Software AG: Sehr interessant auf diesem Niveau

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Software AG: Sehr interessant auf diesem Niveau DonHappy

Software AG: Sehr interessant auf diesem Niveau

 
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Nach der Gewinnwarnung Anfang März sah es zunächst so aus, als wären die schlechten Nachrichten alle im Kurs enthalten. Schließlich hatte der Aktienkurs der Software AG damals gleich um 40 Prozent nachgegeben. Jetzt kam es trotzdem nochmal dicke: Statt wie nach der revidierten Planung vorgesehen 124 bis 128 Millionen Euro im ersten Quartal 2002 umzusetzen, rechnet der Vorstand in Darmstadt nun nur noch mit 116 Millionen Euro Umsatz. Wie beim US-Softwarehaus Peoplesoft sanken auch bei der Software AG vor allem die Lizenzeinnahmen und damit das Neukundengeschäft.
Einmal mehr verschoben Kunden ihre überraschend zugesagten IT-Projekte für den März. Da das gesamtwirtschaftliche Wachstum noch auf sich warten läßt, üben sich die Unternehmen weiter in Sparsamkeit und strecken ihre Investitionszyklen. Betroffen sind offenbar alle Branchen in allen Regionen, denn derzeit purzeln die Gewinn- und Umsatzwarnungen aus der Softwarebranche reihenweise ins Haus. Mit der neuen Sparwelle hatte offenbar die ganze Branche nicht gerechnet. Prominentes Beispiel ist IBM, die nach ihrer jüngsten Umsatzwarnung gleich um zehn Prozent nachgaben. Wenn IBM und seine Konkurrenten weniger Großrechner verkaufen, startet eine fatale Kettenreaktion: Weniger Großrechner sind auch weniger Hardware-Plattformen für die klassischen Produkte der Software AG, Produkt-Updates bleiben ebenso aus. Einzig im Wartungsgeschäft konnten sich die Darmstädter gut behaupten.

Bereits in der Pflichtmitteilung kündigte der Vorstand Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung an. Zum einen sollen Sachkosten, zum anderen Personalkosten eingespart werden. Entlassungen soll es nur ganz wenige geben, der Großteil soll über die normale Personalfluktuation von sechs bis acht Prozent abgebaut werden. Insgesamt 40 Millionen Euro will die Software AG so einsparen.

Derzeit befindet sich auch die Planung für das Gesamtjahr auf dem Prüfstand. Mit einer weiteren Senkung der Umsatz- und Gewinnziele ist deshalb zu rechnen. Da die Software AG jedoch profitabel arbeitet und finanziell gut gesichert ist, könnte das Unternehmen von einem Ende der Investitionszurückhaltung überproportional profitieren. Anleger sollten aber in jedem Fall die nächsten Prognosen für das Gesamtjahr abwarten.



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