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Markttechnik: „Dynamische Erholung mit guter Marktbreite“
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2. September 2009. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Wo komm´ ich her, wo geh´ ich hin, wo kauf´ ich mir die nächste Halbe? Nicht minder unentschlossen als ein Wandersmann zwischen bayerischen Biergärten scheinen derzeit auch die Anleger am deutschen Aktienmarkt zu sein. Seit Tagen bewegt sich der Leitindex DAX in einer Seitwärtsspanne auf der Suche nach neuen Impulsen. Die Zeichen der Charttechnik deuten unterdessen weiter Bergfahrt an.
Im ETF-Handel zeigt sich zur Wochenmitte ein gemischtes Bild. Während die zuständigen Markt Maker beim db x-trackers DAX ETF (DBX1DA) eine leichte Abgabeneigung verzeichnen, halten sich Käufer und Verkäufer bei dem Pendant von iShares (WKN
593393 ) weitestgehend die Waage. Wie ein Händler berichtet, nehmen die meisten Anleger derzeit eine abwartende Haltung ein, private Investoren blieben dem Handelsgeschehen sogar nahe vollständig fern. Käufe verzeichnen die Market Maker heute beim ShortDAX-ETF (DBX1DS), der die Entwicklung des deutschen Leitindex invers abbildet.
Marktstimmung spricht für weitere Gewinne
Klaus Deppermann, technischer Analyst der BHF-Bank zeigt sich optimistisch und rechnet mit einem freundlichen Börsenmonat September. „Auch im zweiten Teil der Hausse seit Mitte Juli hat sich der Charakter der Aufwärtsbewegung kaum geändert. Die Kursentwicklung ist von hoher Dynamik und sehr guter Marktbreite gekennzeichnet“, meint der Techniker. Zudem liege die Marktstimmung trotz des rasanten Kursanstiegs der vergangenen Monate weiter auf Kaufsignal-Niveau: „Die meisten Anleger halten den Anstieg der vergangenen Wochen noch immer für ein vorübergehendes Phänomen. Auch wenn die mittelfristige Zuversicht in der letzten Sentix-Umfrage zum ersten Mal seit Monaten etwas stärker zugenommen hat, so liegt sie im historischen Vergleich noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Ein Phänomen der Hausse seit März 2009 ist auch die sehr schnell zunehmende Verunsicherung der Anleger nach nur wenigen Tagen Korrektur.“ Dies gelte sowohl für die privaten als auch für institutionelle Anleger.
Zyklische Erholung im September
Deppermann geht daher davon aus, dass viele Anleger wegen des phänomenalen Anstiegs der vergangenen Monate mit einer saisonal üblichen Schwäche im September rechnen. „Überprüft man die Stimmungsindikatoren über mehrere Jahre, so scheint es hier einen Saison-Zyklus zu geben. In Vorwegnahme eines schwächeren Septembers lag das saisonale Stimmungstief meist im August. Erstaunlich, dass ein relativ unzuverlässiger Zyklus die Meinung selbst von vielen professionellen Anlegern so stark beeinflussen kann, obwohl die Zyklenanalyse an sich überwiegend unbeliebt ist.“ Eine mehrwöchige Korrektur ist nach Einschätzung des Analysten aufgrund der zyklischen Indikatoren erst ab Anfang Oktober zu erwarten. Bis dahin könte es beim DAX noch bis auf 5.950 Punkte nach oben oben gehen.
Auch Elliott stimmt optimistisch
Daneben spreche auch eine Analyse der Elliott-Wellen für vorerst weiter steigende Kurse an den internationalen Aktienmärkten. „Wir sehen wichtige Aktienindizes seit dem 19. August in der dritten Welle einer übergeordneten dritten Welle, die mit dem Tief am 9. März startete. Dritte Wellen sind normalerweise von dynamischen Kurssteigerungen
gekennzeichnet und werden von guter Marktbreite und hohen Umsätzen begleitet“, argumentiert Deppermann.
Pessimisten dominieren den Markt
Die von der Börse Frankfurt im Rahmen der Sentiment-Analyse befragten Investoren zeigen sich in dieser Woche pessimistisch. Das Bärenlager bei den deutschen Bluechips gewinnt 13 Prozent auf 55 Prozent. Ebensoviele Anleger haben sich von ihren Engagements getrennt, der Bull/Bear-Index liegt mit
33,3 Prozent tief im pessimistischen Bereich. Beim TecDAX sind sogar 20 Prozent short gegangen. Hier dominieren die Bären mit 55 Prozent nun ebenfalls den Markt.
© 2. Sptember 2009 / Karoline Koch
Autor: Börse Frankfurt