8. Feb. 2002 Die SAP nimmt Asien als Wachstumsmarkt für ihr neues Lernmanagement-System (LMS) verstärkt ins Visier. Mit einem südostasiatischen Land verhandelt der Software-Riese aus Walldorf derzeit über einen Auftrag in Höhe eines dreistelligen Millionen-Betrags. Mit anderen Staaten der Region wurde bei der Fachmesse Learntec vereinbart, dass sie Vorschläge für Pilotprojekte zur Installation der computer-gestützten Lernumgebung unterbreiten.
Die Learning Solution baut auf dem vom Bundesbildungsministerium massiv geförderten Projekt L3, „Lebenslanges Lernen - Weiterbildung als Grundbedürfnis“, auf und kommt im Mai auf den Markt. „Wir verfolgen mit L3 einen ganzheitlichen Ansatz. Wir setzen nicht auf das reine E-Learning, sondern ergänzen es durch Präsenzunterricht zu einem LMS“, erklärte Lutz Heuser, Vize Präsident der SAP-Forschung und federführend bei der Entwicklung von L3.
Nur online zu eintönig
Tatsächlich scheiterte im vergangenen Jahr so mancher E-Learning-Anbieter daran, dass viele Kunden das Lernen vom heimischen PC aus auf die Dauer zu eintönig fanden. Daraus hat der Software-Konzern seinerseits gelernt und bietet den Nutzern neben dem computer-gestützten Unterricht das Gemeinschaftserlebnis im Schulungsraum. Außerdem legen die Walldorfer Wert auf die Integration des LMS in das Personalwesen und das Veranstaltungsmanagement. „Keiner der LMS-Spezialisten bietet das“, sagte Heuser.
Finanzierbare Bildung - Beispiel Afrika
Erste Erfahrung mit E-Learning in Entwicklungsländern hat SAP bereits bei einem Pilotprojekt in Südafrika gesammelt, wo man mit Technical Colleges zusammenarbeitet. Als nächstes sollen Verträge mit einzelnen Bundesländern dort geschlossen werden, um den Netzwerk-Unterricht in Schulen einzusetzen. Dabei ist denkbar, dass ein Lehrer über Satellitenverbindung seinen Schülern in entlegenen Gebieten Lektionen erteilt. „Dazu reicht praktisch ein Rechner pro Schule und damit ist das für die dortigen Landesregierungen finanzierbar“, so der SAP-Forschungschef. Der Unterrichtsinhalt wird sowohl von deutschen Anbietern als auch von südafrikanischen Bildungseinrichtungen erarbeitet.
In Asien sind die Gespräche mit Malaysia und Singapur am weitesten gediehen. Auch Indien und Thailand sind an der Möglichkeit, ihre Bevölkerung via Internet aus- und weiterzubilden, interessiert. Für die E-Learning-Branche wären Abschlüsse im Asien-Geschäft ein wichtiger Schub. Denn die vor Jahren abgegebenen vollmundigen Prognosen vom Milliarden-Markt haben sich bisher nicht realisiert.
Warten auf schnellere Netze
„Vor allem die Erwartungen im Privatkundengeschäft haben sich nicht erfüllt“, bilanziert Heinz-Jürgen Bremm, Unternehmensberater und Branchenkenner. „Das Geschäft wird sich nur im Geschäftskundenbereich bewegen, solange es nicht flächendeckend DSL gibt und der Privatnutzer daher zeitraubend warten muss, bis sich der Lehrinhalt aus dem Internet auf seinem Monitor aufbaut“, urteilt Alexander Ross, Pressesprecher des E-Learning-Anbieters Viviance. „Für 2002 erwarte ich daher eine beständige Entwicklung der Branche.“
Positiv fällt die Prognose von Krischan von Moeller, Leiter der Unternehmensentwicklung der Holtzbrinck-Gruppe, eines L3-Partners der SAP, aus: „Wir werden Bücher und interaktive Angebote künftig stärker miteinander verknüpfen. So können zum Beispiel Tests nach einzelnen Buchlektionen online stattfinden. Gerade in Entwicklungsländern erwarten wir eine stärkere Verbreitung von Online-Angeboten als von teuren Büchern.“
Die Learning Solution baut auf dem vom Bundesbildungsministerium massiv geförderten Projekt L3, „Lebenslanges Lernen - Weiterbildung als Grundbedürfnis“, auf und kommt im Mai auf den Markt. „Wir verfolgen mit L3 einen ganzheitlichen Ansatz. Wir setzen nicht auf das reine E-Learning, sondern ergänzen es durch Präsenzunterricht zu einem LMS“, erklärte Lutz Heuser, Vize Präsident der SAP-Forschung und federführend bei der Entwicklung von L3.
