Taliban-Minister fordert Bush und Blair zum Duell

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Taliban-Minister fordert Bush und Blair zum Duell

 
06.11.01 15:39
Taliban-Minister fordert Bush und Blair zum Duell

Während die USA ihr Bombardement fortsetzen, kam vom Außenminister der Taliban ein eigenwilliger Vorschlag. Um die amerikanische Behauptung zu widerlegen, Taliban-Chef Mohammed Omar verkrieche sich, forderte er angeblich George W. Bush und Tony Blair zum Duell mit dem Mullah heraus.

 
DPA

Herausgefordert: George W. Bush und Tony Blair


Teheran/Washington/Islambad - "Die Amerikaner unterstellen unserem Führer Mullah Mohammed Omar, sich verkrochen zu haben. Daher schlagen wir vor, dass die Herren Bush und Blair sich mit Kalaschnikow-Gewehren zu einem bestimmten Ort begeben, um zu sehen, wer von ihnen dann weglaufen wird", sagte Wakil Ahmad Mutawakil nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna in einer Pressekonferenz in der südafghanischen Stadt Kandahar.

"Der Mullah Omar wechselt seinen Standort aus Sicherheitsgründen, sonst verwaltet er die Staatsangelegenheiten souverän wie immer", sagte Mutawakil weiter. Der Außenminister dementierte erneut Berichte, er beabsichtige, sich nach Pakistan abzusetzen. Es gebe auch keine Differenzen innerhalb der Taliban. "Dieses Wunschdenken wird sich nie verwirklichen, und alle Bemühungen, die Taliban in einer Krise darzustellen, sind nutzlos", sagte der Außenminister.

 
AP

Amerikanischer Luftangriff im Norden Afghanistans


US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verteidigte unterdessen erneut die Luftangriffe auf Afghanistan. Es habe noch nie zuvor so präzise und wirkungsvolle Bombardements gegeben. Afghanistan sei jedoch nur der Anfang. "Das Problem geht über Afghanistan hinaus. Wir werden Terroristen-Netzwerke verfolgen, wo immer wir sie finden", sagte Rumsfeld am Montag bei einem Besuch in Indien.

Zehn afghanische Provinzen bombardiert

US-Kampfflugzeuge bombardierten nach Meldungen der in Pakistan ansässigen privaten afghanischen Nachrichtenagentur AIP am Montag Ziele in zehn der 30 afghanischen Provinzen. Dabei habe es "schwere Menschenverluste" gegeben, deren genaue Zahl aber unbekannt sei. Unter Berufung auf unbekannte Quellen meldete AIP: "Heute waren die amerikanischen Bombardierungen intensiv und betrafen weite Gebiete." Unter den bombardierten Zielen waren auch wieder Frontabschnitte nördlich der Hauptstadt Kabul.

Die Agentur berichtet zum Teil unter Berufung auf eigene Quellen von 15 toten Zivilisten in der Provinz Balkh, sechs zivilen Todesopfern in der Nähe von Masar-i-Scharif, als ein Haus getroffen wurde, und einem Bombentreffer in einem Leichenzug in einem Dorf in der Provinz Balkh, bei dem die Zahl der Opfer unbekannt sei. In Kabul sind laut AIP drei Menschen durch die Bombardierungen getötet und mehrere verletzt worden. Vorher hatte die Agentur von insgesamt elf Toten am Vormittag in ganz Afghanistan berichtet. Es gab keine Bestätigung dieser Zahlen von anderen Quellen.

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"Wir konnten uns jeden Tag verbessern. Ich glaube nicht, dass es zuvor Bombardements gegeben hat, die so präzise oder militärisch wirksam waren wie diese", sagte Rumsfeld. Allerdings hatte es zuletzt immer wieder Berichte gegeben, wonach US-Bomben Rot-Kreuz-Einrichtungen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen getroffen haben.

 
REUTERS

Rumsfeld bei seinem Besuch in Indien


Washington stellt seine Afghanistan-Kriegsstrategie jetzt offenbar stärker auf die Nordallianz ab. Zunächst ging es nach Angaben von Experten vor allem darum, Luftabwehr, Nachschub und Kommunikation der Taliban möglichst weitgehend lahm zu legen. Mit der massiven Bombenoffensive solle nun versucht werden, vor Beginn des Winters den Oppositionskräften durch eine Kombination von Luftangriffen und Spezial-Bodenkommandos den Weg nach Masar-i-Scharif und dann Kabul zu ebnen. Ein Talibanvertreter in Teheran sagte, die Taliban richteten sich auf einen langen Krieg ein und hätten genug Waffen "für 25 Jahre".

Nach Angaben von US-Generalstabschefs Richard Myers haben die USA ihre Spezialkommandos in Afghanistan inzwischen deutlich erhöht. Ihre Zahl wird auch nach Erkenntnissen von Militärs im benachbarten Tadschikistan "erheblich verstärkt". "Schon in den nächsten Tagen soll das amerikanische Militärkontingent in Afghanistan auf 400 Mann ansteigen", sagte ein namentlich nicht genannter Militärexperte der Nachrichtenagentur Interfax.

