Wöchentlicher Kommentar: Relativität
Eines der solidesten Prinzipien über Geld ist der relative Wert. Der wahre Value-Investor ist immer auf der Jagd nach der Anlage mit dem größten intrinsischen Wert, gemessen an vergleichbaren Möglichkeiten. Das ist für uns alle eine Sache des Hausverstands, egal ob beim Kauf von Lebensmitteln, Treibstoff oder Kleidung im täglichen Leben, oder bei größeren Anschaffungen wie Autos, Computern oder Häusern. Wir suchen instinktiv den besten relativen Wert, die beste Kaufgelegenheit. Es geht immer darum, den größten Nutzen für sein Geld zu bekommen.
Nirgends ist dieses Prinzip wichtiger als in der Investment-Welt. Wir wollen unser Geld nicht nur in die beste Investment-Klasse, sondern innerhalb dieser Klasse auch in die besten Einzeltitel investieren. Wenn jemand beschließt, in Anleihen zu investieren, dann beginnt die Suche nach den allerbesten Anleihen. Das gleiche gilt für Aktien, Immobilien und sämtliche anderen Sektoren. Ja, das sind sehr grundlegende Dinge, aber sie stehen felsenfest.
Das Schöne am relativen Wert ist, dass die Suche nach den besten Titeln relativ zielgerichtet verläuft, sobald man sich für die Investition in eine bestimmte Anlageklasse entschieden hat. Sobald Sie sich zum Beispiel entschlossen haben, in den allgemeinen Aktienmarkt zu investieren, beschränkt sich Ihre Suche darauf, die besten Aktien zu finden. Obwohl es immer sein kann, dass man die falsche Auswahl trifft, ist die Auswahl zwischen verschiedenen Computer-Aktien einfacher als die Entscheidung, ob Computer-Aktien generell ein gutes Investment darstellen. Das kommt daher, dass die Entscheidungskriterien stark eingeengt sind. Grundsätzlich geht es um die Frage, wie sich vergleichbare Aktien gegeneinander entwickeln, und nicht um weitgehende makroökonomische Entwicklungen.
Es ist keineswegs kompliziert, die besten relativen Investments zu finden, sobald man sich für eine Anlageklasse entschieden hat. Man will ganz einfach den günstigsten Titel kaufen; den, der gegenüber vergleichbaren Werten den größten Preisdiskont bietet.
Ich denke, dass natürliche Ressourcen aufgrund des demographischen Wachstums, des Wachstums der Weltwirtschaft, und der beschränkten zukünftigen Produktion von Mineralien die beste langfristige Anlageklasse sind. Ich erzähle Ihnen etwas mehr über die allgemeinen Gründe und dann erzähle ich Ihnen, warum ich denke, dass Silber innerhalb dieser Anlageklasse relativ zu den anderen Werten die beste Wahl ist. Auch wenn Sie nicht meiner Meinung sind, dass natürliche Ressourcen wahrscheinlich die beste langfristige Anlageklasse sind, so ist es doch entscheidend, welche einzelne Komponente innerhalb einer Klasse den größten relativen Wert darstellt. Dies ist deshalb so, weil es auch zu einem guten Ergebnis führen kann, wenn Sie in der falschen Anlageklasse die beste relative Kaufgelegenheit auswählen.
In der Anlageklasse der natürlichen Ressourcen möchte ich mich auf die wichtigsten Nichteisenmetalle Kupfer, Aluminium, Zink, Nickel und Blei konzentrieren. Viele dieser Metalle erreichten in ihren Preisen neue Allzeithochs während ich diesen Artikel verfasste. Ich habe Zinn ausgenommen (weil es im Vergleich zu den anderen finanziell unbedeutende ist), habe aber Gold und Silber aus der Gruppe der Edelmetalle mit hinein genommen. Silber gilt natürlich sowohl als Edelmetall als auch Industriemetall, und Gold ist der logische und offensichtliche Gefährte von Silber unter den Edelmetallen. Die anderen Edelmetalle wie Platin und Palladium habe ich aus mehreren Gründen ausgenommen.
