Intel-Vize Chandrasekher: Laptop mit Internet per Funk ist bald Alltag
Hannover - Anand Chandrasekher leitet die Mobile Platform Group des Computerchipherstellers Intel im kalifornischen Santa Clara. Im Rang eines Vice President ist Chandrasekher für Design, Entwicklung und Marketing der mobilen Lösungen von Intel zuständig. Im Gespräch mit dieser Zeitung äußerte sich Chandrasekher über die Geräte der Zukunft und über die Frage, was die mobile Kommunikation eigentlich bringt.
Herr Chandrasekher, Mobilität ist das beherrschende Thema auf der Cebit. Die Geräte werden immer kleiner, haben immer mehr Funktionen und in vielen Fällen nun auch Internetanschluss. Wie werden in fünf Jahren mobile Computer aussehen? Werden sie uns dann in die Hand implantiert?
Anand Chandrasekher: Oh nein. In meine Hand wird kein Computer implantiert. Ich hasse Operationen. Bleiben wir bei der nahen Zukunft: Im kommenden Jahr werden wir zunächst sehen, dass drahtlose Kommunikation deutlich vereinfacht wird, so dass wir uns nicht mehr mit irgendwelchen Konfigurationen herumplagen müssen. Außerdem denke ich, dass wir zu einem «natürlicheren Umgang» mit Computern kommen werden: «Tablet PCs», die man wie eine Tafel benutzen kann, sind eine Möglichkeit, dazu Spracherkennung, intuitive Bedienung.
Welche Rolle spielen da Taschencomputer, die so genannten PDAs? Die sind viel handlicher als beispielsweise ein Notebook und können fast das Gleiche.
Ich glaube, dass der Absatz bei PDAs zwar wachsen wird, dass die Geräte dennoch auf ein kleines Segment beschränkt und komplementär bleiben. Ich sehe nicht, dass mit PDAs künftig gearbeitet wird wie mit Laptops. Es gibt zu viele Beschränkungen: kein Keyboard, kleiner Bildschirm. Die Funktionalität von PDAs - Adressverwaltung, Kalender und so weiter - wird in Notebooks und Handys integriert. Hier werden wir Wachstum sehen, insbesondere im Konsumentenbereich. Gerade die drahtlose Kommunikation wird den Gebrauch solcher Geräte im privaten Bereich verstärken.
Steht der drahtlosen Kommunikation für den Hausgebrauch nicht der Preis für Geräte und Dienste noch ziemlich deutlich im Weg?
Ich denke, das alles im Zusammenhang mit drahtloser Kommunikation innerhalb der kommenden zwei Jahre sehr preiswert werden wird und sich entsprechend stark verbreiten wird.
Und wer braucht das?
Die Frage ist: Wo braucht man das?
Universitäten und Schulen?
Ich glaube, das macht eine Menge Sinn. Drahtlos mit einem Notebook an das Universitätssystem angebunden zu sein, das erhöht die Produktivität. Und man kann draußen sitzen. In den USA haben schon 50 Prozent aller Universitäten ein drahtloses Funknetz.
Was ist mit Unternehmen?
In Unternehmen fängt es jetzt an. Gerade kleine und mittlere Unternehmen werden die drahtlose Technologie besonders schnell annehmen: Man braucht im Büro keine Leitungen mehr zu verlegen, ein drahtloses Netz lässt sich sehr schnell einrichten.
Werden künftig mehr Notebooks als Tischgeräte verkauft?
Der Anteil der Notebooks wird wachsen. Von 1995 bis 2000 hat er sich jedes Jahr um rund ein Prozent erhöht. Das wird sich so fortsetzen. Ich glaube nicht, dass Notebooks die Desktops ersetzen werden. Es wird beides geben, aber Notebooks werden stärker zulegen.
Welche Technologie wird gewinnen? Bluetooth? Drahtlose lokale Netzwerke (WLAN)? Mobilfunk, GPRS und UMTS?
Unsere Strategie ist es, alle Formen von drahtloser Kommunikation zu integrieren. Man kann dann das Notebook zum Beispiel für eine Präsentation mit einem Bluetooth-fähigen Projektor verbinden. Man kann dann am WLAN-Firmennetz andocken, und wenn das nicht in Reichweite ist, nutzt man GPRS. Dabei muss man automatisch und ohne jeden Aufwand vom einen ins andere wechseln können - wir nennen das «intelligentes Roaming».
Wie geht Intel hier als Unternehmen praktisch vor?
Unser Plan ist, innerhalb der ersten Jahreshälfte 2003 die Verbreitung solcher Geräte sehr aggressiv voranzutreiben. Wir werden im Rahmen des «Mobility Enabling Program» im ersten Halbjahr 2003 Computer auf den Markt bringen, die von einem Netz ins andere wechseln und so nahtlos drahtlos kommunizieren können, deren Batterien lange halten - und die cool aussehen.
