Telefonkosten
Grundgebühr soll steigen
Die Deutsche Telekom plant offenbar eine Preiserhöhung. Die müsste von der Regulierungsbehörde genehmigt werden.
Die Deutsche Telekom plant nach einem Pressebericht, in den ersten Monaten des kommenden Jahres die monatliche Telefon-Grundgebühr um einen Euro anzuheben. Wie das „Handelsblatt“ in seiner Freitagausgabe berichtet, laufen dazu bereits Gespräche mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Endgültig vom Vorstand beschlossen sei die Preiserhöhung allerdings noch nicht.
Die Telekom wollte sich auf Anfrage zu den Spekulationen über Preiserhöhungen nicht äußern. Zuletzt hatte das Unternehmen im Mai die Grundgebühr für analoge und ISDN-Anschlüsse um jeweils 65 Cent angehoben. Als marktbeherrschendes Unternehmen muss die Telekom alle Preise von der Regulierungsbehörde genehmigen lassen.
500 Millionen Euro Mehreinnahmen
Eine Preiserhöhung um einen Euro beschert der Telekom laut „Handelsblatt“ jährlich Mehreinnahmen von etwa 500 Millionen Euro. Damit wolle der Bonner Konzern Kostensteigerungen kompensieren. Gleichzeitig seien die Pläne Teil einer langfristig angelegten Strategie, im Festnetz Preise und Kosten neu auszubalancieren.
Zu Monopolzeiten war es bei den staatlichen europäischen Telekom-Konzernen üblich, dass aus sozialen Gründen die Telefonanschlüsse möglichst billig angeboten wurden und die Telefongesellschaft das Defizit über die Preise der Gesprächsminuten wieder hereinholte. Seit der Öffnung des Telefon-Festnetzes für Wettbewerb Anfang 1998 versucht die Telekom, alle Kosten des Anschlusses über die Grundgebühr abzurechnen, da der Wettbewerb zu einem Preiskampf bei den Gesprächsgebühren geführt hat.
Konkurrenz durch Call by Call
Dass die Telekom jetzt erneut auf höhere Anschlusspreise dringt und gleichzeitig Preissenkungen bei Ortsgesprächen anbietet, dürfte der Zeitung zufolge auch mit der weiteren Öffnung der Ortsnetze für den Wettbewerb zusammenhängen. Auf Drängen der EU-Kommission stimmte der Bundestag am Donnerstag einer Änderung des Telekommunikationsgesetzes zu.
Danach werden zum 1. Dezember Call-by-Call-Gespräche auch im Ortsnetz möglich. Die Telekom, aber auch konkurrierende Stadtnetzbetreiber wie Netcologne und Hansenet fürchten neue Konkurrenz durch Anbieter, die ohne Netz-Investitionen Ortsgespräche billiger anbieten können.
Nachteile für Wenig-Telefonierer
Neben Billiganbietern haben von der Telekom-Preisstrategie vor allem Wenig-Telefonierer einen Nachteil. Telekom-Konkurrenten, die dem Noch-Ortsnetz-Monopolisten Kunden komplett mit Anschluss abjagen wollen, dürften höhere Grundgebühren der Telekom begrüßen.
Derzeit liegt die Grundgebühr für den Normalanschluss bei 13,33 Euro. ISDN-Nutzer zahlen mindestens 23,60 Euro. Im Gegenzug für die Grundgebühr-Erhöhung im Mai hatte die Telekom die Tarife für Ortsgespräche von 6,2 Cent auf sechs Cent pro Einheit gesenkt.
(sueddeutsche.de/AFP)
Grundgebühr soll steigen
Die Deutsche Telekom plant offenbar eine Preiserhöhung. Die müsste von der Regulierungsbehörde genehmigt werden.
Die Deutsche Telekom plant nach einem Pressebericht, in den ersten Monaten des kommenden Jahres die monatliche Telefon-Grundgebühr um einen Euro anzuheben. Wie das „Handelsblatt“ in seiner Freitagausgabe berichtet, laufen dazu bereits Gespräche mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Endgültig vom Vorstand beschlossen sei die Preiserhöhung allerdings noch nicht.
Die Telekom wollte sich auf Anfrage zu den Spekulationen über Preiserhöhungen nicht äußern. Zuletzt hatte das Unternehmen im Mai die Grundgebühr für analoge und ISDN-Anschlüsse um jeweils 65 Cent angehoben. Als marktbeherrschendes Unternehmen muss die Telekom alle Preise von der Regulierungsbehörde genehmigen lassen.
500 Millionen Euro Mehreinnahmen
Eine Preiserhöhung um einen Euro beschert der Telekom laut „Handelsblatt“ jährlich Mehreinnahmen von etwa 500 Millionen Euro. Damit wolle der Bonner Konzern Kostensteigerungen kompensieren. Gleichzeitig seien die Pläne Teil einer langfristig angelegten Strategie, im Festnetz Preise und Kosten neu auszubalancieren.
Zu Monopolzeiten war es bei den staatlichen europäischen Telekom-Konzernen üblich, dass aus sozialen Gründen die Telefonanschlüsse möglichst billig angeboten wurden und die Telefongesellschaft das Defizit über die Preise der Gesprächsminuten wieder hereinholte. Seit der Öffnung des Telefon-Festnetzes für Wettbewerb Anfang 1998 versucht die Telekom, alle Kosten des Anschlusses über die Grundgebühr abzurechnen, da der Wettbewerb zu einem Preiskampf bei den Gesprächsgebühren geführt hat.
Konkurrenz durch Call by Call
Dass die Telekom jetzt erneut auf höhere Anschlusspreise dringt und gleichzeitig Preissenkungen bei Ortsgesprächen anbietet, dürfte der Zeitung zufolge auch mit der weiteren Öffnung der Ortsnetze für den Wettbewerb zusammenhängen. Auf Drängen der EU-Kommission stimmte der Bundestag am Donnerstag einer Änderung des Telekommunikationsgesetzes zu.
Danach werden zum 1. Dezember Call-by-Call-Gespräche auch im Ortsnetz möglich. Die Telekom, aber auch konkurrierende Stadtnetzbetreiber wie Netcologne und Hansenet fürchten neue Konkurrenz durch Anbieter, die ohne Netz-Investitionen Ortsgespräche billiger anbieten können.
Nachteile für Wenig-Telefonierer
Neben Billiganbietern haben von der Telekom-Preisstrategie vor allem Wenig-Telefonierer einen Nachteil. Telekom-Konkurrenten, die dem Noch-Ortsnetz-Monopolisten Kunden komplett mit Anschluss abjagen wollen, dürften höhere Grundgebühren der Telekom begrüßen.
Derzeit liegt die Grundgebühr für den Normalanschluss bei 13,33 Euro. ISDN-Nutzer zahlen mindestens 23,60 Euro. Im Gegenzug für die Grundgebühr-Erhöhung im Mai hatte die Telekom die Tarife für Ortsgespräche von 6,2 Cent auf sechs Cent pro Einheit gesenkt.
(sueddeutsche.de/AFP)