Nur online zu eintönig
Tatsächlich scheiterte im vergangenen Jahr so mancher E-Learning-Anbieter daran, dass viele Kunden das Lernen vom heimischen PC aus auf die Dauer zu eintönig fanden. Daraus hat der Software-Konzern seinerseits gelernt und bietet den Nutzern neben dem computer-gestützten Unterricht das Gemeinschaftserlebnis im Schulungsraum. Außerdem legen die Walldorfer Wert auf die Integration des LMS in das Personalwesen und das Veranstaltungsmanagement. „Keiner der LMS-Spezialisten bietet das“, sagte Heuser.
Finanzierbare Bildung - Beispiel Afrika
Erste Erfahrung mit E-Learning in Entwicklungsländern hat SAP bereits bei einem Pilotprojekt in Südafrika gesammelt, wo man mit Technical Colleges zusammenarbeitet. Als nächstes sollen Verträge mit einzelnen Bundesländern dort geschlossen werden, um den Netzwerk-Unterricht in Schulen einzusetzen. Dabei ist denkbar, dass ein Lehrer über Satellitenverbindung seinen Schülern in entlegenen Gebieten Lektionen erteilt. „Dazu reicht praktisch ein Rechner pro Schule und damit ist das für die dortigen Landesregierungen finanzierbar“, so der SAP-Forschungschef. Der Unterrichtsinhalt wird sowohl von deutschen Anbietern als auch von südafrikanischen Bildungseinrichtungen erarbeitet.
In Asien sind die Gespräche mit Malaysia und Singapur am weitesten gediehen. Auch Indien und Thailand sind an der Möglichkeit, ihre Bevölkerung via Internet aus- und weiterzubilden, interessiert. Für die E-Learning-Branche wären Abschlüsse im Asien-Geschäft ein wichtiger Schub. Denn die vor Jahren abgegebenen vollmundigen Prognosen vom Milliarden-Markt haben sich bisher nicht realisiert.
Warten auf schnellere Netze
„Vor allem die Erwartungen im Privatkundengeschäft haben sich nicht erfüllt“, bilanziert Heinz-Jürgen Bremm, Unternehmensberater und Branchenkenner. „Das Geschäft wird sich nur im Geschäftskundenbereich bewegen, solange es nicht flächendeckend DSL gibt und der Privatnutzer daher zeitraubend warten muss, bis sich der Lehrinhalt aus dem Internet auf seinem Monitor aufbaut“, urteilt Alexander Ross, Pressesprecher des E-Learning-Anbieters Viviance. „Für 2002 erwarte ich daher eine beständige Entwicklung der Branche.“
Positiv fällt die Prognose von Krischan von Moeller, Leiter der Unternehmensentwicklung der Holtzbrinck-Gruppe, eines L3-Partners der SAP, aus: „Wir werden Bücher und interaktive Angebote künftig stärker miteinander verknüpfen. So können zum Beispiel Tests nach einzelnen Buchlektionen online stattfinden. Gerade in Entwicklungsländern erwarten wir eine stärkere Verbreitung von Online-Angeboten als von teuren Büchern.“