Deutschland deine Mutti´s haben wieder zugeschlagen.
Zuerst Obermutti Merkel, die die Briten aus de EU vertrieben hat.
Und jetzt die Supermutti Von der Leyen, die die Briten richtig über den Tisch gezogen hat.
Hauptsache diese "Verträge" werden jetzt schnell ratifiziert, bevor die Briten merken, dass die Wahrheit des Brexit darin besteht, dass es keine Rosinen zu picken gibt, sondern die Briten gezwungen werden ohne Mitsprache die europäischen Regeln einzuhalten.
Der Pandemiestau der Lastwagen in Dover ist dafür nur ein sehr kleiner Vorgeschmack dessen, was die Briten noch erwartet.
Die Ankündigung der Franzosen, außerst genau die Einhaltung der europäischen Regeln kontollieren zu wollen, wird besonders bei landwirtschaftlichen Produkten zu Verderbnisausfällen führen.
Zum Glück für uns sind auch die Fischer in England nur eine immer weiter verschwindende Minderheit, die nicht mehr genügend Einfluß hat um den Vertrag noch zu kippen. Richtig in trockenen Tüchern sind dagegen die Niederlassungen der großen Finanzmarktteilnehmer, die fast geschlossen von London nach Frankfurt zumindest mit einem Teil ihrer Belegschaft umgezogen sind. Da das britische Pfund kaum noch etwas Wert ist und weiter abwerten wird, werden auch immer mehr Kapitalanlagen von diesem schwindenden Wertverlust betroffen sein. Doch das sind alles Folgen, die ganz Britannien treffen. Viel schlimmer werden die Folgen sein, die nur Teile davon treffen.
Zuerst werden es die Nordiren sein, die schnell merken, dass der europäische Binnenmarkt für sie so gut wie voll erhalten bleibt. Das wird die Spaltung der Briten deutlich vorantreiben, denn die Europabefürworter können für den Teil Nordirlands weiterhin die gute Geschäftsentwicklung vorweisen, die es vor dem Brexit gab - zumindest mit der Einschränkung der fehlenden Wirtschaftsförderung der schlecht entwickelten Randgebiete. Viel stärker jedoch wird es zur Spaltung oder besser zur Abspaltung der Schotten von den Engländern kommen, denn hier wird auf Landtagsebene eine neue Volksabstimmung vorbereitet, die den Beitritt Schottlands als eigenständiges Hoheitsgebiet außerhalb Englands zur EU vollziehen will. Anders als die Katalanen, die keinen Anspruch auf verfassungsrechtliche Abspaltung haben, wäre ein Beitritt der Schotten kein Verfassungsbruch sondern nur eine zulässige Beitrittserklärung eines rechtsstaatlichen Organs eines Staates, dessen Umfang der innerbritischen Selbständigkeit Schottlands entspricht. Das wäre für die europäische Rechtsprechnung möglich, wenn die Schotten sich zur Einhaltung der europäischen Regeln verpflichten würden. Hier geht aber auch ein klar definierter Teil, wenn dieser Teil auch zum legalen Teil der schottischen Rechtslage werden würde.
Verbraucherschutz, Arbeitsrecht, Umweltschutz usw. sind alles keine Bereiche in denen ein britischer Vorbehalt für Schottland gilt. Hier ist es der Automatismus Europas, der die strengeren Regeln auch in Schottland für die Schotten übernehmen könnte - ohne dass der Rest Britanniens etwas dagegen unternehmen könnte. Das aber hat richtig viel Sprengstoff, der in den Augen vieler Engländer die die Schotten schon fast als halbe Deutsche ansehen. (Seit der Verbreitung von ALDI nimmt dieser Teil auch unter den anderen Briten ständig weiter zu.)
Nur sind das alles lösbare Probleme im Vergleich zur allgemeinen Versorgungslage Großbritanniens.
Schon während des Pandemiestaus wurde bewusst, dass jede Form von Lieferbeschränkungen in irgend einer Form auf die Versorgungslage drückt. Hier waren es nur wenige Tage in denen der Stau sich auswirkte. Jetzt wird an der Auflösung gearbeitet. Finden erst Kontrollen statt, so wird sich diese Verzögerung viel stärker auswirken. Entweder es werden genügend Kontrolleure zur Verfügung gestellt, dann wird das extrem auf den Preis aufgeschlagen, denn die arbeiten ja nicht umsonst. Oder der Stau wird sich immer weiter akkumiulieren. Nur früher oder später wird es die britischen Verbraucher treffen. Entweder bleiben Regale leer, weil die Waren nicht ankommen, oder voll, weil die Preise zu teuer sind.
Der Nachteil eine Insel zu sein wird sich früher oder später bemerkbar machen. Auch wenn Boris Johnson bereits darauf hingeweisen hat, dass es maximal 20% sind, die vom Import abhängig sind, so sind es eben 20%, die fehlen werden.
Und bei allem spielt der Faktor Deutschland die größte Rolle. Es ist nämlich die Nachfrage der Briten nach deutschen Gütern, die die britische Politik (besser die britische Innenpolitik) regiert. Die Regale von ALDI in London haben ein viel größeren Einfluss auf das Wählerverhalten als die Finanzeinlagen der britischen Banken. (Hähä - übrigens gilt das auch für das Wählerverhalten in den USA !) Ich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann die Briten geschlossen wieder in Europa eintreten, dann aber auch in den Euro.
Der Chartlord