Dieser vergleichende Blick auf Metalle ist kein neues Konzept und ich habe darüber in Artikeln wie "Friedman’s Theory", der die relativen Mengen von nicht abgebauten Ressourcen diskutierte, und "The Relative Value of Silver", der die Produktionsraten von Kupfer, Gold und Silber mit deren Preis verglich, geschrieben. (Wenn Sie eine interessante Übung machen wollen, können Sie diesen Artikel mit den derzeitigen Preisen für Kupfer und Gold aktualisieren um zu sehen, welcher neue Silberpreis vorhergesagt wird. - Und er ist viel höher als in den ursprünglichen Beispielen) Während das Konzept nicht neu ist, möchte ich aber einige neue Methoden für den Vergleich ansprechen, um die korrekte Relativität bestimmen zu können.
Bevor wir zu den spezifischen Vergleichen kommen lassen Sie mich erklären, warum ich natürliche Ressourcen und hier speziell die Nichteisenmetalle als bevorzugte Anlageklasse gewählt habe. Die gesamte weltweite Wirtschaftsleistung beträgt jährlich mehr als 45 Billionen Dollar. Sie ist in den letzten paar Jahren jeweils um fast 5% oder mehr als 2 Billionen $ gestiegen. Ohne natürliche Ressourcen (Energie, Nahrungsmittel, alle Metalle und andere Rohstoffe), gäbe es keine Weltwirtschaft, genauso wie es ohne Luft, Wasser und Nahrung kein Leben geben würde. Natürliche Ressourcen sind eine lebensnotwendige Komponente der Weltwirtschaft.
Weiters gäbe es keine moderne Weltwirtschaft ohne Industriemetalle. Wie sollte das möglich sein? Nun betragen aber innerhalb einer 45 Billionen $ starken Weltwirtschaft die gesamten jährlichen Kosten für alles verbrauchte Kupfer, Aluminium, Nickel, Zink, Blei und Silber (plus Gold, obwohl Gold kein Industriemetall ist) nur 315 Milliarden $. Bitte denken Sie darüber einen Moment nach. Die Kosten dieser Metalle betragen weniger als 1% der gesamten Weltwirtschaft, obwohl es diese ohne sie gar nicht geben würde. Dabei haben wir diese Zahl aber erst durch doppelte, drei-, vier-, oder fünffache Preissteigerungen bei diesen Metallen erreicht.
Was ich damit sagen will ist ganz einfach - der Preis für diese Metalle ist auch nach dramatischen Anstiegen in den letzten Jahren immer noch niedrig. Das heißt nicht, dass die Preise nicht irgendwann fallen können oder werden, aber bei weniger als 1% Kostenanteil an der Weltwirtschaft müssen sie nicht fallen, denn die gesamten Kosten sind enorm. Denken Sie im nächsten Schritt an die steigende Nachfrage soweit das Auge reicht, und Sie wissen, warum dies meine Wahl als beste Anlageklasse ist.
Nun zu den spezifischen Vergleichen. Hier eine Auflistung der weltweiten jährlichen Kosten für die Minenproduktion dieser Metalle, angegeben in Dollars. Diese basiert auf den aktuellen Preisen, verglichen mit jenen von vor vier Jahren.
(Quellen: LME, Silver Institute, World Gold Council).
In Milliarden Dollar:
2006 2002
Aluminium - 65 35
Kupfer - 115 22
Nickel - 36 7
Zink - 34 7
Blei - 9 3
Gold - 48 24
Silber - 8 3
GESAMT 315 101
Bevor ich zu meinen Schlussfolgerungen komme, noch ein paar Beobachtungen zu diesen Daten. Die jährlichen Kosten sind in den letzten vier Jahren als Ergebnis dieser Preissteigerungen um 214 $ Milliarden gestiegen. Verglichen mit dem Anstieg der Weltwirtschaft um 8 Billionen $ über denselben Zeitraum beträgt der Anstieg bei diesen Metallen also weniger als 3% des Wachstums der Weltwirtschaft. Wie bereits oben erwähnt, liegen die gesamten derzeitigen Kosten dieser Metalle bei weniger als 1% des weltweiten Bruttosozialprodukts.
Um den Anstieg der Kosten für diese Metalle in eine andere Perspektive zu rücken, möchte ich noch einen weiteren Vergleich anstellen. Die weltweiten Kosten für Rohöl sind seit 2002 um fast 1 Billion Dollar gestiegen, also fast das Fünffache des Kostenanstiegs für all diese Metalle zusammen.
