Und wieder ein „habe fertig“ am Neuen Markt.
In der letzten Zeit vergeht auch dem hartnäckigsten Fundamentalisten die Lust am Rechnen. Zumindest geht es mir so. Mal abgesehen vom hin und her gezocke, sind die veröffentlichten Meldungen mancher AG nicht das Papier wert sie auszudrucken. Über so Fälle wie Comroad will ich ja mal gar nichts sagen. Was hier an Wirtschaftskriminalität ans Licht kam und noch kommt, Topt so manchen Politskandal um längen. Aber auch kleinere Unternehmen, die bislang durch Ihr solides Wachstum und vermeindlich ehrliche Geschäftspolitik nicht besonders in Erscheinung getreten sind fangen nun plötzlich an wie aus heiterem Himmel auseinander zu fallen. Gerade jetzt in der Zeit der Jahresabschlüsse tritt hier eine unglaublich üble Brühe aus Märchen, Kreativer Buchführung und wegsehenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu tage, die auch dem hartgesottensten Kostolany Anhänger die Zornesröte ins Gesicht treibt. Wer hier geglaubt hatte mit dem Jahr 2001 sei Dies endlich überstanden irrt mal wieder. Einige Beispiele von solchen harmlosen Mauerblümchen, den versteckten Perlen am Neuen Markt:
Mühl: Das ganze Krisenjahr 2001 hindurch wurde das Unternehmen nimmer müde zu erklären das trotz Baukrise alles noch im schwarzen Bereich liegt und das Unternehmen sich besser positioniere als bisher. Mühl hat man so was auch noch glauben können, denn es war eines der wenigen Unternehmen die nicht „Weltmarktführer“ in Ihrem Bereich waren. Und auch anscheinend offen gestand, das die Baubranche in einer Kiese ist. Tja und da waren dann plötzlich 80 Mio Miese am Ende des Jahres und die Insolvenz.
Z.B. Comroad....nein lassen wir das ;-)
Z.B. Ceyoniq: Im Jahr 2001 schien alles noch in Ordnung. Ceyoniq, des Fondmanagers Liebling gedieh noch einigermassen prächtig. Dann sollte der Jahresabschluss folgen. Eine Woche vorher stürzte der Kurs, die Fond verliessen den Wert. Also musste der Kleinanleger bruhigt werden. Das Unternehmen versprach noch 2 Tage vor Bekanntgabe der Zahlen: „Das Jahresergebnis ist im Rahmen der Erwartungen“. Offensichtlich hatte das Unternehmen eine seltsame Art von Erwartung, denn am Ende waren nicht 9 Mio Gewinn sondern 110 Mio Verlust heraus gesprungen. Aber war ja alles nur ein Einmaleffekt und überhaupt kein Grund zur Panik. Am 13.03.02 bekam dann der Kleinaktionär nachdem sich der Kurs mal rasch gefünftelt hatte eine Aktionärsinfo in der das Unternehmen verspricht: ........Die Zahlungsföhigkeit ist zur Zeit sichergestellt........der grösste Verursacher des avisierten Verlustausweises werden Abschreibungen auf Firmenwerte sein.......unser Produktportfolio wird vom Markt sehr gut aufgenommen........das 1. Quartal, welches traditionell schwächer verläuft als die anderen Quartale eines Jahres wird definitiv stärker ausffallen......deutliche Kostensenkung.....neue Kunden blah blah blah.
Tja und einen Monat später kommt dann die Insolvenz.
Z.B. Group. Der Kurs fällt von 5€ auf 50 Cents, eine Nachricht dazu gibt’s keine. Der Investor der nicht auch noch die Nachrichten von Ceyoniq studiert merkt nicht, das da 5 Mio Aktien auf den Markt drängen und ein 9 Mio Kredit am platzen ist. Heute auch wieder frech wie Oscar, für Group ist wohl ein Verzicht auf einen Millionenschweren Kredit Peanuts. Operativ sind wir ja noch im Plus. In 10 Jahren haben wir sicher das Minus wieder aufgearbeitet. Mal sehen wann hier die Insolvenz Meldung kommt. Dem Kurs tut diese Notlüge gut. Steigt das erst um 90% in den Keller gegangene Papier doch wieder 50%. Für Rechenschwache: das heisst jetzt nicht es wären nur noch 40% Verlusst ;-)
z.B. ........OK, das langt erstmal. Mir ist schon schlecht.
