Man muss hier beachten, dass IFRS auf eine wirtschaftliche Betrachtungsweise abstellt und nicht auf eine rechtliche Situation.
Die IFRS/IAS priorisieren die wirtschaftliche Betrachtungsweise in ihrem zentralen Bilanzierungsgrundsatz substance over form, wonach bei der Beurteilung eines Sachverhalts primär nicht auf seine rechtliche Gestaltung, sondern auf die wirtschaftlichen Auswirkungen abzustellen ist (IAS 17).
Natürlich wird im Zuge einer Refinanzierung nicht einfach so ein paar Mrd. neues Eigenkapital entstehen. Das würde ja die gesamte Bilanzieurung eines Konzern ad absurdum führen.
Man muss hier im Forum etwas realistischer werden. Wie auch die extrem positive Meinung, dass eine Lösung bei den Klagen nur zu einem Kursanstieg führen kann. Das kann niemand im Vorweld sagen. Wenn eine Lösung der Klagen auch eine stärkere Ausgabe von Aktien beinhaltet (Worauf Steinhoff als Option schon hingewiesen hat) dann kann diese Verwässung auch die positive Effekte aus der Klagelösung kompensieren. Gerade wenn ein White Knight Zahlungen leistet dann wird die Gegenleistung dafür wohl Aktien sein. Also nicht so hohe Erwartungen haben.
Bin aber sehr gespannt wie es weitergeht. Hab mich heute seit langem noch mal durchringen lassen eine kleine Position zu kaufen um meinen Kaufkurs auf 0,09 zu drücken. Allgemein stimmt mich die Entwicklung mit den Verkäufen von eher Problem bzw. Randbereichen (Australien Teil, Other, Unitrans ..) sehr positiv. Wenn man sagt Pepco, Pepkor sind noch im Konzern und die Geschäfte laufen sehr gut. Mattress hat zuletzt einen tollen Turnaround hingelegt und Conforama befindet sich gerade in der Restrukturierung so gefällt mir das Portfolio im Moment sehr gut. Bei Conforama hoffe ich trotzdem auf einen Verkauf nach einem erfolgreichen Turnaround. Das Möbelgeschäft ist mir was Wachstum und Margen Potential anbelangt zu attraktiv.
Wenn ich mir dann auch noch ausrechne welches EBIT alleine Pepco und Pepkor in 2020 erzielen können, dann komme ich sogar etwas in Schwärmen was hier möglich sein kann. Daher ist das Chancen Risiko Verhältnis für mich bei 0,055 im MOment sehr attraktiv und deswegen habe ich noch mal nachgekauft. Trotzdem glaube ich nicht an Kursen von 0,3 Euro bis 1 Euro weil ich auch denke das es zu einer Aktienverwässerung früher oder später kommen wird. Der finale Abschluss ist für mich wenn die Gläubiger sich einen wesentlichen Anteil an der FIrma holen.
Was mir etwas Sorgen bereitet ist wenn es mit der Refinanzierung und der Klagelösung zu lange dauert. Auch wenn man 700 Mio. verliert durch die Klagen dann wäre das Eigenkapital mit den 10% Zinsen die kapitalisiert werden massiv negativ. Deswegen ist es für mich nicht unwahrscheinlich, dass es dann spätestens im Zuge der Refinanzierung auch zur Ausgabe von neuen Aktien kommen wird. Das sind Punkte die den Aktienkurs derzeit massiv lähmen und auch für mich ein sehr hohes Risiko darstellen. Aus dem Grund bin ich sehr vorsichtig mit Nachkäufen. Hab für mich definiert, dasss ich bei der Aktie maximal nach Steuergutschrift 10k verlieren möchte. Derzeit hätte ich noch Puffer für einen Nachkauf von ca. 2k. Abhängig davon wie die weitere Entwicklung ist werde ich eventuell noch mal nachkaufen um den Kaufkurs auf 0,08 zu drücken. Man darf bei dieser Aktie aber das Risiko nie aus den Augen verlieren. BIs jetzt ist man im Forum mit der positiven Stimmung schon genau 2 Jahre komplett daneben gelegen. Alleine aus dem Grund agiere ich hier mit einer angezogenen Handbremse. Wenn es aufgeht werde ich hier mit meiner Position in 2020 einiges verdienen. HOffentlich ist Steinhoff mein Depot Performance Treiber in 2020. Wenn es schief geht zwar sehr schmerzhaft und nicht nur finanziell sondern weil man mit seiner Einschätzung auch komplett danaben gelegen ist aber am Ende auch kein Beinbruch.