Wer nach wie vor das Auf und Ab an den Finanzmaerkten
beobachtet und sogar noch darueber berichtet, muss
masochistisch veranlagt sein.
Denn was zurzeit auf dem Parkett gegeben wird, ist
ein Trauerspiel in schier unendlich vielen Akten.
Jeder kleinen Aufwaertsbewegung folgt ein deutlich
staerkerer Kursrueckgang. So verwundert es nicht, dass
der Dax am Dienstag unter 2.500 Punkte gefallen ist
und damit so tief notierte, wie seit 1996 nicht mehr.
Verantwortlich fuer die negative Stimmung ist nach wie vor
die schwelende Angst vor einem Irakkrieg und der damit
einhergehend teuere Oelpreis. Ueberdies sorgte zu Wochenbeginn
der niederlaendische Einzelhandelskonzern Ahold fuer eine
Fortsetzung der „Enronitis-Seuche“ auf dem alten Kontinent.
Die US-Tochter von Ahold habe wohl ueberaus phantasievoll
bilanziert, zwei Ahold-Topmanager nahmen ihren Hut.
Zudem ist in den USA das Verbrauchervertrauen auf einen
Zehnjahres-Tiefstand gefallen. Keine gute Nachrichten,
denn gerade die Konsumbereitschaft der US-Amerikaner
befluegelt die dortige Wirtschaft. Und wer Geld spart, gibt
keines aus. Aber wenigstens das Wirtschaftswachstum
im vierten Quartal fiel in den Staaten hoeher aus,
als erwartet, was einen freundlichen Wochenausklang
an den Boersen ermoeglichte.
Am Deutschen Markt massiv eingebrochen sind die Papiere
von Bayer und Hypovereinsbank. Der Leverkusener Pharmakonzern
sieht sich in den USA wegen des inzwischen vom Markt
genommenen „Lipobay“-Medikamentes mit horrenden
Schadensersatzforderungen konfrontiert. Die Aktie
des bayerischen Bankhauses litt derweil unter Geruechten,
wonach es eine „Zwangsanleihe“ ausgeben werde.
In der kommenden Woche erwarten die Marktbeobachter
eine Leitzinssenkung durch die Europaeische Zentralbank
von 25 Basispunkten, was jedoch weitestgehend in den
Kursen eskomptiert sein duerfte. Soll heissen: Nur
wenn die Notenbanker die Leitzinsen nicht aendern,
duerften sich die Kurse daher bewegen – und zwar nach unten.
Ausserdem steht die Veroeffentlichung der
US-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda.
In Sachen Irak wird der naechste Blix-Bericht mit
Spannung erwartet, ebenso die Erfolge der USA bezueglich
ihrer Forderung nach einer weiteren Resolution.
Uebrigens: Eine konjunkturelle Trendwende ist gleich
ob mit oder ohne Irakkrieg nicht zu erwarten. Das Losschlagen
der Amerikaner im Irak haette jedoch zumindest an der
Boerse wohl eine „Erleichterungsrallye“ zur Folge.
Deren Nachhaltigkeit indessen steht in den Sternen. Ebenso
die Frage: Was kommt nach Irak? Schliesslich ist die
aktuelle weltpolitische Entwicklung – Nordkorea und Iran
seien an dieser Stelle beispielhaft genannt – kein Grund
zu ausgelassener Freude.
Einzig interessante Titel aus Russland, China sowie
aus den EU-Beitrittskandidaten-Laendern erscheinen
vielversprechend, darueber hinaus europaeische
Small- und Midcaps mit hoheren Cashbestaenden.
Insgesamt ueberwiegen derzeit die Unsicherheiten –
weniger in Bezug auf Irak als vielmehr auf die
Konjunktur – massiv.
Und so koennte man (wieder einmal) eine Empfehlung
von André Kostolany zitieren: Schlafen, schlafen,
schlafen. Aber dieses Mal, so zumindest meine Meinung,
vielleicht lieber, ohne vorher all zu viele Aktien
gekauft zu haben.
(Quelle: Doersam-Briefe)
==================================================
Wenn solche Stimmen zur allgemeinen Meinung werden, dann ist die Trendwende nicht mehr weit!
