Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes und fragen sich: „Wie muss ich
mich verhalten?“ und insbesondere: „Was darf ich noch essen?“ Diabetikern
wird heute eine ausgewogene Ernährung wie für Gesunde empfohlen, das einstige
Zuckerverbot ist passé. Die individuelle Ernährungstherapie soll auf die
Bedürfnisse und auf die Medikation (orale Antidiabetika und Insulingabe) abgestimmt
sein, um eine zufriedenstellende Blutzuckereinstellung zu erreichen.
Den Hauptanteil der täglichen Kalorien sollten Kohlenhydrate beisteuern. Obst
und Gemüse gehören selbstverständlich zu einer ausgewogenen Ernährung
dazu. Auch Süßes hat seinen Platz. Es ist nicht notwendig, auf Kuchen und Marmelade
zu verzichten. Ein moderater Zuckerverzehr in Höhe von 10 Prozent
der täglichen Energieaufnahme ist kein Problem. Die Ursachen für die Entstehung
von Diabetes sind vielfältig.
Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, in deren Verlauf die
Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr bilden kann. Die Folge ist, dass der
Blutglukosespiegel steigt, weil der Körper nicht mehr in der Lage ist, Glukose
aus dem Blut aufzunehmen. Die hohen Blutglukosewerte schädigen Gefäße,
Nieren und Nerven. Die genauen Ursachen der Entstehung von Diabetes mellitus
Typ 1 sind nicht bekannt. Behandeln lässt sich dieser Diabetes-Typ mit Insulin,
heilen lässt sich die Erkrankung nicht.
Diabetes mellitus Typ 2 kann bei einer entsprechenden genetischen Veranlagung
im fortgeschrittenen Alter entstehen oder auch schon bei jungen
Menschen, wenn der heutzutage bedeutendste Auslösefaktor „Übergewicht“
hinzutritt. Bei Typ-2-Diabetes werden die Insulin-Rezeptoren im Körper infolge
des unausgewogenen Lebensstils und einer dauerhaft positiven Energiebilanz
praktisch resistent gegenüber Insulin, so dass die Insulinproduktion
der Bauchspeicheldrüse nicht ausreicht, um die erhöhten Blutglukosespiegel
auf Normalniveau zu senken.
Typ-2-Diabetiker mit Übergewicht sollten alles daran setzen, ihr Körpergewicht
zu reduzieren, da eine deutliche Gewichtsreduktion in vielen Fällen zu einer
Normalisierung der überhöhten Blutglukosespiegel führt und ggf. auf Medikamente
verzichtet werden kann.
Ohnehin ist ausreichend Bewegung das A und O für einen gesunden Lebensstil.
Wer Typ-2-Diabetes vorbeugen will, sollte außerdem versuchen, die Aufnahme
von Fett, insbesondere von gesättigten Fettsäuren, in Grenzen zu halten,
und auf ausreichend Ballaststoffe achten. Genuss und Süßes zu vermeiden,
ist keine geeignete Strategie. Denn wer auf Zucker verzichtet, kann das Risiko
an Typ-2-Diabetes zu erkranken, nicht verringern. Insofern führt der umgangssprachliche
Begriff „Zuckerkrankheit“ in die Irre.
www.zuckerverbaende.de/images/stories/docs/...erInfodienst.pdf
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