Solare Zukunftsphantasie

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EinsamerSam.:

Solare Zukunftsphantasie

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07.02.06 08:19
Bulle & Bär

Solare Zukunftsphantasie

Ende der 1990er-Jahre trieben die gewaltigen Erwartungen an das einsetzende Internet-Zeitalter die Kurse an den Aktienmärkten in die Höhe – die Folgen sind bekannt. Jetzt, fünf Jahre später, löst der Glaube an den Beginn des Solarzeitalters extreme Kursbewegungen an den Aktienmärkten aus.

HB DÜSSELDORF. Die Anteile an Solaranlagenherstellern sind an der Börse derart stark gefragt, dass man glauben möchte, schon morgen werde Strom nur noch aus Sonnenstrahlen erzeugt. Doch hat das solare Zeitalter wirklich schon begonnen? Deuten Kurszuwächse von mehr als 100 Prozent pro Jahr darauf hin, dass es unmittelbar bevor steht? Zur Erinnerung: Die Wetten auf das Internet gingen verloren, weil sich die elektronische Welt langsamer drehte, als es die Kurssteigerungen vorwegnahmen.

Für Analysten steht aber fest: Photovoltaik-Werte haben deutlich mehr Substanz, als es die Internetbuden zu Zeiten der New Economy hatten. Hersteller wie Ersol, Q-Cells und Solarworld steigern ihre Umsätze zum Teil um mehr als 100 Prozent im Jahr. Und die Unternehmen erzielen ordentliche Gewinne. Diese Lage genügt Analysten wie Patrick Hummel von der Landesbank Baden-Württemberg, um mittel- und langfristig zu Solarwerten zu raten. Der rasante Anstieg seit Jahresbeginn beunruhigt allerdings auch ihn: „Wir sind der Auffassung, dass der Sektor kurzfristig heiß gelaufen ist“, schrieb Hummel bereits am 19. Januar. Da kostete die Aktie des TecDax-Schwergewichts Q-Cells 80,20 Euro, vergangene Woche stieg er zeitweise auf 98,90 Euro – satte 23 Prozent Plus in zwei Wochen.

Trotz der Phantasiebewertungen scheut sich auch Auch Max Deml, Chefredakteur von „Öko-Invest“, nicht vor großen Visionen. Für ihn sind die Solarzellenhersteller die „Ölkonzerne der Zukunft.“ In seiner neuen „Solaraktienstudie 2006“ nimmt er gemeinsam mit dem Analysten Hilmar Platz praktisch alle reinen Solarwerte unter die Lupe, die derzeit weltweit an den Börsen notiert sind. Zwar warnt die Studie kurzfristig orientierte Anleger mit Blick auf das Jahr 2006: „Wir sind davon überzeugt, dass es im Prognosezeitraum zu einer ausgeprägten Konsolidierung kommen wird“, heißt es dort. Wegen der glänzenden Perspektive auf Sicht von mehreren Jahren sei dies für langfristig orientierte Investoren aber kein Grund zur Sorge, beruhigt Deml.

So weit die Empfehlung für bereits investierte Anleger. Schwieriger ist die Lage für Investoren, die an die Solarstory glauben, bisher aber noch nicht eingestiegen sind. Günstige Aktien in dem Sektor zu finden, dürfte nach den gewaltigen Kursbewegungen der vergangenen Wochen schwer fallen. Bleibt die Hoffnung auf einen Rückschlag, der die Chance zum Neueinstieg bietet. Aussichtsreicher dürfte es aber sein, bei kommenden Börsengängen auf die neuen Solaraktien zu setzen. Denn die Auswahl sollte groß bleiben: In diesem und im nächsten Jahr rechnet Deml mit bis zu sieben Börsengängen von Solarfirmen.

Quelle: HANDELSBLATT, Dienstag, 07. Februar 2006, 07:02 Uhr

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Der Einsame Samariter

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