ein Vertreter die Geschichte vom Weinliebhaber, der monatelang an einem Schaufenster vorbei geht, in dem sein Traumwein steht, der ihm aber zu teuer ist. Nachdem er sich endlich dazu durchgerungen hat, sich doch mal eine Flasche zu gönnen, muß er am nächsten Tag feststellen, dass der Wein jetzt nur noch die Hälfte des von ihm bezahlten Preises kostet. Was tut er? Ärgert er sich über den vermeintlich zu viel bezahlte Betrag vom Vortag? Nein, er geht in den Laden und kauft hoch erfreut zwei weitere Flaschen, diesmal zum Preis von einer.
An diese Geschichte mußte ich oft denken, denn tatsächlich gab es oft Anlass dazu. Die Aktien von Schaeffler gehören dazu. Als diese bei über 15 Euro standen, erschienen sie mir zu teuer, vielen anderen aber offensichtlich nicht. Der Wert der Aktie schien höher zu sein, als der Preis, den ich bereit war zu zahlen.
Als die Aktie die 10 Euro nach Unten riß, nahm ich das zum Anlass, mir die ersten 1000 Stück zu gönnen. Denn, so meine Frage: was hatte sich denn geändert? Der Wert? Der Preis? Ich habe mich für den Preis entschieden, wohl wissend, dass der Markt auch den Wert inzwischen anders bewertet hat.
Nur hätte ich die Aktie ohne große Kopfschmerzen auch für 11 oder 12 Euro kaufen können, denn mein Interesse fand sie ja bereits bei deutlich höheren Kursen!
Geändert hat sich nach meiner Meinung vor allem das Marktumfeld und weniger Schaeffler selbst. (jedenfalls aus großer Entfernung betrachtet und im Zeitraum der letzten fünf Jahre. Alles davor ist für mich Folklore.)
Und so kaufe ich seit meinem ersten Posten munter weiter die Aktie ein, für die ich mit Freuden 9,99 € bezahlt habe. Meine bislang letzte Position hat mich 6,888 gekostet. Und ich habe mich darüber gefreut.
Und ja, mir ist bewußt, dass ich auf dem falschen Pferd sitzen kann. Nur, dann ist das eben so. Weil das Leben nunmal lebensgefährlich ist. Und ohne Risiken einzugehen an der Börse kein Geld zu verdienen ist.
Einen Strohhalm brauchte ich übrigens noch nie. Weil ich einen Plan habe, und mich daran halte.
Meistens jedenfalls. ;-) (denn tatsächlich hatte ich nicht vor, mir den Keller mit "Schaeffler- Wein" voll zu stellen. Aber was soll ich machen, wenn der jeden Tag billigere wird? ;-)
P.S.: Ich erzähle mir diese Geschichte übrigens auch mir selber, denn meine Verluste sind inzwischen nicht mehr lustig. ;-)
Da ist es gut, sich seiner Prinzipien zu erinnern.
Wünsche uns allen, dass meine Erwartung sich erfüllt: Ende Mai, Anfang Juni dreht der Markt...unddamit auch Schaeffler.