Folgendes wäre über die HV zu sagen:
Es waren etwa 20-25 Leute, davon 17 Aktionäre die etwa 64% der Stimmrechte repräsentierten (teilweise auch Gäste, Bilanzprüfer, Teilhaber und Funktionäre
der Stiftung anwesend), wobei 3 Aktionäre, einschließlich mir, Fragen gestellt haben.
Ich war ja schon einige Male bei Hauptversammlungen dabei. Diese HV war sicherlich jene mit dem kleinsten Rahmen. Man konnte ohne Mikrofon sprechen.
Anwesend waren neben den Vorständen natürlich auch die Aufsichtsräte und der neu zu wählende AR. Herr Streicher scheidet bald als Altergründen aus dem AR aus, wodurch an seine Stelle und vorläufig noch parallel Herr Dr. Iro in den AR gewählt wurde.
Sämtliche Abstimmungen wurden einstimmig angenommen und sind auf der Internetseite abrufbar.
Der Ablauf der Veranstaltung war sehr straff gehalten. Man beschränkte sich auf eine kurze Abhandlung des Jahresverlaufs 2015 und die Abstimmungen.
Es wurden etwa 20 Fragen von den drei Aktionären gestellt.
Die Fragen wurden kurz, präzise ohne Ausschweifungen beantwortet.
Ich will und könnte jetzt nicht die ganzen Fragen nochmals vorbringen. Wichtig erschien mir folgendes:
1.) Es ist jetzt endgültig klar, dass man die Grundstücke, die man für Wertsteigerungszwecke hält, diese haben einen aktuellen Wert von etwa 6,5 Mio verkaufen wird. Herr Bernd Wolschner wird mit der Verkaufsabwicklung betraut.
2.) Die Aktien die das Unternehmen hält sind Aktien der BKS. Umgekehrt ist ja auch die BKS an SWUT mit knapp 10% beteiligt. Über einen Verkauf dieser Aktien wurde nicht gesprochen. Mir würde ein Verkauf und die Verwendung des Erlöses zur Schuldentilgung sinnvoll erscheinen. Mal schauen was das Unternehmen davon hält. Es geht da um etwa 1,5 Mio.
3.) Was ich bis jetzt übersehen hatte, war der Umstand, dass für den ehemaligen Vorstand Herrn Bernd Wolschner Pensionsrückstellung gebildet wurden. Das ist zwar grundsätzlich jedes Jahr erfolgt (ist auch bei den anderen Vorständen so erfolgt) nur bei Bernd Wolschner waren es dieses mal 369.000,- Euro, also etwa des 4-fache des Normbetrages. Auf Nachfrage konnte man erfahren, dass Herr Wolschner in den schlechten Zeiten auf diese Rückstellungen verzichtet hatte und diese nun nachgeholt wurden.
Diese Rückstellungen sind nicht Cashwirksam aber sehr wohl gewinnmindernd. Angeblich soll damit alles erledigt sein und im nächsten Jahr nicht wieder mit einer derartigen Rückstellung zu rechnen sein.
Auf jeden Fall wäre der Gewinn wohl um diese 300.000,- höher ausgefallen, als ohne diese Rückstellung.
Damit hat sich also ein weiterer Einmaleffekt aufgetan.
4.) Gegenüber den Banken gibt es keine finanziellen Kovenants. Es wurden jedoch fixe Tilgungsraten vereinbart. Ein Aussetzen dieser Tilgungsraten würde einen Vertragsbruch bedeuten. Welche Folgen ein solcher Vertragsbruch hätte, kann man zur Zeit natürlich nicht eindeutig sagen. Würde dann wohl von den Banken abhängen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Zukunft dazu kommt, dass die Tilgungen/Zinszahlungen nicht geleistet werden, dürfte allerdings gering sein. Es wurde darauf hingewiesen, dass sogar in den schwierigen Jahren 2010 und 2011 genügend CashFlow erwirtschaft wurde.
5.) In der Vergangenheit gab es Kontakte zu Private Equity Unternehmen. Diese haben jedoch unverschämt hohe und damit nicht annehmbare Forderungen gestellt. Die Verwässerung der Altakionäre wäre nicht akzeptabel gewesen. Es kam zur Ablehnung dieser Angebote.
Mein großer Appell an die Unternehmensführung war jedenfalls die Hebung des Eigenkapitals durch die Aufwertung der Grundstücke und die zeitnahe Schuldentilgung durch Grundstücksverkäufe.
Durch diese Maßnahmen könnte die Nettoverschuldung in 3 Jahren auf unter 40 Mio sinken und die Eigenkapitalquote wieder in Richtung der 20% geführt werden. Der im Einklang mit diesen Maßnahmen steigende Aktienkurs könnte eine Kapitalerhöhung bei etwa 20 Euro zulassen, womit die Schulden um weitere 10 Mio reduziert werden könnten.
Ob und inwieweit man nun auf diese Forderungen der Aktionäre einsteigt wird man sehen. Mit der Entscheidung die Grundstücksverkäufe durchzuführen setzt man nun schon einen ersten wichtigen Schritt. Inwieweit Grundstücke nun aufgewertet werden könnten, wird geprüft. Ich bin verhalten optimistisch, dass sich da etwas auftut. Die Unternehmensführung hat auf jeden Fall bekundet, dass es ihr schon auch wichtig wäre, das Eigenkapital zu steigern.
Der Ausblick war unverändert: Steigerung der Profitabilität und des Ergebnisses. Man ist nicht näher auf das aktuelle Nachfrageloch eingegangen. Wie geschrieben halte ich die Aussagen dazu aber für übertrieben. Erwähnt wurde, dass insbesondere Rumänien sehr rund läuft und Österreich in Zukunft wieder kommen wird.
Ich bleibe hier jedenfalls unverändert investiert und erwarte mir mittelfristig einen kräftigen Kursanstieg, vor allem dann, wenn absehbar wird, dass die Verschuldung bzw. das Eigenkapital auf akzeptable Niveaus kommen.