Meine erste Schlussfolgerung ist, dass es scheint, als könnte die Welt sich die Preisanstiege bei diesen Metallen "leisten". Mir sind sicherlich keine glaubwürdigen Argumente bekannt, dass der steigende Preis dieser Metalle das Wachstum der Weltwirtschaft gefährden würde. Außerdem wird, wenn man bedenkt, dass die leicht verfügbaren Lagerbestände in den letzten Jahren bereits aufgebraucht wurden, dieses bereits verbrauchte Angebot den Preis nicht länger drücken können. Von nun an werden steigende Minenproduktion und sinkender Verbrauch nötig sein, um Angebot und Nachfrage auszugleichen. Nur Preisänderungen können dies erreichen. Das ist der entscheidende Punkt, warum mir diese Anlageklasse attraktiv erscheint.
Ein anderer Punkt ist, dass es keine ernsthaften Störungen des Angebots, sondern steigende Nachfrage und eine wachsende Weltwirtschaft waren, die zu den Preisanstiegen bei diesen Metallen führten. Es handelte sich bisher um nachfragegesteuerte Preissteigerungen. Es ist unmöglich, dass bei all diesen Industriemetallen ohne eine stark wachsende Weltwirtschaft gleichzeitig Knappheit und dramatisch fallende Lagerbestände aufgetreten wären.
Was Silber betrifft ist es unmöglich, dass alle Basismetalle eine höhere Nachfrage und sinkende Lagerbestände erleben würden, ohne dass dasselbe auch bei Silber auftritt. Schließlich lässt sich für die Basismetalle sagen, dass sie sensibel auf demographische Veränderungen und auf Veränderungen des Bruttosozialprodukts reagieren. Das gilt besonders für Silber, denn seine industriellen Anwendungen sind diversifizierter und unterschiedlicher als für alle Basismetalle zusammen.
Weiters ist es angebotsseitig absurd anzunehmen, dass die Produktion von Silber steigt, während die Produktion von Kupfer, Nickel, Zink, Blei und Gold stagniert, denn Silber wird prinzipiell als Nebenprodukt der genannten Metalle gewonnen. Die Verbindung zwischen Silber und den restlichen dieser Metalle ist sowohl in der Produktion als auch im industriellen Verbrauch sehr eng.
Meine grundsätzliche Schlussfolgerung aufgrund dieser Informationen ist eindeutig. Einfach gesagt kann die Weltwirtschaft in ihrer derzeitigen Form ohne Kupfer, Zink, Nickel, Blei oder jeden anderen wichtigen industriellen Rohstoff nicht existieren. Für diese Materialien wird bezahlt werden, was bezahlt werden muss, es gibt keine andere Wahl. Dasselbe gilt in höchstem Maße für Silber. Fragen Sie sich also selbst; wenn die Welt sich zusätzliche jährliche Kosten von 93 $ Milliarden für Kupfer, von 29 Milliarden $ für Nickel, von 27 Milliarden $ für Zink oder von 24 Milliarden $ für Gold leisten kann, wie viel mehr könnte sich die Welt dann leisten, für Silber zu bezahlen? Basierend auf diesen Beispielen scheint es, als könnte sich die Welt Silberpreise von 50 bis 150 $ pro Unze leisten.
Daher könnte man annehmen, dass Silber ein großes Stück auf die anderen Metalle aufzuholen hätte. Das gibt ihm nach dieser Berechnung meiner Meinung nach den besten relativen Wert unter den Industriemetallen (ohne Gold). Aber es gibt andere, noch wichtigere Betrachtungen, die Silber als relativ beste Wahl erscheinen lassen. Die wichtigste darunter ist die praktische Handhabung.
Wie in aller Welt kauft der durchschnittliche Investor reales Kupfer, Zink, Nickel oder Blei? Es ist ganz einfach nicht möglich. Er kann Aktien von Minenkonzernen kaufen, aber das beinhaltet wieder eigene Komplikationen (das ist auch der Grund, warum ich sie nicht öffentlich empfehle). Er kann reine Papierkontrakte ohne Metall-Deckung, wie die LME-Nickelkontrakte, die sich derzeit in Lieferausfällen befinden, kaufen. Aber das ist nicht das Gleiche wie der Kauf von realem Metall. Bei Silber kann er reales Metall kaufen.
