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Q3 2021 E FY 2021 E
Umsatz: 3.207.500.000 € 13.615.200.000 €
EBIT (bereinigt) 219.700.000 € 1,184.600.000 €
EBIT-Marge 6,8% 8,7%
Free Cashflow 487.900.000 €
Wer die Geschäftspolitik von Schaeffler in den letzten Jahren verfolgt hat, sollte wissen, dass Schaeffler immer extrem konservativ plant und eine Prognoseerhöhung grundsätzlich nur dann vornimmt, wenn es sich objektiv überhaupt nicht mehr verhindern lässt.
Die Lieferkettenprobleme werden bereits seit Q1 2021 thematisiert und waren bei der letzten Prognoseerhöhung im August vollständig bekannt.
Ich gehe nach wie vor davon aus, dass Schaeffler die eigenen Jahresziele einhalten und den oben stehenden Mittelwert der aktuellen Konsensschätzungen übertreffen wird.
Dass ein vergleichsweise unprofitabler Zulieferer wie ElringKlinger sich kürzlich genötigt sah, vorläufige Q3-Zahlen zu verkünden, weil der Marktkonsens massiv unterhalb der tatsächlichen Umsatz- und Gewinnentwicklung lag, stimmt mich für das in sämtlichen Bereichen ungleich erfolgreichere und profitablere Unternehmen Schaeffler sehr zuversichtlich.
Auch wenn ich mich wiederhole... Ca. 25% der Umsätze und 30-40% des Gewinns kommen aus der hochprofitablen Industriesparte mit mehr als 12% EBIT-Marge und derzeit deutlich zweistelligem Umsatzwachstum!
Und auch im Automotive Geschäft sollte man nicht immer wieder den Fehler machen, Absatz- und Produktionszahlen zu verwechseln. Insbesondere in den wichtigsten Automärkten China und USA wird vor dem Hintergrund eines enormen weltweiten Nachfrageüberschusses seit Monaten auf Halde produziert, um die schrittweise erwartete Erhöhung der Halbleiter-Liefermengen umgehend in Absatzsteigerungen umsetzen zu können ohne teure kurzfristige Kapazitätsanpassungen zur Abarbeitung der prall gefüllten Orderbücher vornehmen zu müssen. Der für das Gesamtjahr 2021 erwartete Rückgang der weltweiten Autoproduktion liegt daher signifikant unterhalb des teilweise zweistelligen Rückgangs der Absatzzahlen.
Für die Umsatzentwicklung eines Komponenten-Zulieferers wie Schaeffler sind die Produktionszahlen und nicht die Absatzzahlen der OEMs maßgeblich. Zudem sind keineswegs alle OEMs gleichermaßen von Absatzrückgängen betroffen, wie Tesla Quartal für Quartal beweist.
Und da lt. Aussage des Schaeffler CEO kein einziger Tesla ohne Schaeffler-Komponenten vom Band läuft, profitiert die Automotive Sparte unmittelbar vom Tesla Absatzboom. Die für Q4 2021 erwartete Inbetriebnahme des Tesla Werks in Grünheide dürfte Schaeffler weiteres Wasser auf die Umsatzmühlen spülen...