Auch Italien stellt Soldaten für den Anti-Terror-Kampf bereit, wie Außenminister Renato Ruggiero am Montag ankündigte, ohne Einzelheiten zu nennen. Italienische Medien berichteten, unter anderem handele es sich um ein Panzerregiment, Marineeinheiten, Kampfflugzeuge und Spezialisten für biologisch-chemische Kriegsführung.

Bei den schweren Bombardements der US-Luftwaffe kamen nach Meldungen von AIP mindestens elf Menschen ums Leben. Unter anderem wurden der Flughafen von Herat, der Sitz des 11. Bataillons und andere militärische Einrichtungen bombardiert. Über Kabul hätten US-Kampfhubschrauber mehrere Einsätze geflogen, wobei militärische Stützpunkte im südlichen Stadtteil und im Umfeld des Flughafens beschossen worden seien. Auch Kandahar, die Hochburg der Taliban-Miliz, sei erneut unter schweren Beschuss geraten.

In Kabul bombardierten die Amerikaner ein Hotel, in dem sich Taliban-Kämpfer aufhielten. Wie al-Dschasira unter Berufung auf Augenzeugen berichtete, gab es dabei mehrere Tote. Die Taliban sprachen nur von mehreren Verletzten. Nach Berichten der pakistanischen Zeitung "Dawn" warfen US-Flugzeuge auch Bomben auf drei große unterirdische Waffendepots der Taliban in der Provinz Paktia an der Grenze zu Pakistan.

Uno-Generalsekretär Kofi Annan wies Vorstellungen über ein Uno- Protektorat für Afghanistan entschieden zurück. "Die Uno können die Bildung einer Regierung in Afghanistan technisch unterstützen, sie können jedoch nicht eine afghanische Regierung ersetzen", sagte er der Tageszeitung "Le Figaro" in Paris.

Ex-Geheimdienstchef: Bin Laden kaum zu fassen

Die USA werden nach Ansicht des Ex-Geheimdienstchefs von Pakistan, Asad Durrani, den Islamisten Osama Bin Laden wahrscheinlich nicht fassen, falls er sich in den unwegsamen Bergen Afghanistans versteckt hält. Durrani sagte, es gebe nur geringe Chancen, Verstecke in Afghanistan aufzuspüren und einen Gesuchten zu fassen. Gleichwohl sei es mit Glück möglich. Zudem vermute er, dass sich Afghanen, die den herrschenden Taliban nicht gewogen seien, unter dem Eindruck des US-Beschusses mit den radikalen Islamisten solidarisieren könnten.

General a. D. Durrani war von 1990 bis 1992 pakistanischer Geheimdienstchef und vertritt sein Land mittlerweile als Botschafter in Saudi-Arabien.


@www.spiegel.de
flamingoe:

Da wäre Ronald Reagan der bessere Mann gewesen,

 
06.11.01 15:46
aber dann natürlich mit Revolvern, nicht mit Kalschnikows
Papa:

wäre nicht so verkehrt

 
06.11.01 15:59
dan würden nicht 1000sende von Menschen in den Krieg geschickt wo viele unschuldige getötet werden  sondern nur ein paar machtbessesene Idioten würden aufeinander ballern.
I Know:

@papa

 
06.11.01 16:22
ganz deiner Meinung. Wieso nicht durch einen "Zweikampf" eine Massenschlacht verhindern. Der Vorschlag des Taliban-Ministers mag zwar zuerst für schmunzeln sorgen, aber wenn man mal drüber nachdenkt..... der Vorschlag ist doch eigentlich gar nicht so schlecht! Ich denke das sich die Taliban auch an vorher getroffene Abmachungen halten würden (wenn sie den Zweikampf verlieren würden).

Mfg

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Befehligt bin Laden jetzt die Taliban?

 
06.11.01 17:16
D er Terror-Pate ist angeblich offiziell zum Oberkommandierenden der Taliban ernannt worden. Unter Berufung auf islamisch-fundamentalistische Kreise in Pakistan berichtete der türkische Sender NTV am Dienstag weiter, damit hätten der aus Saudi-Arabien stammende Osama bin Laden und andere arabische Kämpfer in Afghanistan ihren Einfluss weiter ausgebaut. Bisher hatten die Taliban bin Laden als ihren „Gast“ bezeichnet.

Arabische und pakistanische Kämpfer hatten aber schon in der Vergangenheit bei den Taliban eine große Rolle gespielt. Erst in den vergangenen Tagen hatten sich Tausende radikale Moslems aus Pakistan als Freiwillige den Taliban in Afghanistan angeschlossen.

Die USA betrachten bin Laden als den Hauptverantwortlichen für die Anschläge in New York und Washington vom 11. September.

