrotes operatives Ergebnis von - 40,5 Mill. Euro. Mittlerweile schiebt die Gesellschaft einen Bilanzverlust von 56,9 Mill. Euro vor sich her.

50 Mill. Euro Cash

Den Weg aus den tiefen Verlusten will Tomorrow Focus durch die erhofften Synergien aus der Fusion finden. Im laufenden Jahr rechnet man mit Einsparungen von 25 Mill. Euro; weitere Belastungen aus der Fusion soll es nicht mehr geben. Wie hoch die Fusionskosten im abgelaufenen Jahr insgesamt ausgefallen sind, wollte Just nicht sagen. Nach früheren Angaben hat die Fusion in den ersten neun Monaten 2001 insgesamt 10,6 Mill. Euro gekostet. Die Zahl der Mitarbeiter wurde inzwischen von 550 auf 380 kräftig zusammengestrichen.

Mit einen Cash-Polster von rund 50 Mill. Euro sei das Erreichen der Ziele abgesichert, heißt es bei dem Unternehmen. Nachdem der Markt für Online-Werbung 2001 um 20 bis 30 % zurückgegangen sei, rechne man 2002 wieder mit einem Wachstum von "durchaus 20 % und mehr", sagte Vertriebsvorstand Christoph Schuh. Im laufenden Jahr solle das alte Niveau von 2000 wieder erreicht werden.


Börsen-Zeitung, 6.2.2002
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