Wissenschaftler warnen
Von Silvia Meixner
Die Blondinen sterben aus - bis zu den blonden Frauen hat sich das allerdings noch nicht herumgesprochen. Bei www.b-l-o-n-d.de, dem "Zusammenschluss liberaler Blondinen", ist die Lebensbedrohung im Internet-Gästebuch jedenfalls derzeit kein Thema. Nicole zum Beispiel mailt unbekümmert, ganz als drohe ihren Haargenossinnen keine Gefahr: "Klasse Seite. Endlich mal selbstbewusste Blondinen, die sich nicht dauernd für ihre Haarfarbe entschuldigen. Ich wünschte, ich wäre auch blond!"
Leider erfüllt die Natur nicht allen diesen Wunsch. Und das mit zunehmender Tendenz. Der Kieler Anthropologe Hans Jürgens behauptet: "Die Zahl blonder Menschen sinkt stetig." Die Gründe dafür sieht er in der Vererbungslehre und in den Folgen der Zuwanderung und Migration. Gene, die für Körpermerkmale wie die Haarfarbe verantwortlich sind, werden rezessiv vererbt. Blond tritt also in den Hintergrund, sobald es dominantere Erbinformationen gibt. Eine blonde Frau, die von einem Mann mit dunklen Haaren und dunkler Haut ein Kind erwartet, muss davon ausgehen, dass ihr Baby eher dunkelhaarig wird. Es gibt auch noch eine andere wissenschaftliche Theorie: Die Weltbevölkerung wächst in jenen Ländern am schnellsten, in denen die Menschen dunkelhaarig und dunkelhäutig sind.
Die Zahlen jedenfalls sind alarmierend: In den vergangenen 50 Jahren soll der Anteil an blonden Menschen an der Gesamtbevölkerung von 40 auf 14 Prozent gesunken sein. In Deutschland kommen gar nur acht Prozent aller Frauen und nur sechs Prozent der Männer blond zur Welt.
Und was macht die Wirtschaft dagegen? Nichts. Gerade wurde Brünett, Inbegriff der Langeweile, als die Farbe der Saison ausgerufen. Blond, so der Befehl der Coiffeure, ist out. Ehemals blonde Hollywood-Schauspielerinnen präsentieren neuerdings stolz ihre matten Brauntöne. Das hätte Marilyn Monroe, Ikone aller Hellhaarigen, niemals zugelassen. Im "Blonden Manifest" der Internetvereinigung steht: "Artikel 1: Alle Menschen sind blond. Artikel 2: Jeder hat das Recht, blond zu sein." Dumm nur, dass die Gene sich nicht daran halten.
Von Silvia Meixner
Die Blondinen sterben aus - bis zu den blonden Frauen hat sich das allerdings noch nicht herumgesprochen. Bei www.b-l-o-n-d.de, dem "Zusammenschluss liberaler Blondinen", ist die Lebensbedrohung im Internet-Gästebuch jedenfalls derzeit kein Thema. Nicole zum Beispiel mailt unbekümmert, ganz als drohe ihren Haargenossinnen keine Gefahr: "Klasse Seite. Endlich mal selbstbewusste Blondinen, die sich nicht dauernd für ihre Haarfarbe entschuldigen. Ich wünschte, ich wäre auch blond!"
Leider erfüllt die Natur nicht allen diesen Wunsch. Und das mit zunehmender Tendenz. Der Kieler Anthropologe Hans Jürgens behauptet: "Die Zahl blonder Menschen sinkt stetig." Die Gründe dafür sieht er in der Vererbungslehre und in den Folgen der Zuwanderung und Migration. Gene, die für Körpermerkmale wie die Haarfarbe verantwortlich sind, werden rezessiv vererbt. Blond tritt also in den Hintergrund, sobald es dominantere Erbinformationen gibt. Eine blonde Frau, die von einem Mann mit dunklen Haaren und dunkler Haut ein Kind erwartet, muss davon ausgehen, dass ihr Baby eher dunkelhaarig wird. Es gibt auch noch eine andere wissenschaftliche Theorie: Die Weltbevölkerung wächst in jenen Ländern am schnellsten, in denen die Menschen dunkelhaarig und dunkelhäutig sind.
Die Zahlen jedenfalls sind alarmierend: In den vergangenen 50 Jahren soll der Anteil an blonden Menschen an der Gesamtbevölkerung von 40 auf 14 Prozent gesunken sein. In Deutschland kommen gar nur acht Prozent aller Frauen und nur sechs Prozent der Männer blond zur Welt.
Und was macht die Wirtschaft dagegen? Nichts. Gerade wurde Brünett, Inbegriff der Langeweile, als die Farbe der Saison ausgerufen. Blond, so der Befehl der Coiffeure, ist out. Ehemals blonde Hollywood-Schauspielerinnen präsentieren neuerdings stolz ihre matten Brauntöne. Das hätte Marilyn Monroe, Ikone aller Hellhaarigen, niemals zugelassen. Im "Blonden Manifest" der Internetvereinigung steht: "Artikel 1: Alle Menschen sind blond. Artikel 2: Jeder hat das Recht, blond zu sein." Dumm nur, dass die Gene sich nicht daran halten.