Vielleicht sollte man den Begriff Mega-Fusion nicht mehr
in den Mund nehmen. Denn nach dem Platzen der Mega-Fusion
zwischen Deutscher und Dresdner Bank sieht es inzwischen
ziemlich schlecht fuer die neue Super-Boerse iX aus.
So optimistisch wie der deutsche Boersenchef Seifert war,
schien London auch nie zu sein. Inbesondere die amerikanischen
Haeuser standen vom ersten Moment an auf der Bremse. Mit einer
ziemlich offensiven Verhandlungsfuehrung verscherzte sich
Seifert auch noch einige deutsche Haeuser.
Falls die Fusion platzen sollte, staende Frankfurt
ganz alleine da. Der langjaehrige Partner Paris gruendet
mit Amsterdam und Bruessel die Euronext. Die amerikanischen
Boersen tendieren auch eher zur groessten europaeischen Boerse,
naemlich London.
Die deutsche Boerse haette dann trotz des grandiosen Erfolgs
des Neuen Markts strategisch Boden verloren.
Warum die deutsche Boerse die gar nicht so schlechte
Zusammenarbeit mit Paris nicht fortgesetzt hat und diesen Hoch-Risiko-
Kurs gewaehlt hat, bleibt nicht nur uns schleierhaft.
Denn Frankfurt/Paris waere DIE Boerse im Euro-Raum geworden
und auf lange Sicht auch geblieben.
Freuen wird sich nur der Heise-Verlag, der dann unter www.ix.de
weiter sein Internetangebot betreiben kann. Wie sich die deutsche
Boerse diesen markenrechtlich schon lange geschutzten Namen
aussuchen kann, bleibt eh schleierhaft. Aber was diletantisch
anfaengt, endet auch nur selten gut.