AUSGEWÜRGT
Saurier-Erbrochenes begeistert Paläontologen
Eine von britischen Forschern entdeckte Versteinerung könnte das älteste Erbrochene der Welt darstellen. Die unverdaulichen Schalen spuckte vor 160 Millionen Jahren vermutlich ein Meeressaurier aus.
University of Greenwich
Mutmaßliches Saurier-Erbrochenes: Jugendliche Belemniten
Selten wurde Erbrochenem so viel Aufmerksamkeit gewidmet: Von einer unappetitlichen Versteinerung, bei der es sich wahrscheinlich um den halbverdauten Mageninhalt eines Ichtyosauriers handelt, erhoffen sich britische Forscher neue Aufschlüsse über die Fressgewohnheiten der Fischsaurier.
Die Wissenschaftler um Peter Doyle von der University of Greenwich hatten die fossilen Überbleibsel urzeitlicher Schalentiere in einer Tongrube nahe dem englischen Peterborough ausgegraben. Sie stammen von so genannten Belemniten, tintenfischähnlichen Meerestieren aus der Kreidezeit. Unter dem Elektronenmikroskop zeigten sich darauf eingeätzte Spuren, die den Forschern zufolge durch Magensäure entstanden sind.
IN SPIEGEL ONLINE
· Video: Vergessene Welt - das Ende der Dinosaurier (11.02.2002)
· Verräterische Spuren: Saurier sprintete mit Tempo 30 (31.01.2002)
· Rekonstruiert: Urkrokodil war lang wie ein Bus (26.10.2001)
Doyle und seine Kollegen schließen daraus, dass die Belemniten von einem räuberischen Meeresreptil gefressen wurden - vermutlich von einem Ichthyosaurier. Wie die Forscher annehmen, spuckte das delfingroße, fischartige Urtier die unverdaulichen Schalen wieder aus, ähnlich wie eine Eule die Überreste einer erbeuteten Maus wieder auswürgt.
"Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Schalen den Verdauungstrakt des Ichthyosauriers passiert haben", erläutert Doyle. "Sie hätten das weiche Gewebe der inneren Organe der Reptilien beschädigt. Die einzige Alternative ist, dass die Schalen erbrochen wurden."
Nach Ansicht der Wissenschaftler weist auch das jugendliche Alter der fossilen Belemniten darauf hin, dass die Schalentiere nicht eines natürlichen Todes gestorben sind. "Wir glauben", so Doyle, "dass damit erstmals die Existenz von fossilem Erbrochenen in größerem Umfang zweifelsfrei bewiesen worden ist."
Saurier-Erbrochenes begeistert Paläontologen
Eine von britischen Forschern entdeckte Versteinerung könnte das älteste Erbrochene der Welt darstellen. Die unverdaulichen Schalen spuckte vor 160 Millionen Jahren vermutlich ein Meeressaurier aus.
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Selten wurde Erbrochenem so viel Aufmerksamkeit gewidmet: Von einer unappetitlichen Versteinerung, bei der es sich wahrscheinlich um den halbverdauten Mageninhalt eines Ichtyosauriers handelt, erhoffen sich britische Forscher neue Aufschlüsse über die Fressgewohnheiten der Fischsaurier.
Die Wissenschaftler um Peter Doyle von der University of Greenwich hatten die fossilen Überbleibsel urzeitlicher Schalentiere in einer Tongrube nahe dem englischen Peterborough ausgegraben. Sie stammen von so genannten Belemniten, tintenfischähnlichen Meerestieren aus der Kreidezeit. Unter dem Elektronenmikroskop zeigten sich darauf eingeätzte Spuren, die den Forschern zufolge durch Magensäure entstanden sind.
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"Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Schalen den Verdauungstrakt des Ichthyosauriers passiert haben", erläutert Doyle. "Sie hätten das weiche Gewebe der inneren Organe der Reptilien beschädigt. Die einzige Alternative ist, dass die Schalen erbrochen wurden."
Nach Ansicht der Wissenschaftler weist auch das jugendliche Alter der fossilen Belemniten darauf hin, dass die Schalentiere nicht eines natürlichen Todes gestorben sind. "Wir glauben", so Doyle, "dass damit erstmals die Existenz von fossilem Erbrochenen in größerem Umfang zweifelsfrei bewiesen worden ist."