Spezialtipp

Beitrag: 1
Zugriffe: 203 / Heute: 1
BlitzTrader:

Spezialtipp

 
17.03.02 12:55


"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert." So richtig diese Volksweisheit auch sein mag, den meisten Menschen sind Münzen eher lästig. Vor allem dann, wenn sie sich in zu großer Stückzahl im Geldbeutel befinden und aus ihm einen Briefbeschwerer werden lassen. Vor allem nach einem Einkauf im Supermarkt erhöht sich der Bestand an Münzgeld in der Regel spürbar. Meistens wird das Wechselgeld zuhause gesammelt, irgendwann sortiert und zur Bank gebracht.

Diesen Umstand hat sich das US-Unternehmen Coinstar [Nasdaq: CSTR Kurs/Chart ] zunutze gemacht. Die Firma entwickelt Münzsammelautomaten und lässt diese an den Ausgängen von Supermärkten aufstellen. An diesen Automaten können sich die Kunden nach dem Einkauf ihrer "Münzlast" entledigen und erhalten dafür einen Gutschein. Dieser Gutschein kann in dem entsprechenden Geschäft bei einem erneuten Einkauf wie Bargeld verwendet werden.

Davon profitiert letztlich auch der Supermarkt – und das gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen wird der Kunde "gezwungen", noch einmal in dem Geschäft einzukaufen. Darüber hinaus gelangt der Laden durch das Einlösen der Gutscheine an das Wechselgeld seiner Kunden.

Natürlich lässt sich Coinstar für dieses innovative Konzept der "Münzgeldentsorgung" auch entlohnen. Die grasgrünen Automaten an den Supermarktausgängen weisen auf den Gutscheinen nicht den Betrag aus, der an Münzen eingeworfen worden ist, sondern rund neun Prozent weniger. Für jeweils 100 Dollar an eingeworfenen Münzen verbleiben also neun Dollar bei Coinstar. Das erscheint auf den ersten Blick nicht viel. Aber wie so oft, macht es die Masse.

Toller Ausblick

Derzeit betreibt Coinstar in den USA, Kanada und Großbritannien rund 9.500 Münzautomaten. In jeden Automaten wurden im vierten Quartal 2001 durchschnittlich Münzen im Gegenwert von 15.400 Dollar eingeworfen. Das ergibt den stolzen Betrag von 146.300.000 Dollar. Seit der Installation des ersten Automaten im Jahr 1991 sammelte Coinstar auf diese Weise 3,8 Milliarden Dollar ein.

Die Entwicklung und der Aufbau des Netzes der grünen "Geldmaschinen" hat viel Geld gekostet. Erst im vierten Quartal 2001 konnte Coinstar erstmals einen Gewinn ausweisen. Bei einem Umsatz von 35 Millionen Dollar belief sich das Ergebnis auf 2,1 Millionen oder 0,09 Dollar pro Aktie. Dank der zurückgehenden Investitionskosten wird es im laufenden und im kommenden Jahr zu einer wahren Gewinnexplosion kommen. Coinstar prognostizierte vor vier Wochen für 2002 einen Gewinn von 13 bis 18 Millionen Dollar (0,61 bis 0,84 Dollar pro Aktie).

Noch besser soll dann das Jahr 2003 laufen: Hier erwarten die Analysten durchschnittlich einen Gewinn von 1,45 Dollar pro Aktie. Beim aktuellen Kurs von 31,62 Dollar errechnet sich ein KGV für 2003 von 22. Nicht viel für ein Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von weit über 100 Prozent.

Trotz der Tatsache, dass sich der Titel mittlerweile auf Rekordniveau befindet, ist die Aktie in Anbetracht der günstigen Bewertung kaufenswert. Das Geschäftsmodell von Coinstar ist nicht nur außergewöhnlich und einzigartig, sondern auch hochgradig erfolgreich, wie die letzten Quartalszahlen eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.

Alles stimmt

Zukünftig will Coinstar nicht nur national und international weiter expandieren, sondern auch seine Produktpalette erweitern. So lassen sich die 9.500 Münzautomaten nach gewissen Anpassungen durchaus auch für andere Zwecke nutzen. In einem sechsmonatigen Pilotversuch wurden z.B. für MasterCard vollautomatisch Kreditkarten verkauft. In Planung sind auch unterschiedliche Gewinnspiele, die zum Beispiel für Marketingzwecke genutzt werden können.

Die Erfolgsstory von Coinstar ist noch lange nicht vorbei, wahrscheinlich hat sie gerade erst begonnen. Und das gilt vor allem für die Aktionäre, die in den langen Jahren der Aufbauphase viele Höhen und Tiefen durchlebt haben. Nach einem sagenhaften Kursanstieg von 6 auf 30 Dollar im Jahr 1999 drittelte sich der Wert binnen weniger Wochen. Der Grund war allein die Tatsache, dass viele Analysten von Coinstar zuviel erwartet hatten und den Wert fallen ließen wie eine heiße Kartoffel.

Mittlerweile konnte sich die Aktie kontinuierlich erholen und hat vor wenigen Tagen sogar ein neues All-Time-High erreicht. Der Anstieg steht im Gegensatz zu damals auf soliden Füßen und wird von starken Fundamentaldaten untermauert.

Kurzum: Bei Coinstar passt alles zusammen. Tolle Story, schwarze Zahlen, dynamisches Wachstum, ein schöner Aufwärtstrend und nicht zuletzt eine günstige Bewertung. Kaufen!

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--