Guido Westerwelle ist in Mannheim von den FDP-Delegierten mit großer Mehrheit zum Kanzlerkandidaten gewählt worden.
Er erhielt zwei Gegenstimmen.
FDP-Chef Guido Westerwelle ist der erste Kanzlerkandidat der FDP. Er wurde von den 660 Delegierten mit überwältigender Mehrheit gewählt. Nur zwei FDPler stimmten gegen ihn. Zunächst war das Parteitagspräsidium von Einstimmigkeit ausgegangen.
Genscher schlug Westerwelle vor
Der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher hatte zuvor seinen Nachfolger Guido Westerwelle als Kanzlerkandidat der Freien Demokraten vorgeschlagen. In einer mit Ovationen aufgenommenen Rede kurz vor Ende des dreitägigen Parteitages im Mannheimer Rosengarten sagte er, die Freidemokraten träten an, Deutschland zu erneuern und Europa als „unsere gemeinsame Zukunft“ zu einen. Westerwelle sei „ein Mann der Zukunft“.
Es sei kein Nachteil, dass er jünger als seine Gegenspieler von SPD und CDU/CSU sei. Genscher verlas den am Morgen gefassten einstimmig beschlossenen Antrag des Parteivorstandes. Danach möge der Bundesparteitag beschließen, als „Partei für das ganze Volk“, unabhängig, ohne Koalitionsaussage und mit einem eigenen Kanzlerkandidaten in den Bundestagswahlkampf zu ziehen.
Genscher warf den großen Parteien vor, sich mit der Personalisierung des Wahlkampfes in das Muster von Präsidentschaftswahlkämpfen nach amerikanischem oder französischem Vorbild zu retten.
Jede Partei habe das legitime Recht, sich für eine Person zu entscheiden, die sie für den besten Bundeskanzler halte. Er fügte hinzu: „Aber wo steht geschrieben,dass dieses Recht nur CDU/CSU und den Sozialdemokraten zusteht?“ Mit der Benennung Westerwelles als ebenbürtiger Bewerber nehme die FDP die Herausforderung der anderen Parteien an.
Quelle:SZ