Da Computer-Aktien schon wieder oder immer noch teuer seien, so wird geklagt, könne man sie eigentlich nicht mehr kaufen. Zeichneten sich nämlich die ersten Enttäuschungen ab, dürfte es hier zu empfindlichen Kurseinbrüchen kommen, wird befürchtet. Zur Begründung wird auf das KGV der jeweiligen Titel verwiesen. So ist Sun Microsystems gegenwärtig mit dem rund 160-fachen der für 2002 erwarteten Gewinne bewertet. Im zweiten Halbjahr soll der Hersteller von Servern insgesamt 8 Cent Gewinn je Aktie ausweisen. Im Vorjahreszeitraum war ein Verlust in gleicher Höhe angefallen. Advanced Micro Devices Erzrivale von Intel wird mit dem 200-fachen der diesjährigen Gewinnerwartungen gehandelt. Während in der ersten Jahreshälfte noch mit minus 8 Cent je Anteilschein gerechnet wird, sollen im zweiten bereits 16 Cent verdient werden. Im Vorjahr war im gleichen Zeitraum ein Verlust von 33 Cent ausgewiesen worden. Bei Intel liegt das 2002-er KGV bei 52 und die Gewinnschätzungen scheinen –auch im Zeitvergleich- einigermaßen plausibel.
So einfach ist es allerdings nicht, eine Überbewertung zu belegen. Zur Ehrenrettung muss nämlich gesagt werden, dass in Turnaround-Phasen die Maßzahl „Gewinn je Aktie“ längst nicht die zentrale Bedeutung haben kann, wie ihr in Zeiten einer normalen wirtschaftlichen Entwicklung zugesprochen wird. Jetzt ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis aussagekräftiger. Bei der nach Gewinn astronomisch bewerteten AMD-Aktie ergeben sich bezogen auf die 2002er Umsatzschätzung erträgliche 1,4, während umgekehrt die Intel-Aktie sehr teure 8,3 aufweist. Der Sun-Titel zeigt ein Vielfaches von knapp 2,5 für das Kalenderjahr 2002. Üblicherweise geht man bei „gestandenen“ Technologie-Unternehmen davon aus, dass Werte unterhalb von 2 eher günstig erscheinen, während oberhalb von 4 schon wieder von einer recht anspruchvollen Bewertung gesprochen wird.
Noch etwas näher kommt man der Wahrheit, wenn man das KUV durch das KGV dividiert. Hieraus ergibt sich nämlich ein Anhaltspunkt für die Umsatzrendite, die man in normalen Zeiten für „gestandene“ amerikanische Unternehmen im Technologiesektor mit etwa 8 bis 12 Prozent annehmen kann. In schlechten Zeiten muss die Messlatte natürlich deutlich tiefer angesiedelt werden. Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die Schätzungen für Intel, ergibt sich eine erwartete Umsatzrendite von hohen fast 16 Prozent. Im abgelaufenen Jahr lag die tatsächliche Umsatzrendite bei knapp 4,9 Prozent. Eine Verdreifachung erscheint doch recht unwahrscheinlich, weshalb hier eine gute Portion heiße Luft im Kurs vermutet werden muss. Bei AMD ergäbe sich hingegen ein realistischerer Wert von unter einem Prozent. Bei Sun kommen ebenfalls akzeptable 1,6 Prozent heraus. Das heißt zwar immer noch nicht, dass die beiden zuletzt erwähnten Aktien nun ein dringender Kauf sind. Immerhin sind aber die Schätzungen noch nicht allzu weit abgehoben. wallstreet-online.de
So einfach ist es allerdings nicht, eine Überbewertung zu belegen. Zur Ehrenrettung muss nämlich gesagt werden, dass in Turnaround-Phasen die Maßzahl „Gewinn je Aktie“ längst nicht die zentrale Bedeutung haben kann, wie ihr in Zeiten einer normalen wirtschaftlichen Entwicklung zugesprochen wird. Jetzt ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis aussagekräftiger. Bei der nach Gewinn astronomisch bewerteten AMD-Aktie ergeben sich bezogen auf die 2002er Umsatzschätzung erträgliche 1,4, während umgekehrt die Intel-Aktie sehr teure 8,3 aufweist. Der Sun-Titel zeigt ein Vielfaches von knapp 2,5 für das Kalenderjahr 2002. Üblicherweise geht man bei „gestandenen“ Technologie-Unternehmen davon aus, dass Werte unterhalb von 2 eher günstig erscheinen, während oberhalb von 4 schon wieder von einer recht anspruchvollen Bewertung gesprochen wird.
Noch etwas näher kommt man der Wahrheit, wenn man das KUV durch das KGV dividiert. Hieraus ergibt sich nämlich ein Anhaltspunkt für die Umsatzrendite, die man in normalen Zeiten für „gestandene“ amerikanische Unternehmen im Technologiesektor mit etwa 8 bis 12 Prozent annehmen kann. In schlechten Zeiten muss die Messlatte natürlich deutlich tiefer angesiedelt werden. Betrachtet man unter diesem Gesichtspunkt die Schätzungen für Intel, ergibt sich eine erwartete Umsatzrendite von hohen fast 16 Prozent. Im abgelaufenen Jahr lag die tatsächliche Umsatzrendite bei knapp 4,9 Prozent. Eine Verdreifachung erscheint doch recht unwahrscheinlich, weshalb hier eine gute Portion heiße Luft im Kurs vermutet werden muss. Bei AMD ergäbe sich hingegen ein realistischerer Wert von unter einem Prozent. Bei Sun kommen ebenfalls akzeptable 1,6 Prozent heraus. Das heißt zwar immer noch nicht, dass die beiden zuletzt erwähnten Aktien nun ein dringender Kauf sind. Immerhin sind aber die Schätzungen noch nicht allzu weit abgehoben. wallstreet-online.de