Stoiber will Kanzlerkandidat der Union werden
Offener Machtkampf mit Angela Merkel entbrannt. In der CDU wächst die Zustimmung für den bayerischen Ministerpräsidenten
Berlin - CSU-Chef Edmund Stoiber steht für die Kanzlerkandidatur der Union im nächsten Jahr definitiv zur Verfügung. Dies erfuhr die WELT aus dem Umfeld des bayerischen Ministerpräsidenten. Stoiber soll aber mehrere Bedingungen an seine Kandidatur geknüpft haben. So bestehe er darauf, dass CDU-Chefin Angela Merkel ihn vorschlage. Allerdings soll Frau Merkel ihre eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur noch nicht aufgegeben haben.
In der CDU zeichnet sich unterdessen eine immer größere Zustimmung für Stoiber ab. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller arbeitete inzwischen einen Plan aus, wonach mehrere Präsidiumsmitglieder noch vor Weihnachten bei Frau Merkel vorstellig werden sollten, um ihr einen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur dringend nahe zu legen. Neben Müller seien der hessische Ministerpräsident Roland Koch, sein baden-württembergischer Amtskollege Erwin Teufel sowie die Landesvorsitzenden von Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Christian Wulff und Johann Wadephul, an dieser "Verschwörung" beteiligt, hieß es in Parteikreisen.
Nur der nordrhein-westfälische CDU-Landesvorsitzende Jürgen Rüttgers stellte sich öffentlich auf die Seite von Frau Merkel. Die Parteichefin selbst wies ihre Kritiker in scharfen Worten zurecht: Es sei "bitter, dass mancher in der CDU nicht die Kraft hat, uns die erarbeiteten Freiräume zu halten". Spekulationen, sie solle statt der Spitzenkandidatur den Vorsitz der Unionsfraktion übernehmen, wertete sie als "Unsinn". Friedrich Merz (CDU) bleibe Fraktionschef und mache seine Sache "prima". hl/A.G.
Quelle: www.welt.de/daten/2001/12/10/1210de301471.htx
Offener Machtkampf mit Angela Merkel entbrannt. In der CDU wächst die Zustimmung für den bayerischen Ministerpräsidenten
Berlin - CSU-Chef Edmund Stoiber steht für die Kanzlerkandidatur der Union im nächsten Jahr definitiv zur Verfügung. Dies erfuhr die WELT aus dem Umfeld des bayerischen Ministerpräsidenten. Stoiber soll aber mehrere Bedingungen an seine Kandidatur geknüpft haben. So bestehe er darauf, dass CDU-Chefin Angela Merkel ihn vorschlage. Allerdings soll Frau Merkel ihre eigenen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur noch nicht aufgegeben haben.
In der CDU zeichnet sich unterdessen eine immer größere Zustimmung für Stoiber ab. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller arbeitete inzwischen einen Plan aus, wonach mehrere Präsidiumsmitglieder noch vor Weihnachten bei Frau Merkel vorstellig werden sollten, um ihr einen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur dringend nahe zu legen. Neben Müller seien der hessische Ministerpräsident Roland Koch, sein baden-württembergischer Amtskollege Erwin Teufel sowie die Landesvorsitzenden von Niedersachsen und Schleswig-Holstein, Christian Wulff und Johann Wadephul, an dieser "Verschwörung" beteiligt, hieß es in Parteikreisen.
Nur der nordrhein-westfälische CDU-Landesvorsitzende Jürgen Rüttgers stellte sich öffentlich auf die Seite von Frau Merkel. Die Parteichefin selbst wies ihre Kritiker in scharfen Worten zurecht: Es sei "bitter, dass mancher in der CDU nicht die Kraft hat, uns die erarbeiteten Freiräume zu halten". Spekulationen, sie solle statt der Spitzenkandidatur den Vorsitz der Unionsfraktion übernehmen, wertete sie als "Unsinn". Friedrich Merz (CDU) bleibe Fraktionschef und mache seine Sache "prima". hl/A.G.
Quelle: www.welt.de/daten/2001/12/10/1210de301471.htx