NEU: Weitere Aussagen des Managements)
Von Philipp Grontzki
DOW JONES NEWSWIRES
WALLDORF (Dow Jones)--Das Softwareunternehmen SAP erwartet 2010 nach den Rückgängen im vergangenen Jahr wieder Wachstum. Wie der Walldorfer DAX-Konzern am Mittwoch bei Vorlage der detaillierten Zahlen für 2009 mitteilte, sollen die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse - also im Wesentlichen Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Wartung - im laufenden Jahr um 4% bis 8% gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die operative Marge soll dabei 30% bis 31% erreichen.
Im Vorjahr hat der Konzern auf Non-GAAP-Basis bei den Software- und softwarebezogenen Serviceumsätzen einen Rückgang um 5% auf 8,2 Mrd EUR verzeichnet, während die operative Marge 27,3% erreichte. Ein Jahr zuvor hatte die Gewinnmarge noch bei über 28% gelegen.
SAP leidet seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 unter der Investitionszurückhaltung von Unternehmen und hatte sich einen strikten Sparkurs verordnet, in dessen Rahmen 2009 auch mehrere Tausend Stellen gestrichen wurden. Insgesamt lag die Mitarbeiterzahl Ende Dezember laut SAP bei 47.578 - somit sind im Laufe des Jahres mehr als 3.900 Stellen weggefallen.
"Neben der Margensteigerung möchten wir im Jahr 2010 wieder zu Umsatzwachstum zurückkehren, obwohl das Marktumfeld weiterhin angespannt ist und die Unsicherheit bei den Kunden nach wie vor andauert", erklärte Vorstandssprecher Léo Apotheker am Mittwoch. Wann SAP sein mittelfristiges Ziel einer operativen Marge von 35% erreichen wird, wollte der Manager einmal mehr nicht einschätzen.
Der Hersteller von Unternehmenssoftware wird ab dem laufenden Geschäftsjahr die Bilanzierung auf IFRS von US-GAAP umstellen. Die Prognose für 2010 basiert auf Non-IFRS-Zahlen und ist um Wechselkursschwankungen bereinigt. Auf Non-IFRS-Basis lag die operative Marge im vergangen Jahr laut SAP bei 27,4%.
Analysten äußerten sich zurückhaltend zum Ausblick: So bezeichnete Thomas Becker von der Commerzbank die Aussagen als nicht sonderlich beeindruckend. Für seinen Kollegen Stephan Wittwer von der Landesbank Baden-Württemberg fiel der Margenausblick leicht schwächer als erwartet aus. "Zwar hat SAP in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage sind, die Margenerwartung im Laufe des Jahres zu erhöhen, aber das ist nun eine Bringschuld", sagte Wittwer.
Unter dem Strich verdiente SAP im Gesamtjahr 2009 nach Angaben vom Mittwoch 1,79 Mrd EUR, was einem Rückgang um 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf eine Dividendenkürzung müssen sich die Aktionäre aber wohl nicht einstellen. Finanzvorstand Werner Brandt sagte, die Dividende soll nicht niedriger ausfallen als die 0,50 EUR je Aktie, welche SAP für 2008 ausgeschüttet hatte.
Mit Blick auf den Rechtsstreit um den Diebstahl geistigen Eigentums mit dem Erzrivalen Oracle sagte Brandt, sein Konzern habe hierfür bislang 100 Mio USD zurückgestellt. Oracle hatte SAP im März 2007 in den USA auf Schadensersatz verklagt, da SAP über seine damalige Dienstleistungstochter TomorrowNow "im großen Umfang" Kundendaten von Oracle-Datenbanken ohne die erforderliche Genehmigung heruntergeladen haben soll. SAP hat einzelne Übergriffe durch Mitarbeiter von TomorrowNow zugegeben. Der Prozess soll am 1. November 2010 beginnen.
An der Börse reagierten die SAP-Aktien mit leichten Aufschlägen auf den Geschäftsbericht. Die Titel verteuerten sich in einem knapp behaupteten Markt um 0,9% auf 33,01 EUR.