Manchmal fällt die Wahl sehr leicht. So ist es auch beim Kauf von Silber im Vergleich zu anderen Industriemetallen. Silber ist nicht nur auf Preisbasis das beste relative Investment, sondern es ist auch die einzige praktische Möglichkeit. Wenn jemand in der Anlageklasse der natürlichen Ressourcen investieren will und innerhalb dieser Klasse die beste Wahl treffen will, würde ich gerne hören, warum das nicht Silber sein sollte.
Das reale Gold/Silber-Ratio
Offensichtlich können Investoren auch reales Gold als Investition in natürliche Ressourcen kaufen. Wie ich bereits geschrieben habe, denke ich, dass Gold derzeit aufgrund seiner vorteilhaften COT-Struktur eine gute Kaufgelegenheit zur Vermeidung von Risiko darstellt. Da Gold aber nicht als Industriemetall gilt, ist es schwierig, es als Substitut für Kupfer, Nickel, Zink oder Blei zu betrachten. Silber ja, aber Gold nicht. Was Edelmetalle betrifft bietet Gold jedoch eine einfache Alternative zu Silber. Es ist nicht so Platz raubend und die Geld/Brief-Spanne ist viel enger. Außerdem ist Gold sicherlich populärer als Silber.
Ist nun einfach und populär die richtige Wahl? Nicht für mich, aber Sie haben das für sich selbst zu entscheiden. Entscheidend für ein Investment ist, wie schon gesagt, den größten Nutzen für sein Geld zu bekommen, und nicht das zu machen, was einfacher und populärer ist. Es fasziniert mich zu hören, wie viele Experten verkünden und vorhersagen, dass Silber Gold outperformen wird, und den Leuten in der nächsten Sekunde empfehlen, Gold statt Silber zu kaufen. Sinnvoll ist nur, Ihr Geld in das zu investieren, von dem Sie glauben, dass es die beste Performance zeigen wird. Wenn jemand glaubt, dass Gold langfristig Silber outperformen wird, dann sollte er besser in Gold als in Silber investieren. Aber ist das eine gut begründbare Meinung? Sie entscheiden.
Fast alle "Fundamentaldaten", die Gold zugeschrieben werden, wie zum Beispiel seine Funktion als Währungs- oder Inflationsabsicherung oder als eine gewisse Art von Geld, gelten auch für Silber. Es gibt offensichtliche Unterschiede wie Farbe, Preis, physische und chemische Eigenschaften oder die Menge, die von Regierungen weltweit gehalten werden, aber diese sind ziemlich gut bekannt. Viel weniger bekannt sind andere wichtige Unterschiede.
Es gibt mehr abgebautes Gold als Silber. Es wird täglich mehr Gold als Silber abgebaut. Es existieren laut dem US Geological Survey weniger abbaubare Reserven an Silber als an Gold. Da Silber ein Industriemetall ist, wird es von der Weltwirtschaft gebraucht wie Kupfer oder Nickel. Das heißt, dass die Welt jeden Preis zahlen wird, um Silber für die Industrie zu bekommen. Gold ist kein industrieller Rohstoff, aber ein hoch begehrtes Material. Silber wird gebraucht und vielleicht auch begehrt, Gold wird nur begehrt. Brauchen und Wollen können zu höheren Preisen führen. Ich denke aber, dass die industrielle Notwendigkeit stärker ist, besonders wenn industrielle Verbraucher panisch werden und beginnen, Lagerbestände anzuhäufen. Der entscheidende Punkt ist aber, dass Silber beide Qualitäten besitzt, es wird gebraucht und begehrt.
Der vielleicht größte Unterschied zwischen Gold und Silber ist deren jeweilige "Marktkapitalisierung". Während dieser Faktor genauso wenig bekannt ist wie die relative Knappheit von Silber im Vergleich zu Gold, würde es einen massiven Einfluss auf den Silberpreis nehmen, wenn auch nur eine kleine Zahl von reinen Gold-Investoren dies begreifen würde.
Mit Marktkapitalisierung meine ich den Wert des gesamten Goldes auf der ganzen Welt, verglichen mit dem Wert des gesamten Silbers auf der ganzen Welt. Es ist ein sehr simples Konzept, das bei Investments für relative Maße weithin verwendet wird. Alles was Sie machen müssen, ist die angenommene Menge mit dem aktuellen Preis zu multiplizieren.
