Piggeldy und Frederick - Die Gitarre
erzählt von Elke Loewe
gezeichnet von Dieter Loewe
© Ravensburger Buchverlag
Piggeldy wollte wissen, was eine Gitarre ist. "Frederick", fragte Piggeldy seinen großen Bruder, "Frederick, was ist eine Gitarre?"
"Nichts leichter als das", antwortete Frederick, "komm mit." Piggeldy folgte Frederick. Sie liefen den Weg durch die Sandkuhle, in der im Frühjahr die Frösche und die Kröten laichen.
"Sehr nett", sagte Piggeldy, "aber was haben Frösche und Kröten mit einer Gitarre zu tun?"
"Sie machen Musik", erklärte Frederick, "und das nennt man dann Froschkonzert."
"Aha", sagte Piggeldy, "eine Gitarre hat also etwas mit Musik zu tun."
"Das weiß doch jedes Kind", sagte Frederick.
"Ich", sagte Piggeldy, "ich bin ein Ferkel und kein Kind!"
"Du bist aber ein Schweinekind", erklärte Frederick.
"Und du bist der Schweineopa", sagte Piggeldy.
"Ich", erklärte Frederick, "bin weder ein Opa noch eine Oper, obwohl zugegebenermaßen eine Oper etwas mit Musik zu tun hat, genau wie eine Gitarre."
"Nun", sagte Piggeldy, "nun versteh ich alles genau.
Dies hier ist eine Froschoper."
"Richtig", sagte Frederick, "allerdings ohne Gitarre.
Frösche spielen gewöhnlicherweise keine Gitarre, sie quaken."
Sie gingen weiter, und oben auf dem Rand der Sandkuhle stand ein kleines altes Haus, das sah so verlassen und traurig aus und war doch voll von Musik.
"Das ist Gitarrenmusik", flüsterte Frederick.
"Spielen alle Häuser so schön Gitarre?", flüsterte Piggeldy zurück.
"Nein", flüsterte Frederick, "die neuen nicht.
Sie müssen sich putzen und abzahlen und haben
keine Zeit für Musik. Und dieses Haus hier wird bald
abgerissen, weil die Menschen den Sand aus der Kuhle
für ihre neuen Häuser und Straßen brauchen."
"Wenn das so ist", sagte Piggeldy, "werde ich ab sofort
die Sandkuhle und die Frösche und die Kröten und
das Gitarrenhaus bewachen, damit niemanden etwas passiert."
Und Piggeldy und Frederick bewachten alles in der Sandkuhle.
Und sie gingen erst spät in der Nacht nach Hause.
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