Vorstandschef von Lycos USA geht
Börsengang abgeblasen
Der Vorstandschef von Lycos, Alfred Tolle, verlässt nach Informationen der Tageszeitung \'Die Welt\' (Donnerstagsausgabe) das US-amerikanische Unternehmen. Den Chefposten des Web-Portals übernehme bis auf weiteres Jaewoong Lee, der Vorstandsvorsitzende der südkoreanischen Muttergesellschaft Daum Communications, hieß es. Der deutsche Ex-Bertelsmann-Manager Tolle wollte die Internet-Firma aus Boston unabhängiger von der Seouler Zentrale machen und sie Ende kommenden Jahres an die Börse bringen.
Daum aber will Lycos ins eigene Unternehmen integrieren. Laut Branchenkreisen ist der Börsengang damit vom Tisch. Lycos, die unabhängig von der Bertelsmann-Beteiligung Lycos Europe tätig sind, gehört zu den größten Betreibern von Community-Plattformen in den USA. (as)
[ Mittwoch, 15.11.2006, 15:44 ]
UND
Überraschender Schachzug in Gütersloh:
Christoph Mohn wird Aufsichtsrat der Bertelsmann AG und rückt damit der Familienmacht etwas näher.
Zuletzt hatte es immer wieder Spelulationen gegeben, Mohn könne der nächste Vorstandsvorsitzende von Bertelsmann werden.
Der im kommenden Jahr scheidende Chef Gunther Thielen hatte es stets als Bedingung vor Christoph Mohn gemacht, dass dieser sich bei Lycos bewährt. In Gütersloh raunt man nun: Wenn er für den Aufsichtsrat taugt, sollte er auch ein möglicher Vorstandsvorsitzender sein können.
Mohns Skeptiker, vor allem aus dem Lager des derzeitigen Arvato-Chefs Hartmut Ostrowski interpretieren den Schritt genau andersrum: Nun sei Mohn aus dem Rennen, die Chancen für Ostrowski dagegen sehen seine Fans als deutlich gestiegen an.
Im obersten Gremium von Bertelsmann sitzt mit der Berufung Mohns im übrigen auch wieder ein Vertreter der Internet-Wirtschaft. Mohn ist Vorstandschef des Internet-Dienstleisters Lycos Europe |LCY 0,91 0,00%| , mit sofortiger Wirkung neues Mitglied im Kontrollgremium von Bertelsmann.
Mohn besetzt den Angaben des Unternehmens zufolge einen der beiden durch den Auskauf der GBL-Gruppe freigewordenen Plätze. Bertelsmann hatte den 25-prozentigen Anteil des belgischen Investors für 4,5 Milliarden Euro selbst aufgekauft.
GBL, kontrolliert vom belgischen Milliardär Albert Frère und der kanadischen Unternehmerfamilie von Paul Desmarais, hätte ansonsten eine Option nutzen und die Bertelsmann-Anteile an die Börse bringen können. Das wollte die Mohn-Familie, die die Mehrheit von Bertelsmann kontrolliert, verhindern. (nz)
Börsengang abgeblasen
Der Vorstandschef von Lycos, Alfred Tolle, verlässt nach Informationen der Tageszeitung \'Die Welt\' (Donnerstagsausgabe) das US-amerikanische Unternehmen. Den Chefposten des Web-Portals übernehme bis auf weiteres Jaewoong Lee, der Vorstandsvorsitzende der südkoreanischen Muttergesellschaft Daum Communications, hieß es. Der deutsche Ex-Bertelsmann-Manager Tolle wollte die Internet-Firma aus Boston unabhängiger von der Seouler Zentrale machen und sie Ende kommenden Jahres an die Börse bringen.
Daum aber will Lycos ins eigene Unternehmen integrieren. Laut Branchenkreisen ist der Börsengang damit vom Tisch. Lycos, die unabhängig von der Bertelsmann-Beteiligung Lycos Europe tätig sind, gehört zu den größten Betreibern von Community-Plattformen in den USA. (as)
[ Mittwoch, 15.11.2006, 15:44 ]
UND
Überraschender Schachzug in Gütersloh:
Christoph Mohn wird Aufsichtsrat der Bertelsmann AG und rückt damit der Familienmacht etwas näher.
Zuletzt hatte es immer wieder Spelulationen gegeben, Mohn könne der nächste Vorstandsvorsitzende von Bertelsmann werden.
Der im kommenden Jahr scheidende Chef Gunther Thielen hatte es stets als Bedingung vor Christoph Mohn gemacht, dass dieser sich bei Lycos bewährt. In Gütersloh raunt man nun: Wenn er für den Aufsichtsrat taugt, sollte er auch ein möglicher Vorstandsvorsitzender sein können.
Mohns Skeptiker, vor allem aus dem Lager des derzeitigen Arvato-Chefs Hartmut Ostrowski interpretieren den Schritt genau andersrum: Nun sei Mohn aus dem Rennen, die Chancen für Ostrowski dagegen sehen seine Fans als deutlich gestiegen an.
Im obersten Gremium von Bertelsmann sitzt mit der Berufung Mohns im übrigen auch wieder ein Vertreter der Internet-Wirtschaft. Mohn ist Vorstandschef des Internet-Dienstleisters Lycos Europe |LCY 0,91 0,00%| , mit sofortiger Wirkung neues Mitglied im Kontrollgremium von Bertelsmann.
Mohn besetzt den Angaben des Unternehmens zufolge einen der beiden durch den Auskauf der GBL-Gruppe freigewordenen Plätze. Bertelsmann hatte den 25-prozentigen Anteil des belgischen Investors für 4,5 Milliarden Euro selbst aufgekauft.
GBL, kontrolliert vom belgischen Milliardär Albert Frère und der kanadischen Unternehmerfamilie von Paul Desmarais, hätte ansonsten eine Option nutzen und die Bertelsmann-Anteile an die Börse bringen können. Das wollte die Mohn-Familie, die die Mehrheit von Bertelsmann kontrolliert, verhindern. (nz)