Webseite: www.sap.com
-Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires,
+49 (0)69 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com
DJG/phg/jhe
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(END) Dow Jones Newswires
January 27, 2010 06:51 ET (11:51 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.
Von Philipp Grontzki
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WALLDORF (Dow Jones)--Das Softwareunternehmen SAP erwartet 2010 nach den Rückgängen im vergangenen Jahr wieder Wachstum. Wie der Walldorfer DAX-Konzern am Mittwoch bei Vorlage der detaillierten Zahlen für 2009 mitteilte, sollen die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse - also im Wesentlichen Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Wartung - im laufenden Jahr um 4% bis 8% gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die operative Marge soll dabei 30% bis 31% erreichen.
Im Vorjahr hat der Konzern auf Non-GAAP-Basis bei den Software- und softwarebezogenen Serviceumsätzen einen Rückgang um 5% auf 8,2 Mrd EUR verzeichnet, während die operative Marge 27,3% erreichte. Ein Jahr zuvor hatte die Gewinnmarge noch bei über 28% gelegen.
SAP leidet seit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 unter der Investitionszurückhaltung von Unternehmen und hatte sich einen strikten Sparkurs verordnet, in dessen Rahmen 2009 auch mehrere Tausend Stellen gestrichen wurden. Insgesamt lag die Mitarbeiterzahl Ende Dezember laut SAP bei 47.578 - somit sind im Laufe des Jahres mehr als 3.900 Stellen weggefallen.
"Neben der Margensteigerung möchten wir im Jahr 2010 wieder zu Umsatzwachstum zurückkehren, obwohl das Marktumfeld weiterhin angespannt ist und die Unsicherheit bei den Kunden nach wie vor andauert", erklärte Vorstandssprecher Léo Apotheker am Mittwoch. Wann SAP sein mittelfristiges Ziel einer operativen Marge von 35% erreichen wird, wollte der Manager einmal mehr nicht einschätzen.
Der Hersteller von Unternehmenssoftware wird ab dem laufenden Geschäftsjahr die Bilanzierung auf IFRS von US-GAAP umstellen. Die Prognose für 2010 basiert auf Non-IFRS-Zahlen und ist um Wechselkursschwankungen bereinigt. Auf Non-IFRS-Basis lag die operative Marge im vergangen Jahr laut SAP bei 27,4%.
Analysten äußerten sich zurückhaltend zum Ausblick: So bezeichnete Thomas Becker von der Commerzbank die Aussagen als nicht sonderlich beeindruckend. Für seinen Kollegen Stephan Wittwer von der Landesbank Baden-Württemberg fiel der Margenausblick leicht schwächer als erwartet aus. "Zwar hat SAP in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der Lage sind, die Margenerwartung im Laufe des Jahres zu erhöhen, aber das ist nun eine Bringschuld", sagte Wittwer.
Unter dem Strich verdiente SAP im Gesamtjahr 2009 nach Angaben vom Mittwoch 1,79 Mrd EUR, was einem Rückgang um 4% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf eine Dividendenkürzung müssen sich die Aktionäre aber wohl nicht einstellen. Finanzvorstand Werner Brandt sagte, die Dividende soll nicht niedriger ausfallen als die 0,50 EUR je Aktie, welche SAP für 2008 ausgeschüttet hatte.
Mit Blick auf den Rechtsstreit um den Diebstahl geistigen Eigentums mit dem Erzrivalen Oracle sagte Brandt, sein Konzern habe hierfür bislang 100 Mio USD zurückgestellt. Oracle hatte SAP im März 2007 in den USA auf Schadensersatz verklagt, da SAP über seine damalige Dienstleistungstochter TomorrowNow "im großen Umfang" Kundendaten von Oracle-Datenbanken ohne die erforderliche Genehmigung heruntergeladen haben soll. SAP hat einzelne Übergriffe durch Mitarbeiter von TomorrowNow zugegeben. Der Prozess soll am 1. November 2010 beginnen.
An der Börse reagierten die SAP-Aktien mit leichten Aufschlägen auf den Geschäftsbericht. Die Titel verteuerten sich in einem knapp behaupteten Markt um 0,9% auf 33,01 EUR.
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