Runieren illegale Asylbewerber Eurotunnel?

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Runieren illegale Asylbewerber Eurotunnel?

 
11.02.02 14:17
Illegale Flüchtlinge kosten Eurotunnel 32 Mio Euro jährlich

Paris/London (rpo). Durch Asylsuchende entstandene Verkehrsstörungen haben die französisch-britische Eurotunnel-Gesellschaft im vergangenen Jahr rund 32 Millionen Euro (63 Mio DM) gekostet. Neun Millionen Euro seien für zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen am Terminal in Calais ausgegeben worden, heißt es.
Das berichtete der geschäftsführende Vorstand, Richard Shirrefs, am Montag in Paris. Insgesamt beliefen sich die Netto-Verluste der Gesellschaft 2001 auf 188 Millionen Euro nach 173 Millionen Euro im Vorjahr. Der Anstieg sei vor allem auch durch die schwierige Lage auf dem Kabel- und Telekommunikationsmarkt entstanden.

"Illegales Eindringen"

Der Chef von Eurotunnel, Charles Mackay, warf den Regierungen in Frankreich und Großbritannien vor, Eurotunnel im Kampf gegen das "illegale Eindringen" von Asylanten nicht ausreichend unterstützt zu haben. Die finanziellen Auswirkungen der Fluchtversuche seien enorm gewesen, erklärte Shirrefs. Nach großen Zuwächsen im Jahr 2000 habe der Frachtverkehr im vergangenen Jahr praktisch stagniert. "Das Problem ist unter Kontrolle, aber nicht gelöst. Wir bleiben wachsam."

Die Asylsuchenden, die um jeden Preis von Frankreich nach Großbritannien kommen wollen, springen häufig auf die Frachtzüge auf oder verstecken sich in Lastwagen. Dadurch entstehen vielfach stundenlange Störungen. Zahlreiche Frachtunternehmen sind nach Brancheninformationen aus London deshalb bereits auf die Kanalfähren ausgewichen.

Beim Shuttle-Frachtverkehr durch den Eurotunnel verbuchte die Gesellschaft 2001 einen Rückgang um zwei Prozent auf 505 Millionen Euro. Der gesamte Umsatz sank um sechs Prozent auf 893 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn verringerte sich um elf Prozent auf 327 Millionen Euro.
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EUROTUNNEL: Nützlich und unrentabel

 
12.02.02 10:03
(SZ vom 12.2.02) - Nicht alles, was nützlich oder aus politischer und Umwelt-Perspektive sinnvoll ist, rentiert sich auch. Der Eurotunnel, der unter dem Ärmelkanal Frankreich und England miteinander verbindet, ist dafür ein gutes Beispiel.

Die Hoffnungen, dass das kühne Bauwerk jemals die Kosten einschließlich der Zinsen einbringt, haben sich schon lange zerschlagen. Aber auch nach teilweisem Schuldenverzicht der Gläubiger muss die Eurotunnel Plc die Hoffnungen auf Gewinne aufs Neue hinausschieben. Im vergangenen Jahr hat sich der Verlust sogar vergrößert.

Diesmal macht die Betreibergesellschaft vor allem das Flüchtlingsproblem für die schlechte wirtschaftliche Situation verantwortlich. Man kann die Klage des Eurotunnel-Vorstandsvorsitzenden Richard Shirrefs in der Tat nicht als pure Ausrede abtun.

Ablenkungsmanöver

Beinahe zeitgleich mit der Veröffentlichung der Ergebniszahlen für das abgelaufene Jahr stoppten 40 Flüchtlinge, die sich in Frankreich in die Waggons geschmuggelt hatten, einen Zug, um auf britischem Boden in der Schattenwirtschaft unterzutauchen.

Sicherheitsmaßnahmen gegen den Menschen-Schmuggel kosten den Betreiber viel Geld. Zudem werden die Einnahmen belastet, weil speziell der Güterverkehr lange nicht so reibungslos läuft, wie er sollte. Das Flüchtlings-Problem dient aber auch der Ablenkung: Es allein kann nicht den ganzen Verlust erklären.

Was beim Bau des Tunnels wohl niemand vorhergesehen hatte, ist, wie billig das Fliegen mittlerweile geworden ist. Die Gläubiger werden sich darauf gefasst machen müssen, nochmals einen Teil der Schulden von derzeit umgerechnet 7,8 Milliarden Euro an den Kamin zu schreiben.  
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