Quelle: Berliner Morgenpost
Hannover - Anand Chandrasekher leitet die Mobile Platform Group des Computerchipherstellers Intel im kalifornischen Santa Clara. Im Rang eines Vice President ist Chandrasekher für Design, Entwicklung und Marketing der mobilen Lösungen von Intel zuständig. Im Gespräch mit dieser Zeitung äußerte sich Chandrasekher über die Geräte der Zukunft und über die Frage, was die mobile Kommunikation eigentlich bringt.
Herr Chandrasekher, Mobilität ist das beherrschende Thema auf der Cebit. Die Geräte werden immer kleiner, haben immer mehr Funktionen und in vielen Fällen nun auch Internetanschluss. Wie werden in fünf Jahren mobile Computer aussehen? Werden sie uns dann in die Hand implantiert?
Anand Chandrasekher: Oh nein. In meine Hand wird kein Computer implantiert. Ich hasse Operationen. Bleiben wir bei der nahen Zukunft: Im kommenden Jahr werden wir zunächst sehen, dass drahtlose Kommunikation deutlich vereinfacht wird, so dass wir uns nicht mehr mit irgendwelchen Konfigurationen herumplagen müssen. Außerdem denke ich, dass wir zu einem «natürlicheren Umgang» mit Computern kommen werden: «Tablet PCs», die man wie eine Tafel benutzen kann, sind eine Möglichkeit, dazu Spracherkennung, intuitive Bedienung.
Welche Rolle spielen da Taschencomputer, die so genannten PDAs? Die sind viel handlicher als beispielsweise ein Notebook und können fast das Gleiche.
Ich glaube, dass der Absatz bei PDAs zwar wachsen wird, dass die Geräte dennoch auf ein kleines Segment beschränkt und komplementär bleiben. Ich sehe nicht, dass mit PDAs künftig gearbeitet wird wie mit Laptops. Es gibt zu viele Beschränkungen: kein Keyboard, kleiner Bildschirm. Die Funktionalität von PDAs - Adressverwaltung, Kalender und so weiter - wird in Notebooks und Handys integriert. Hier werden wir Wachstum sehen, insbesondere im Konsumentenbereich. Gerade die drahtlose Kommunikation wird den Gebrauch solcher Geräte im privaten Bereich verstärken.
Steht der drahtlosen Kommunikation für den Hausgebrauch nicht der Preis für Geräte und Dienste noch ziemlich deutlich im Weg?
Ich denke, das alles im Zusammenhang mit drahtloser Kommunikation innerhalb der kommenden zwei Jahre sehr preiswert werden wird und sich entsprechend stark verbreiten wird.
Und wer braucht das?
Die Frage ist: Wo braucht man das?
Universitäten und Schulen?
Ich glaube, das macht eine Menge Sinn. Drahtlos mit einem Notebook an das Universitätssystem angebunden zu sein, das erhöht die Produktivität. Und man kann draußen sitzen. In den USA haben schon 50 Prozent aller Universitäten ein drahtloses Funknetz.
Was ist mit Unternehmen?
In Unternehmen fängt es jetzt an. Gerade kleine und mittlere Unternehmen werden die drahtlose Technologie besonders schnell annehmen: Man braucht im Büro keine Leitungen mehr zu verlegen, ein drahtloses Netz lässt sich sehr schnell einrichten.
Werden künftig mehr Notebooks als Tischgeräte verkauft?
Der Anteil der Notebooks wird wachsen. Von 1995 bis 2000 hat er sich jedes Jahr um rund ein Prozent erhöht. Das wird sich so fortsetzen. Ich glaube nicht, dass Notebooks die Desktops ersetzen werden. Es wird beides geben, aber Notebooks werden stärker zulegen.
Welche Technologie wird gewinnen? Bluetooth? Drahtlose lokale Netzwerke (WLAN)? Mobilfunk, GPRS und UMTS?
Unsere Strategie ist es, alle Formen von drahtloser Kommunikation zu integrieren. Man kann dann das Notebook zum Beispiel für eine Präsentation mit einem Bluetooth-fähigen Projektor verbinden. Man kann dann am WLAN-Firmennetz andocken, und wenn das nicht in Reichweite ist, nutzt man GPRS. Dabei muss man automatisch und ohne jeden Aufwand vom einen ins andere wechseln können - wir nennen das «intelligentes Roaming».
Wie geht Intel hier als Unternehmen praktisch vor?
Unser Plan ist, innerhalb der ersten Jahreshälfte 2003 die Verbreitung solcher Geräte sehr aggressiv voranzutreiben. Wir werden im Rahmen des «Mobility Enabling Program» im ersten Halbjahr 2003 Computer auf den Markt bringen, die von einem Netz ins andere wechseln und so nahtlos drahtlos kommunizieren können, deren Batterien lange halten - und die cool aussehen.
Quelle: Berliner Morgenpost