Bei Gold wird angenommen, dass es mehr als 4 Milliarden Unzen gibt, die im Bereich der aktuellen Preise auf dem Markt verfügbar sein könnten. Bei 600 $ pro Unze ergibt das eine Marktkapitalisierung von 2,4 Billionen $. Bei Silber wird die verfügbare Menge bei derzeitigen Preisen auf weniger als eine Milliarde Unzen geschätzt, was bei 12 $ pro Unze eine Marktkapitalisierung von 12 Milliarden $ ergibt. Die Marktkapitalisierung von Gold beträgt also das 200-fache der Marktkapitalisierung von Silber.
Es gibt, in Dollars bewertet, 200 Mal mehr Gold als Silber auf der Welt. Der Dollar-Wert ist der grundlegende Maßstab der Investment-Welt. Ich würde daher sagen, dass das reale Gold/Silber-Ratio bei 200 zu 1 liegt. Umgekehrt heißt das, dass der Wert des ganzen Silber dieser Welt ein halbes Prozent des gesamten Goldes dieser Welt beträgt. Denken Sie darüber bitte einen Moment nach.
Für mich bedeutet das, dass es hier nur eine Handelsempfehlung geben kann. (Das ist auch der Grund, warum ich seit vielen Jahren einen Wechsel von Gold in Silber empfehle.) Weil die Marktkapitalisierung von Gold im Vergleich zu Silber so hoch ist, würde ein plötzlicher Verkauf aller Silberpositionen mit einem Wechsel in Gold nur ein halbes Prozent des gesamten Goldwertes ausmachen. Wenn aber nur ein halbes Prozent der Goldbesitzer zu Silber wechseln würde, würde dies 100% der gesamten Marktkapitalisierung von Silber ausmachen und damit unglaubliche Auswirkungen auf den Silberpreis haben.
Ich bin absolut überzeugt, dass dies nur sehr wenige begreifen. Der wirklich bemerkenswerte Aspekt ist, dass es vollkommen unnötig ist, dass dies tatsächlich viele begreifen, um einen massiven Einfluss auf Silber zu schaffen. Lassen Sie nur einige wenige große Goldbesitzer versuchen, zu Silber zu wechseln, und Sie werden ein wahres Feuerwerk erleben.
Wenn Sie einen Grund suchen, warum eine solche Tatsache so lange unbemerkt bleiben kann, habe ich eine einfache Antwort - Preis. Die Investoren dieser Welt bekommen ihre wichtigsten Anreize über den Preis. Das ist keine wirkliche Analyse, aber es ist die Realität. Weil Gold zum mehr als 50-fachen Preis von Silber handelt, nehmen die Investoren an, dass Gold seltener ist als Silber. Sie haben dabei nicht die leiseste Ahnung, dass die Marktkapitalisierung von Gold 200 Mal höher ist als jene von Silber. Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie lebenswichtig Silber für die Industrie und für ihren eigenen Lebensstandard ist oder dass jeden Tag mehr Gold als Silber abgebaut wird, während die bestehende Menge an Silber jeden Tag abnimmt. Sie wissen nur, dass der Goldpreis so viel höher ist als der Silberpreis.
Der Preis ist aber ein zweischneidiges Schwert. So wie der (manipulierte) niedrige Silberpreis Investoren davon überzeugte, wie viel Silber im Vergleich zu Gold vorhanden sein muss, werden die Investoren auch erkennen, dass der Silberpreis im Vergleich zum Goldpreis zulegt. Wenn man die Geschichte und die menschliche Natur für eine Vorhersage heranziehen kann, dann wird die relative Stärke von Silber Investoren anziehen. Die wirkliche Chance besteht wie immer darin, sich richtig zu positionieren, bevor die Masse reagiert.
Ob im Vergleich mit Industriemetallen oder mit seinem ewigen Begleiter unter den Edelmetallen, ist Silber eine unglaubliche relative Kaufgelegenheit.
© Theodore Butler
Exklusiv übersetzt für GoldSeiten.de von Andreas Tschas. Das Original wurde am 16.10.2006 auf der Website www.investmentrarities.com veröffentlicht.