Immer mehr ältere Personen interessieren sich für das Internet. Rund 14 Prozent der Online-Nutzer sind heute 50 Jahre oder älter.
HAMBURG. In Deutschland gibt es immer mehr ältere WWW-Anwender: Der Anteil der «Internet-Senioren» ab 50 Jahren an der Gesamtnutzerschaft hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verfünffacht. Das ist das Ergebnis einer Studie, die im Herbst 2000 von dem Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß durchgeführt wurde. Die Forscher befragten rund 70.000 Internet-Nutzer.
Während in den USA die Gruppe der «Internet-Senioren» bereits gut 20 Prozent aller Online-Nutzer ausmache, seien es hierzulande noch rund 14 Prozent – Tendenz steigend. Das rasche Wachstum führe zu einer hohen Zahl von Internet-Anfängern unter den Senioren. Rund 25 Prozent nutzen das Internet seit weniger als einem Jahr. Zum Vergleich: Unter allen Internetsurfern befinden sich nur 17,6 Prozent Online-Neulinge.
Weniger Nutzer mit hohem Bildungsniveau
Die Studie förderte eine überraschendes Ergebnis zutage: Die meisten Einsteiger unter den Senioren seien Frauen. Außerdem habe ein hoher Anteil der Newcomer ein vergleichsweise niedriges Bildungsniveau. Der Trend gehe deshalb immer mehr in Richtung Bevölkerungsdurchschnitt: «Das Internet wird zum Massenmedium.»
Online-Einkauf wird verschmäht
Das Interesse der Senioren gilt dabei hauptsächlich Online-Informationen und aktuellen Nachrichten. Häufiger als die Gesamtnutzerschaft klicken die Senioren WWW-Seiten zu den Bereichen Fitness und Gesundheit sowie Finanzen und Aktien an, ebenso Online-Reiseangebote und -Tageszeitungen.
Zur Unterhaltung und Kommunikation nutzen Ältere das Internet weniger. Auch Online-Shopping ist nicht besonders beliebt. Nur rund elf Prozent der über 60-Jährigen nutzt regelmäßig Shopping-Sites, während unter allen Netsurfern fast 21 Prozent regelmäßig solche Seiten aufsuchen. (nz)