Telekom-Chef Ron Sommer sieht seinen Konzern beim Aufbau des UMTS-Mobilfunknetzes für einen Alleingang gerüstet. Kooperationen mit anderen Netzbetreibern habe die Deutsche Telekom nicht nötig, sagte Sommer im Gespräch mit der Financial Times Deutschland.
"Ich muss mir ja nicht den Kopf zerbrechen über diejenigen, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben", sagte er mit Blick auf andere Besitzer einer UMTS-Lizenz, die möglichst weit gehende Allianzen beim Bau der Netze anstreben. Sommer schloss eine Kooperation aber nicht aus "wenn intelligente Vorschläge kämen, die für uns Sinn machen könnten".
Sommer widersprach der Angst an den Finanzmärkten, die Mobilfunkanbieter würden sich nach dem Kauf der teuren UMTS-Lizenzen spätestens mit dem Aufbau der Netze finanziell übernehmen. Analysten der Bank Credit Suisse First Boston schätzen die gesamten UMTS-Investitionen in den nächsten drei Jahren auf über 50 Mrd. Euro. Die Aktienkurse der Unternehmen sind seit Monaten belastet. Investoren üben derzeit Druck auf die Telekommunikations-Konzerne aus, um sie zu Kooperationen zu drängen, die Kosten sparen. Dem stehen aber die Lizenzbedingungen entgegen, die einer Zusammenarbeit von Konkurrenten Grenzen setzen.
UMTS für Telekom rentabel
"Es gibt ein klares Gesetz in Deutschland. Da gibt es überhaupt kein Wackeln", sagte Sommer. Die Ausschreibungsregeln für die UMTS-Lizenzen ließen sich "nicht nach Belieben ändern". Für die Telekom werde sich UMTS trotz des hohen Preises von knapp 8,5 Mrd. Euro für eine Lizenz in Deutschland und trotz der Kosten für den Netzaufbau rechnen. Die neue Mobilfunktechnik für schnelle Datenübertragung soll nächstes Jahr starten.
Sommer schlägt damit ähnliche Töne an wie sein Konkurrent Vodafone, der in Deutschland das D2-Netz betreibt. D2-Geschäftsführer Jürgen von Kuczkowski hat sogar erklärt, er lehne Kooperationen ab. Der Wettbewerb der Netze sei gewollt gewesen. Die Telekom-Tochter T-Mobil und D2 sind mit Marktanteilen von je rund 40 Prozent mit Abstand Marktführer im Mobilfunkmarkt und sehen sich auch für UMTS in der besten Ausgangsposition.
Sommer gegen Lockerung der Lizenzbedingungen
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat die UMTS-Lizenzbesitzer aufgefordert, Vorschläge für eine Kooperation einzureichen. Anfang Juni will die Behörde Stellung beziehen, welche Art von Kooperationen erlaubt werden sollen. Vor allem die vier nach Kundenzahl kleineren Lizenzbesitzer - Viag Interkom, E-Plus, Mobilcom und die Group 3G - verlangen, dass die Lizenzregeln großzügig ausgelegt werden. Unumstritten ist bisher, dass Netzbetreiber Antennenmasten und -standorte sowie Räume für die Vermittlungstechnik teilen dürfen.
Während die Telekom in den USA in zwei Wochen die vor zehn Monaten angekündigte Übernahme des Mobilfunkanbieters Voicestream vollzieht, trennt sich das Unternehmen von anderen US-Beteiligungen schrittweise. Die Telekom und ihr früherer Partner France Telecom bestätigten am Donnerstag, dass sie den geplanten Verkauf ihrer Anteile an der Telefongesellschaft Sprint Fon einleiten, nachdem die Börsenaufsicht SEC zugestimmt hat.
Die beiden europäischen Konzerne wollen zwischen Ende Mai und Anfang Juni ihre Aktienpakete von je zehn Prozent an dem drittgrößten Ferngesprächsanbieter der USA verkaufen. Der Verkauf, der ihnen jeweils etwa 2 Mrd. Euro einbringen könnte, ist ein wichtiger Schritt zum Abbau der hohen Verschuldung der Unternehmen. Die Telekom will im laufenden Jahr 11 bis 14 Mrd. Euro aus dem Verkauf nichtstrategischer Beteiligungen einnehmen.
Verkauf von Sprint Fon beginnt
Der Verkauf ist seit Februar angekündigt. Angesichts der Größe des Aktienpakets wollen Telekom und France Telecom die Papiere nicht über die Börse verkaufen, sondern suchen über die Investmentbanken Goldman Sachs, Morgan Stanley Dean Witter und UBS Warburg Großinvestoren.
Die Telekom hält 87,6 Millionen Aktien an Sprint Fon, dem Festnetzarm von Sprint. Die Aktien an dem Mobilfunkunternehmen Sprint PCS im Wert von derzeit 1,3 Mrd. $ wolle die Telekom vorerst noch halten, sagte Sommer.
Weitere Brocken, mit deren Verkauf die Telekom noch in diesem Jahr ihren durch die UMTS-Lizenzkosten erhöhten Schuldenstand reduzieren will, sind der bereits abgeschlossene Verkauf der Anteile an dem italienischen Mobilfunkbetreiber Wind für 2,7 Mrd. Euro und der Verkauf der restlichen Regionalgesellschaften des TV-Kabelnetzes. Die Verhandlungen hierüber laufen aber noch.
