Intertainment mit „Oscar-reifen“ Zahlen
Keine Wünsche sind bei den am heutigen Dienstag vorgelegten Geschäftszahlen der Münchener Intertainment AG [ Kurs / Chart ] für das erste Halbjahr 2000 offen geblieben.
Die bayerischen Film- und Merchandising-Profis steigerten ihren Umsatz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 1999 um 949 Prozent auf nunmehr 68,7 Millionen Euro. Nicht weniger beeindruckend fiel der Zuwachs beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus, das um knapp 850 Prozent auf 32,5 Millionen Euro nach oben schnellte.
Vorstandschef Rüdiger Baeres sieht den Hauptgrund für das explosionsartige Wachstum in den erhöhten Kino-, Video- und TV-Erlösen. Dabei ist der Unternehmenslenker auch für die weitere Zukunft optimistisch. Das scheint reichlich tiefgestapelt, denn immerhin konnte sich die Münchener Mediengruppe vor kurzem die weltweiten exklusiven Vertriebsrechte an den nächsten 10 bis 20 Produktion des Oscar-Preisträgers Arnold Kopelson sichern.
Kopelson gehört zweifellos zu den profiliertesten und kommerziell erfolgreichsten Produzenten im amerikanischen Film-Mekka und kommt mit seinen Erfolgsstreifen bislang auf 17 Oscar-Nominierungen. Der fast endlose Reigen an erfolgreichen Kopelson-Produktionen umfasst unter anderem „Platoon“, „Auf der Flucht (Harrison Ford), „Sieben“ (Brad Pitt), „Outbreak“ (Dustin Hoffmann), „Eraser“ (Arnold Schwarzenegger), „Im Auftrag des Teufels“ (Al Pacino und Keanu Reeves), „Ein perfekter Mord“ (Michael Douglas und Gwyneth Paltrow) oder „Auf der Jagd“ mit Tommy Lee Jones und Wesley Snipes.
Das untrügliche Gespür des Star-Produzenten für Spielfilm-Highlights zeigt sich allein an den letzten zehn Kopelson-Produktionen, die allein in der Kinoauswertung weltweit rund zwei Milliarden US-Dollar eingebracht haben. Die Intertainment-Strategen haben sich jedoch die weltweiten und zeitlich unbegrenzten Rechte an den Kopelson-Produktionen in allen Verwertungsformen gesichert. Zu den Kinorechten kommen also noch die weiteren Einnahmequellen Video-, Soundtrack-, Pay- und Free-TV-Vermarktung sowie das Merchandising via Internet und Video-on-Demand hinzu.
Alles in allem also rosige Aussichten für die Intertainment-Aktionäre, die sich bis um 11.00 Uhr über einen Kursanstieg im Vergleich zum Vortag von mehr als fünf Prozent auf 70,50 Euro freuen können.
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