AnalystCorner: Silicon Sensor überzeugt mit dynamischem Wachstum
performaxx Research
Rupert Stöger
27. Dezember 2006
Kursziel 18,45 Euro
Der Trend bei Silicon Sensor ist sowohl in der Geschäftsentwicklung als auch im Kursverlauf aufwärts gerichtet. "Nachdem die Gesellschaft bereits im ersten Halbjahr mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnwachstum geglänzt hatte, setzte sich dieser beeindruckende Trend auch im dritten Quartal fort", erklärt Rupert Stöger von Performaxx Research. Der Analyst sieht bei dem Sensorspezialisten auch nach der jüngsten Aufwärtsbewegung weiteres Kurspotenzial.
In der AnalystCorner erklärt er seine Beweggründe.
AC: Herr Stöger, die Silicon Sensor-Aktie befindet sich einigen Monaten im Aufwind. Wo liegen die Gründe für den Aufschwung?
Stöger: Hauptgrund ist das weiterhin dynamische Wachstum. Beflügelt durch die gute Konjunktur, die erweiterte Produktpalette und die erfolgreiche Auslandsexpansion wächst das Berliner Unternehmen derzeit mit rund 10% - pro Quartal.
AC: Geht es in diesem Tempo weiter?
Stöger: Da allein die Auslieferungen der Auto-Abstandssensoren im nächsten Jahr mindestens das Zehnfache des diesjährigen Volumens erreichen sollen, dürfte sich diese dynamische Entwicklung in der Tat weiter fortsetzen. Dies umso mehr, als bereits weitere viel versprechende Entwicklungen wie die Infrarotsensoren für Automobil-Nachtsichtsysteme in der Entwicklung sind.
AC: Also rechnen Sie auch mit einem weiter steigendem Aktienkurs?
Stöger: Angesichts des sehr überzeugenden Gesamteindrucks haben wir unsere Prognosen angehoben und den ermittelten fairen Wert auf 18,46 Euro je Aktie erhöht. Gegenüber dem aktuellen Kurs ist das gleichbedeutend mit einem Aufwärtspotenzial von über 40%. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, die Aktie weiter zu kaufen.
AC: Wie sind die Neunmonatszahlen im Detail ausgefallen?
Stöger: Der Umsatz ist in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 159% auf 24,35 Mio. Euro angestiegen. Noch stärker stiegen die Gewinnkennzahlen.
AC: Wie sehen hier die Wachstumsraten aus?
Stöger: Der Nettoüberschuss legte um 164% zu und das EBIT wurde um 222% verbessert. Dementsprechend konnte auch die ohnehin hohe Profitabilität weiter verbessert werden. Die EBIT-Marge liegt nun bei 16%, während sich das Nettoergebnis auf 9,2% der Erlöse beläuft.
AC: Gibt es eine Erklärung für diesen extrem hohen Zuwachs?
Stöger: Auch wenn ein Großteil dieser Zuwächse auf die Konsolidierung der im Herbst letzten Jahres erworbenen MPD zurückzuführen ist, beinhalten diese Zahlen auch ein beträchtliches organisches Wachstum.
AC: Können Sie das mit Zahlen belegen?
Stöger: Das organische Wachstum betrug in den ersten neun Monaten rund 37% im Umsatz und sogar 50% beim EBIT.
AC: Wo liegen die Gründe für die gute Entwicklung?
Stöger: Eine Folge der erfreulichen Entwicklung ist die hohe Auslastung der derzeitigen Produktionskapazitäten. So arbeitet das Dresdner Werk nach Angaben von Vorstand Giering derzeit in einem Drei-Schicht-Betrieb, sieben Tage die Woche. Da zudem die in diesem Herbst angelaufene Serienproduktion der Abstandssensoren für die Automobilindustrie im nächsten Jahr auf mindestens 40.000 Stück hochgefahren werden muss, kommt der geplanten Erweiterung der Kapazitäten aktuell eine sehr hohe Priorität zu.