Am Ende steht mal wieder die Frage warum merkt denn das ganze Jahr über niemand etwas?
Kein Analyst, Ok das kann man ja noch verstehen, sind unsere Analysten doch inzwischen genau so unfähig wie unsere Manager. Aber auch keine Wirtschaftsprüfer (siehe KPMG) und auch keine Institutionellen Anleger. Geht eigentlich kein Fondmanager aus dem Büro? Schaut man sich inzwischen die Unternehmen nicht mehr an in die man Investiert? Keine Konsortialbank, die NM Firmen begleiten sollen macht sich die Mühe hinter die Luftschlösser von Biodata, Metabox, Comroad ect. zu blicken. Haben Die alle Ihren BWL Abschluss im VHS Fernstudium gemacht?
Was für Konsequenzen ergeben sich eigentlich aus solcherlei Nettigkeiten gegenüber dem Anleger?
Der Vorstand geht mit einer schönen Abfindung in den vorzeitigen Ruhestand. Naja das wars.
Wenn ich solche Aussagen höre wie von Fr. Schnabel, die gegen den Rauswurf aus dem Aufsichtsrat Ihrer Comtot AG klagt, weil Sie ja nicht wusste, was Ihr Menne da so dreht, kann ich mich kaum mehr halten. Aber auch Ihr Weggang wird versüsst, haben die Schnabels doch für mehrere Millionen Aktien im Vorfeld verkauft. Aber nein, das war kein Insidergeschäft.
Tja und was macht die deutsche Börse AG gegen all diese kriminelle Energie? Über einen NM20 nachdenken. Merci. Auf gesehtzlicher Seite ist auch kaum etwas zu wollen. Zu lasche Gesetze und Strafen die mal kurz aus der Portokasse bezahlt werden. Kein Kontrollorgan wie in den USA das wirklich offensiv gegen Verstösse vorgeht. Und die Schutzgemeinschaften sind hier auch nicht mehr in der Lage etwas zu ändern, ausser vielleicht den Vorstand nicht zu entlasten.
Langsam aber sicher reichts mir leider. Der Neue Markt war vom Konzept her das beste was Deutschland passieren konnte. Junge Unternehmen konnten hier Ihre guten Ideen verwirklichen. Aber unter dem Druck ständig bessere Zahlen zu liefern und für Ihr „Shareholder Value“ den Kurs zu pushen sind die meisten entweder am Ende oder kurz davor. Am Ende greifen alle zu Unwahrheiten und Manipulationen oder zumindest zum schönreden von schlechten AdHocs. Wer weis schon mit Sicherheit, wenn in einer LBC Adhoc steht wir machen xyz Gewinn, was das nun im Endeffekt bedeutet. Jede Woche eine neue Mine. Kein wunder kommt der Index nicht mehr aus dem Keller.
Nun noch ein kleiner Hoffnungsschimmer..........hoffen wir doch noch darauf, das es im NM noch ein paar wenige wirklich ehrliche AGs gibt, die es auch weiterhin nicht nötig haben Kreative Buchführung zu betreiben. Hoffen wir das die Short-Seller, die unsere Märkte zerstört haben, endlich aufhören AGs systematisch zu zerstören. Hoffen wir das unsere Wirtschaftliche Lage sich wirklich wieder grundlegend verbessert und wir nicht überall das Schlusslicht sind. Hoffen wir das Analysten langsam begreifen, das Ihre unehrlichen Empfehlungen inzwischen Ihren Ruf zerstört haben und das Sie wieder zu richtigem Research übergehen.
Kurzum.....Hoffen wir auf die Rückkehr des Neuen Marktes.