So long,
Calexa
www.investorweb.de
beobachtet und sogar noch darueber berichtet, muss
masochistisch veranlagt sein.
Denn was zurzeit auf dem Parkett gegeben wird, ist
ein Trauerspiel in schier unendlich vielen Akten.
Jeder kleinen Aufwaertsbewegung folgt ein deutlich
staerkerer Kursrueckgang. So verwundert es nicht, dass
der Dax am Dienstag unter 2.500 Punkte gefallen ist
und damit so tief notierte, wie seit 1996 nicht mehr.
Verantwortlich fuer die negative Stimmung ist nach wie vor
die schwelende Angst vor einem Irakkrieg und der damit
einhergehend teuere Oelpreis. Ueberdies sorgte zu Wochenbeginn
der niederlaendische Einzelhandelskonzern Ahold fuer eine
Fortsetzung der „Enronitis-Seuche“ auf dem alten Kontinent.
Die US-Tochter von Ahold habe wohl ueberaus phantasievoll
bilanziert, zwei Ahold-Topmanager nahmen ihren Hut.
Zudem ist in den USA das Verbrauchervertrauen auf einen
Zehnjahres-Tiefstand gefallen. Keine gute Nachrichten,
denn gerade die Konsumbereitschaft der US-Amerikaner
befluegelt die dortige Wirtschaft. Und wer Geld spart, gibt
keines aus. Aber wenigstens das Wirtschaftswachstum
im vierten Quartal fiel in den Staaten hoeher aus,
als erwartet, was einen freundlichen Wochenausklang
an den Boersen ermoeglichte.
Am Deutschen Markt massiv eingebrochen sind die Papiere
von Bayer und Hypovereinsbank. Der Leverkusener Pharmakonzern
sieht sich in den USA wegen des inzwischen vom Markt
genommenen „Lipobay“-Medikamentes mit horrenden
Schadensersatzforderungen konfrontiert. Die Aktie
des bayerischen Bankhauses litt derweil unter Geruechten,
wonach es eine „Zwangsanleihe“ ausgeben werde.
In der kommenden Woche erwarten die Marktbeobachter
eine Leitzinssenkung durch die Europaeische Zentralbank
von 25 Basispunkten, was jedoch weitestgehend in den
Kursen eskomptiert sein duerfte. Soll heissen: Nur
wenn die Notenbanker die Leitzinsen nicht aendern,
duerften sich die Kurse daher bewegen – und zwar nach unten.
Ausserdem steht die Veroeffentlichung der
US-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda.
In Sachen Irak wird der naechste Blix-Bericht mit
Spannung erwartet, ebenso die Erfolge der USA bezueglich
ihrer Forderung nach einer weiteren Resolution.
Uebrigens: Eine konjunkturelle Trendwende ist gleich
ob mit oder ohne Irakkrieg nicht zu erwarten. Das Losschlagen
der Amerikaner im Irak haette jedoch zumindest an der
Boerse wohl eine „Erleichterungsrallye“ zur Folge.
Deren Nachhaltigkeit indessen steht in den Sternen. Ebenso
die Frage: Was kommt nach Irak? Schliesslich ist die
aktuelle weltpolitische Entwicklung – Nordkorea und Iran
seien an dieser Stelle beispielhaft genannt – kein Grund
zu ausgelassener Freude.
Einzig interessante Titel aus Russland, China sowie
aus den EU-Beitrittskandidaten-Laendern erscheinen
vielversprechend, darueber hinaus europaeische
Small- und Midcaps mit hoheren Cashbestaenden.
Insgesamt ueberwiegen derzeit die Unsicherheiten –
weniger in Bezug auf Irak als vielmehr auf die
Konjunktur – massiv.
Und so koennte man (wieder einmal) eine Empfehlung
von André Kostolany zitieren: Schlafen, schlafen,
schlafen. Aber dieses Mal, so zumindest meine Meinung,
vielleicht lieber, ohne vorher all zu viele Aktien
gekauft zu haben.
(Quelle: Doersam-Briefe)
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Wenn solche Stimmen zur allgemeinen Meinung werden, dann ist die Trendwende nicht mehr weit!
So long,
Calexa
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