Financial Times Deutschland
"Ich muss mir ja nicht den Kopf zerbrechen über diejenigen, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben", sagte er mit Blick auf andere Besitzer einer UMTS-Lizenz, die möglichst weit gehende Allianzen beim Bau der Netze anstreben. Sommer schloss eine Kooperation aber nicht aus "wenn intelligente Vorschläge kämen, die für uns Sinn machen könnten".
Sommer widersprach der Angst an den Finanzmärkten, die Mobilfunkanbieter würden sich nach dem Kauf der teuren UMTS-Lizenzen spätestens mit dem Aufbau der Netze finanziell übernehmen. Analysten der Bank Credit Suisse First Boston schätzen die gesamten UMTS-Investitionen in den nächsten drei Jahren auf über 50 Mrd. Euro. Die Aktienkurse der Unternehmen sind seit Monaten belastet. Investoren üben derzeit Druck auf die Telekommunikations-Konzerne aus, um sie zu Kooperationen zu drängen, die Kosten sparen. Dem stehen aber die Lizenzbedingungen entgegen, die einer Zusammenarbeit von Konkurrenten Grenzen setzen.
UMTS für Telekom rentabel
"Es gibt ein klares Gesetz in Deutschland. Da gibt es überhaupt kein Wackeln", sagte Sommer. Die Ausschreibungsregeln für die UMTS-Lizenzen ließen sich "nicht nach Belieben ändern". Für die Telekom werde sich UMTS trotz des hohen Preises von knapp 8,5 Mrd. Euro für eine Lizenz in Deutschland und trotz der Kosten für den Netzaufbau rechnen. Die neue Mobilfunktechnik für schnelle Datenübertragung soll nächstes Jahr starten.
Sommer schlägt damit ähnliche Töne an wie sein Konkurrent Vodafone, der in Deutschland das D2-Netz betreibt. D2-Geschäftsführer Jürgen von Kuczkowski hat sogar erklärt, er lehne Kooperationen ab. Der Wettbewerb der Netze sei gewollt gewesen. Die Telekom-Tochter T-Mobil und D2 sind mit Marktanteilen von je rund 40 Prozent mit Abstand Marktführer im Mobilfunkmarkt und sehen sich auch für UMTS in der besten Ausgangsposition.
Sommer gegen Lockerung der Lizenzbedingungen
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat die UMTS-Lizenzbesitzer aufgefordert, Vorschläge für eine Kooperation einzureichen. Anfang Juni will die Behörde Stellung beziehen, welche Art von Kooperationen erlaubt werden sollen. Vor allem die vier nach Kundenzahl kleineren Lizenzbesitzer - Viag Interkom, E-Plus, Mobilcom und die Group 3G - verlangen, dass die Lizenzregeln großzügig ausgelegt werden. Unumstritten ist bisher, dass Netzbetreiber Antennenmasten und -standorte sowie Räume für die Vermittlungstechnik teilen dürfen.
Während die Telekom in den USA in zwei Wochen die vor zehn Monaten angekündigte Übernahme des Mobilfunkanbieters Voicestream vollzieht, trennt sich das Unternehmen von anderen US-Beteiligungen schrittweise. Die Telekom und ihr früherer Partner France Telecom bestätigten am Donnerstag, dass sie den geplanten Verkauf ihrer Anteile an der Telefongesellschaft Sprint Fon einleiten, nachdem die Börsenaufsicht SEC zugestimmt hat.
Die beiden europäischen Konzerne wollen zwischen Ende Mai und Anfang Juni ihre Aktienpakete von je zehn Prozent an dem drittgrößten Ferngesprächsanbieter der USA verkaufen. Der Verkauf, der ihnen jeweils etwa 2 Mrd. Euro einbringen könnte, ist ein wichtiger Schritt zum Abbau der hohen Verschuldung der Unternehmen. Die Telekom will im laufenden Jahr 11 bis 14 Mrd. Euro aus dem Verkauf nichtstrategischer Beteiligungen einnehmen.
Verkauf von Sprint Fon beginnt
Der Verkauf ist seit Februar angekündigt. Angesichts der Größe des Aktienpakets wollen Telekom und France Telecom die Papiere nicht über die Börse verkaufen, sondern suchen über die Investmentbanken Goldman Sachs, Morgan Stanley Dean Witter und UBS Warburg Großinvestoren.
Die Telekom hält 87,6 Millionen Aktien an Sprint Fon, dem Festnetzarm von Sprint. Die Aktien an dem Mobilfunkunternehmen Sprint PCS im Wert von derzeit 1,3 Mrd. $ wolle die Telekom vorerst noch halten, sagte Sommer.
Weitere Brocken, mit deren Verkauf die Telekom noch in diesem Jahr ihren durch die UMTS-Lizenzkosten erhöhten Schuldenstand reduzieren will, sind der bereits abgeschlossene Verkauf der Anteile an dem italienischen Mobilfunkbetreiber Wind für 2,7 Mrd. Euro und der Verkauf der restlichen Regionalgesellschaften des TV-Kabelnetzes. Die Verhandlungen hierüber laufen aber noch.
Financial Times Deutschland