In der letzten Zeit vergeht auch dem hartnäckigsten Fundamentalisten die Lust am Rechnen. Zumindest geht es mir so. Mal abgesehen vom hin und her gezocke, sind die veröffentlichten Meldungen mancher AG nicht das Papier wert sie auszudrucken. Über so Fälle wie Comroad will ich ja mal gar nichts sagen. Was hier an Wirtschaftskriminalität ans Licht kam und noch kommt, Topt so manchen Politskandal um längen. Aber auch kleinere Unternehmen, die bislang durch Ihr solides Wachstum und vermeindlich ehrliche Geschäftspolitik nicht besonders in Erscheinung getreten sind fangen nun plötzlich an wie aus heiterem Himmel auseinander zu fallen. Gerade jetzt in der Zeit der Jahresabschlüsse tritt hier eine unglaublich üble Brühe aus Märchen, Kreativer Buchführung und wegsehenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zu tage, die auch dem hartgesottensten Kostolany Anhänger die Zornesröte ins Gesicht treibt. Wer hier geglaubt hatte mit dem Jahr 2001 sei Dies endlich überstanden irrt mal wieder. Einige Beispiele von solchen harmlosen Mauerblümchen, den versteckten Perlen am Neuen Markt:
Mühl: Das ganze Krisenjahr 2001 hindurch wurde das Unternehmen nimmer müde zu erklären das trotz Baukrise alles noch im schwarzen Bereich liegt und das Unternehmen sich besser positioniere als bisher. Mühl hat man so was auch noch glauben können, denn es war eines der wenigen Unternehmen die nicht „Weltmarktführer“ in Ihrem Bereich waren. Und auch anscheinend offen gestand, das die Baubranche in einer Kiese ist. Tja und da waren dann plötzlich 80 Mio Miese am Ende des Jahres und die Insolvenz.
Z.B. Comroad....nein lassen wir das ;-)
Z.B. Ceyoniq: Im Jahr 2001 schien alles noch in Ordnung. Ceyoniq, des Fondmanagers Liebling gedieh noch einigermassen prächtig. Dann sollte der Jahresabschluss folgen. Eine Woche vorher stürzte der Kurs, die Fond verliessen den Wert. Also musste der Kleinanleger bruhigt werden. Das Unternehmen versprach noch 2 Tage vor Bekanntgabe der Zahlen: „Das Jahresergebnis ist im Rahmen der Erwartungen“. Offensichtlich hatte das Unternehmen eine seltsame Art von Erwartung, denn am Ende waren nicht 9 Mio Gewinn sondern 110 Mio Verlust heraus gesprungen. Aber war ja alles nur ein Einmaleffekt und überhaupt kein Grund zur Panik. Am 13.03.02 bekam dann der Kleinaktionär nachdem sich der Kurs mal rasch gefünftelt hatte eine Aktionärsinfo in der das Unternehmen verspricht: ........Die Zahlungsföhigkeit ist zur Zeit sichergestellt........der grösste Verursacher des avisierten Verlustausweises werden Abschreibungen auf Firmenwerte sein.......unser Produktportfolio wird vom Markt sehr gut aufgenommen........das 1. Quartal, welches traditionell schwächer verläuft als die anderen Quartale eines Jahres wird definitiv stärker ausffallen......deutliche Kostensenkung.....neue Kunden blah blah blah.
Tja und einen Monat später kommt dann die Insolvenz.
Z.B. Group. Der Kurs fällt von 5€ auf 50 Cents, eine Nachricht dazu gibt’s keine. Der Investor der nicht auch noch die Nachrichten von Ceyoniq studiert merkt nicht, das da 5 Mio Aktien auf den Markt drängen und ein 9 Mio Kredit am platzen ist. Heute auch wieder frech wie Oscar, für Group ist wohl ein Verzicht auf einen Millionenschweren Kredit Peanuts. Operativ sind wir ja noch im Plus. In 10 Jahren haben wir sicher das Minus wieder aufgearbeitet. Mal sehen wann hier die Insolvenz Meldung kommt. Dem Kurs tut diese Notlüge gut. Steigt das erst um 90% in den Keller gegangene Papier doch wieder 50%. Für Rechenschwache: das heisst jetzt nicht es wären nur noch 40% Verlusst ;-)
z.B. ........OK, das langt erstmal. Mir ist schon schlecht.
