Tchibo-Erben stehen kurz vor der Trennung
Auch Joachim Herz könnte aussteigen - Aufteilung von Beiersdorf im Gespräch - Montag Hauptversammlung
von Birger Nicolai
Der Raum wird schmucklos sein, sicher wird ein Kaffee bereitstehen, und abzusehen sind auch unfreundliche Wortattacken quer über die Tische hinweg. Am Montag treffen sich in der City Nord die Tchibo-Erben der Familie Herz, um ihre Trennung zu besiegeln. Nicht jedes der Geschwister wird persönlich anwesend sein, Anwälte werden sie vertreten. Unmittelbar vor dem vielleicht wichtigsten Treffen in der Familiengeschichte Herz ist aus den Verhandlungskreisen zu erfahren, dass neben Günter und Daniela Herz auch Joachim Herz einen kompletten Ausstieg aus der bislang gemeinsam betriebenen Tchibo-Holding erwägt. Die Zukunft des Kaffee-Imperiums könnte dann allein in Händen von Michael und Wolfgang Herz liegen. Zudem gibt es neue Spekulationen darüber, dass die Geschwister ihren Beiersdorf-Besitz ebenfalls aufteilen wollen.
Mit der Trennung der Geschwister ist ein finanzieller Aderlass von bis zu fünf Milliarden Euro verbunden. Günter und Daniela Herz sollen mit 4,2 Milliarden Euro komplett aus dem Unternehmen herausgekauft werden. Joachim Herz soll 600 Millionen Euro aus einer Sonderdividende durch den Verkauf der Zigarettentochter Reemtsma bekommen. Im Gespräch ist nun nach Informationen aus den Verhandlungskreisen, dass auch der Tchibo-Anteil von 30 Prozent an Beiersdorf unter den Geschwistern aufgeteilt wird. Eines ist den Beteiligten sicher klar: Das Erbe von Firmengründer Max Herz wird nach dem Treffen nie mehr so sein wie davor.
Zunächst einmal betrifft die Hauptversammlung die Trennung der beiden Geschwistergruppen. Günter und Daniela Herz werden aus der Holding aussteigen, die anderen Geschwister Michael, Wolfgang und zunächst auch Joachim sowie die Mutter Ingeburg werden die Holding künftig allein besitzen. Damit aber nicht genug: In einem zweiten Schritt könnte, das sind nun die Überlegungen, auch Joachim ausscheiden und dabei mit einem Teil des Beiersdorf-Besitzes ausbezahlt werden. "Am Ende könnten Joachim, Günter und Daniela die Mehrheit bei Beiersdorf anstreben", sagt ein mit den Details Vertrauter. Das Kaffee-Imperium steht damit vor der endgültigen Spaltung.
Noch besitzt der Konzern gut 30 Prozent der Beiersdorf-Aktien. Der weitere Großaktionär, die Allianz Versicherung mit gut 44 Prozent, will sich von seinen Aktien komplett oder in Teilen trennen. Die Tchibo-Holding soll an einem Paket von bis zu 20 Prozent interessiert sein, die Geschwister Günter, Daniela und Joachim Herz ebenso. In Kreisen der Holding heißt es, die dafür notwendigen zwei Milliarden Euro seien auch nach der Auszahlung der Geschwister für den Kaffeeröster "jederzeit finanzierbar". Ein Passus in den Verträgen zur Trennung weist überdies darauf hin, dass die Familie bei einem Ausbau des Engagements für Beiersdorf "die Kräfte bündeln" könne.
Der Vorstand der Allianz soll sich vor wenigen Tagen darauf verständigt haben, bis zum Jahresende über Verkauf oder Verbleib der Beiersdorf-Aktien im Versicherungskonzern entscheiden zu wollen. Neben Tchibo werden internationalen Konzernen wie Procter & Gamble Kaufabsichten nachgesagt. Belegt ist dies bislang nicht.
Auch Joachim Herz könnte aussteigen - Aufteilung von Beiersdorf im Gespräch - Montag Hauptversammlung
von Birger Nicolai
Der Raum wird schmucklos sein, sicher wird ein Kaffee bereitstehen, und abzusehen sind auch unfreundliche Wortattacken quer über die Tische hinweg. Am Montag treffen sich in der City Nord die Tchibo-Erben der Familie Herz, um ihre Trennung zu besiegeln. Nicht jedes der Geschwister wird persönlich anwesend sein, Anwälte werden sie vertreten. Unmittelbar vor dem vielleicht wichtigsten Treffen in der Familiengeschichte Herz ist aus den Verhandlungskreisen zu erfahren, dass neben Günter und Daniela Herz auch Joachim Herz einen kompletten Ausstieg aus der bislang gemeinsam betriebenen Tchibo-Holding erwägt. Die Zukunft des Kaffee-Imperiums könnte dann allein in Händen von Michael und Wolfgang Herz liegen. Zudem gibt es neue Spekulationen darüber, dass die Geschwister ihren Beiersdorf-Besitz ebenfalls aufteilen wollen.
Mit der Trennung der Geschwister ist ein finanzieller Aderlass von bis zu fünf Milliarden Euro verbunden. Günter und Daniela Herz sollen mit 4,2 Milliarden Euro komplett aus dem Unternehmen herausgekauft werden. Joachim Herz soll 600 Millionen Euro aus einer Sonderdividende durch den Verkauf der Zigarettentochter Reemtsma bekommen. Im Gespräch ist nun nach Informationen aus den Verhandlungskreisen, dass auch der Tchibo-Anteil von 30 Prozent an Beiersdorf unter den Geschwistern aufgeteilt wird. Eines ist den Beteiligten sicher klar: Das Erbe von Firmengründer Max Herz wird nach dem Treffen nie mehr so sein wie davor.
Zunächst einmal betrifft die Hauptversammlung die Trennung der beiden Geschwistergruppen. Günter und Daniela Herz werden aus der Holding aussteigen, die anderen Geschwister Michael, Wolfgang und zunächst auch Joachim sowie die Mutter Ingeburg werden die Holding künftig allein besitzen. Damit aber nicht genug: In einem zweiten Schritt könnte, das sind nun die Überlegungen, auch Joachim ausscheiden und dabei mit einem Teil des Beiersdorf-Besitzes ausbezahlt werden. "Am Ende könnten Joachim, Günter und Daniela die Mehrheit bei Beiersdorf anstreben", sagt ein mit den Details Vertrauter. Das Kaffee-Imperium steht damit vor der endgültigen Spaltung.
Noch besitzt der Konzern gut 30 Prozent der Beiersdorf-Aktien. Der weitere Großaktionär, die Allianz Versicherung mit gut 44 Prozent, will sich von seinen Aktien komplett oder in Teilen trennen. Die Tchibo-Holding soll an einem Paket von bis zu 20 Prozent interessiert sein, die Geschwister Günter, Daniela und Joachim Herz ebenso. In Kreisen der Holding heißt es, die dafür notwendigen zwei Milliarden Euro seien auch nach der Auszahlung der Geschwister für den Kaffeeröster "jederzeit finanzierbar". Ein Passus in den Verträgen zur Trennung weist überdies darauf hin, dass die Familie bei einem Ausbau des Engagements für Beiersdorf "die Kräfte bündeln" könne.
Der Vorstand der Allianz soll sich vor wenigen Tagen darauf verständigt haben, bis zum Jahresende über Verkauf oder Verbleib der Beiersdorf-Aktien im Versicherungskonzern entscheiden zu wollen. Neben Tchibo werden internationalen Konzernen wie Procter & Gamble Kaufabsichten nachgesagt. Belegt ist dies bislang nicht.