@www.focus.de
I Know:

USA setzen die Riesenbombe ein

 
06.11.01 17:18
USA setzen die Riesenbombe ein

Eine Fläche von über einem Kilometer Durchmesser kann die amerikanische Riesenbombe "Daisy Cutter" in Brand setzen. Mit der Waffe wollen die Amerikaner jetzt gegen die Taliban in Afghanistan vorgehen.

 
AP

Die größte konventionelle Bombe der Welt: "Daisy Cutter" wurden bereits im Golfkrieg abgeworfen


Islamabad/Washington - Gestärkt von den heftigen Luftangriffen der Amerikaner verzeichnete die Nordallianz am Dienstag offenbar einen strategischen Erfolg im Kampf gegen das Talibanregime. Nach Angaben der privaten afghanischen Agentur AIP verloren die Taliban den wichtigen Bezirk Sari westlich von Masar-i-Scharif im Norden des Landes. Die USA bombardieren seit Tagen die Taliban-Stellungen besonders in dieser Region, um der Opposition die Eroberung der strategisch wichtigen Stadt zu ermöglichen. Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wurde die Zahl der US-Spezialtrupps inzwischen verdreifacht, soll aber nach Worten von Pentagonbeamten immer noch unter 100 liegen.

Die US-Luftwaffe griff nach Meldungen von AIP Ziele in insgesamt zehn der 30 afghanischen Provinzen an. Washington sprach von "substanziellen Verlusten" bei den Taliban-Truppen durch die verstärkten Bombenattacken an den Frontlinien. Erstmals setzten die USA dabei nach Medienberichten die Benzinbombe vom Typ "Daisy Cutter" in Afghanistan ein.

 
Nach Angaben des Talibansprechers Mullah Amir Khan Mutaki bauen die USA angeblich nördlich von Kabul in einem von der Nordallianz gehaltenen Gebiet einen Flughafen. Dieser werde von den Taliban angegriffen werden. Es gebe "haufenweise Waffen" in Afghanistan, und die USA könnten es nicht wagen, eigene Bodentruppen einzusetzen.

Die Taliban erschweren nach amerikanischen Angaben die US-Militäraktion in zunehmendem Maß, indem sie ihre Unterkünfte verlassen und in Wohngebiete, Kulturzentren oder Moscheen ziehen. Ganze Dörfer würden als "menschliche Schutzschilde" benutzt, zitierte die "Washington Post" am Dienstag einen hohen Regierungsbeamten. Der Zeitung zufolge wächst die Frustration beim US-Militär über die Taliban-Taktik von Tag zu Tag.

In den ersten vier Wochen der Luftangriffe sollen nach einer eigenen Statistik von AIP 633 Zivilisten getötet worden sein. AIP listete Zahlen für 12 der 30 afghanischen Provinzen auf, die auf den Angaben von Informanten beruhten. Da die Taliban bis auf gelegentliche Ausnahmen keine Journalisten ins Land lassen, gibt es keine Möglichkeit, die Zahlen von AIP zu überprüfen. Die Taliban hatten bereits vor einer Woche von 1500 Toten gesprochen.

Ein US-Hubschrauber oder Kampfflugzeug soll nach Angaben der in Pakistan ansässigen Agentur, die sich auf Augenzeugenberichte beruft, in Pakistan abgestürzt sein. Dabei seien in der Nacht zum Montag vier US-Soldaten getötet worden. Das pakistanische Präsidentenamt konnte die Angaben nicht bestätigen. Das Pentagon dementierte den Abschuss.

Pentagon: Al-Qaida kann nicht mehr frei operieren

US-Präsident George W. Bush hat unterdessen die Entschlossenheit der USA bekräftigt, den Kampf gegen den Terror bis "bis zur Ausrottung" fortzusetzen. In einer über Satellit übertragenen Ansprache an eine Anti-Terror-Konferenz von 17 ost- und mitteleuropäischen Staaten in Warschau rief Bush zugleich die Welt auf, an der Seite der USA gegen das "Böse" zu streiten. Bushs Rede war die erste von drei Ansprachen an die amerikanische und internationale Öffentlichkeit, die der Präsident für diese Woche plant.

Die Terroristenorganisation al-Qaida kann sich nach Angaben des Pentagons wegen der unablässigen US-Angriffe nicht mehr frei in Afghanistan bewegen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Organisation in Afghanistan noch aktiv sei, sagte US-Admiral John Stufflebeem. "Sie haben nicht die Freiheit zu operieren, weil wir unsere Angriffe ständig fortsetzen", sagte Stufflebeem. Deshalb würden die USA die Militäraktion während des islamischen Fastenmonats Ramadan auch nicht unterbrechen. Im Augenblick komme es der al-Qaida darauf an, zu überleben. "Sie ist ganz zufrieden damit, die Taliban für sie arbeiten zu lassen."


@www.spiegel.de
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