Am Ende steht mal wieder die Frage warum merkt denn das ganze Jahr über niemand etwas?
Kein Analyst, Ok das kann man ja noch verstehen, sind unsere Analysten doch inzwischen genau so unfähig wie unsere Manager. Aber auch keine Wirtschaftsprüfer (siehe KPMG) und auch keine Institutionellen Anleger. Geht eigentlich kein Fondmanager aus dem Büro? Schaut man sich inzwischen die Unternehmen nicht mehr an in die man Investiert? Keine Konsortialbank, die NM Firmen begleiten sollen macht sich die Mühe hinter die Luftschlösser von Biodata, Metabox, Comroad ect. zu blicken. Haben Die alle Ihren BWL Abschluss im VHS Fernstudium gemacht?
Was für Konsequenzen ergeben sich eigentlich aus solcherlei Nettigkeiten gegenüber dem Anleger?
Der Vorstand geht mit einer schönen Abfindung in den vorzeitigen Ruhestand. Naja das wars.
Wenn ich solche Aussagen höre wie von Fr. Schnabel, die gegen den Rauswurf aus dem Aufsichtsrat Ihrer Comtot AG klagt, weil Sie ja nicht wusste, was Ihr Menne da so dreht, kann ich mich kaum mehr halten. Aber auch Ihr Weggang wird versüsst, haben die Schnabels doch für mehrere Millionen Aktien im Vorfeld verkauft. Aber nein, das war kein Insidergeschäft.
Tja und was macht die deutsche Börse AG gegen all diese kriminelle Energie? Über einen NM20 nachdenken. Merci. Auf gesehtzlicher Seite ist auch kaum etwas zu wollen. Zu lasche Gesetze und Strafen die mal kurz aus der Portokasse bezahlt werden. Kein Kontrollorgan wie in den USA das wirklich offensiv gegen Verstösse vorgeht. Und die Schutzgemeinschaften sind hier auch nicht mehr in der Lage etwas zu ändern, ausser vielleicht den Vorstand nicht zu entlasten.
Langsam aber sicher reichts mir leider. Der Neue Markt war vom Konzept her das beste was Deutschland passieren konnte. Junge Unternehmen konnten hier Ihre guten Ideen verwirklichen. Aber unter dem Druck ständig bessere Zahlen zu liefern und für Ihr „Shareholder Value“ den Kurs zu pushen sind die meisten entweder am Ende oder kurz davor. Am Ende greifen alle zu Unwahrheiten und Manipulationen oder zumindest zum schönreden von schlechten AdHocs. Wer weis schon mit Sicherheit, wenn in einer LBC Adhoc steht wir machen xyz Gewinn, was das nun im Endeffekt bedeutet. Jede Woche eine neue Mine. Kein wunder kommt der Index nicht mehr aus dem Keller.
Nun noch ein kleiner Hoffnungsschimmer..........hoffen wir doch noch darauf, das es im NM noch ein paar wenige wirklich ehrliche AGs gibt, die es auch weiterhin nicht nötig haben Kreative Buchführung zu betreiben. Hoffen wir das die Short-Seller, die unsere Märkte zerstört haben, endlich aufhören AGs systematisch zu zerstören. Hoffen wir das unsere Wirtschaftliche Lage sich wirklich wieder grundlegend verbessert und wir nicht überall das Schlusslicht sind. Hoffen wir das Analysten langsam begreifen, das Ihre unehrlichen Empfehlungen inzwischen Ihren Ruf zerstört haben und das Sie wieder zu richtigem Research übergehen.
Kurzum.....Hoffen wir auf die Rückkehr des Neuen Marktes.