AC: Wurden bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet?
Stöger: Ja, als erste Maßnahme erfolgte bereits im September die Grundsteinlegung für ein neues Werk in Dresden. Dem gegenüber hat sich der Baubeginn für die 6-Zoll-Sensorfabrik in Berlin durch Einwände der Behörden bis zuletzt verzögert. Allerdings geht die Unternehmensleitung nun davon aus, noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen zu können.
AC: Was kann man vor diesem Hintergrund von der Gesellschaft noch erwarten?
Stöger: Die Aussichten für die Geschäftsentwicklung der nächsten Quartale scheinen gleich aus mehreren Gründen sehr viel versprechend. Zum einen profitiert Silicon Sensor als Zulieferer der Investitionsgüterindustrie massiv vom aktuellen Konjunkturaufschwung. So schätzt das Management, dass der Gesamtmarkt für Sensortechnik jährlich mit 18 bis 20% expandiert.
AC: Und zum anderen...
Stöger: ...dürfte auch der nach fast acht Jahren abgeschlossene Entwicklungsprozess der Abstandssensoren für Automobile einen zusätzlichen Schub bringen. Dabei bezieht sich die bereits genannte Produktionsplangröße von 40.000 Stück, die gegenüber dem laufenden Jahr bereits eine Verzehnfachung darstellt, ausschließlich auf einen einzigen bestehenden Auftrag.
AC: Kommt da noch was zu?
Stöger: Ja, Orders anderer Hersteller, mit denen derzeit verhandelt wird, würden dementsprechend zu deutlich höheren Volumina führen.
AC: Entsprechend hoch ist der Auftragsbestand, oder?
Stöger: Die ausgezeichnete gegenwärtige Geschäftslage wird in der Tat durch den Auftragsbestand dokumentiert, der Ende September bei 21,7 Mio. Euro und damit 181% über dem Vorjahreswert lag.
AC: Aber auch jenseits der aktuellen Konjunktur befindet sich Silicon Sensor auf einem stabilen Wachstumspfad, oder?
Stöger: Das kann man wohl sagen. Dafür sorgen nicht nur neue Entwicklungen wie beispielsweise das Nachtsichtsystem für Autos, das Ende des nächsten Jahres auf den Markt kommen soll, sondern auch eine breitere Marktdurchdringung der bestehenden Produkte. So würde die Etablierung der Abstandssensoren als Ausstattungsmerkmal in Mittelklassewagen das Marktvolumen für den Berliner Konzern auf einen Schlag vervielfachen.
AC: Wie steht es um die Expansion?
Stöger: Die regionale Expansion macht Fortschritte: Die amerikanische Tochter Pacific Silicon Sensor Inc. konnte ihre Umsätze in den ersten neun Monaten um 40%erhöhen und gehörte damit wie bereits im letzten Jahr zu den wachstumsstärksten Konzernteilen.
AC: Wie sehen Ihre Prognosen für das Gesamtjahr aus?
Stöger: Die erfolgreiche Entwicklung im laufenden Jahr, vor allem aber die nochmals verbesserten Zukunftsperspektiven haben wir zum Anlass genommen unsere Schätzungen anzuheben. So erwarten wir für 2006 nun einen Umsatz von 33,1 Mio. Euro, bei einer Nettomarge von 8,8%.
AC: Und für 2007...
Stöger: ...haben wir ebenfalls unsere Wachstumsprognose angehoben und rechnen nun mit einem Zuwachs um bis zu 20%. Die Expansionsgeschwindigkeit in den Folgejahren lassen wir hingegen unverändert, was sich aber wegen der angehobenen Basis in höheren absoluten Umsätzen niederschlägt. Auch hinsichtlich der Renditeerwartung beschränken wir die Änderungen hauptsächlich auf das laufende und das kommende Jahr, in denen wir nun mit einer Marge von 8,8 bzw. 8,7% rechnen.
Das Gespräch führte Michael Schröder
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