Samstag 26. Mai 2001, 13:11 Uhr
Sommer- Werden Börsengang von T-Mobil im vierten Quartal prüfen
Hamburg, 26. Mai (Reuters) - Die Deutsche Telekom hat bekräftigt, sich bei dem geplanten Börsengang ihrer Mobilfunktochter T-Mobil nicht unter Termindruck setzen zu lassen. "Wir werden das im vierten Quartal prüfen. Nur wenn der Zeitpunkt optimal ist, gehen wir an die Börse", sagte Telekom-Chef Ron Sommer dem "Spiegel". Ursprünglich hatte die Telekom T-Mobil bereits im Herbst 2000 an die Börse bringen wollen, dies dann aber auf unbestimmte Zeit verschoben und mit der geplanten Übernahme des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream begründet. Sommer sagte in dem Interview weiter, die Telekom wolle künftig zwei Milliarden Dollar pro Jahr für den Netzaufbau in den USA ausgeben.
Zum Börsengang von T-Mobil sagte Sommer dem "Spiegel" in dem am Samstag vorab verbreiteten Interview weiter, er lasse sich auch nicht von der Ankündigung von Rating-Agenturen unter Druck setzen, die Kreditwürdigkeit der Telekom zu senken, falls T-Mobil in diesem Jahr nicht mehr an die Börse gebracht werde. "Eine Herabstufung würde uns rund 90 Millionen Euro pro Jahr kosten. Das zahlt niemand gern, aber ein misslungener Börsengang würde ein Vielfaches kosten. Deshalb kann ich nur sagen: Wir lassen uns nicht drängen."
Zu dem geplanten Kauf der VoiceStream sagte Sommer, er erwarte, dass es bei der Übernahme keine Probleme mehr geben werde. "Alles, was ich bisher gehört habe, deutet darauf hin, dass wir uns keine Sorgen machen müssen." Die Übernahme wird in den kommenden Tagen erwartet. Dabei könnte sich VoiceStream noch dagegen aussprechen, weil der Kurs der Telekom-Aktie mit 26,75 Euro derzeit unter dem vereinbarten Kurs von 33 Euro liegt. Dies ist für die VoiceStream-Aktionäre von Belang, weil sie einen Teil des Kaufpreises in Telekom-Aktien ausgezahlt bekommen. Analysten erwarten aber, dass VoiceStream der Übernahme zustimmen wird, weil die Firma auf einen zahlungskräftigen Partner für anstehende Milliardeninvestitionen angewiesen sei.
In den USA will die Telekom dann jährlich knapp 4,5 Milliarden DM investieren. Damit würden Übertragungsnetze und die Vertriebsorganisation aufgebaut werden, sagte Sommer. "Dann werden wir auf Grund der überlegenen GSM-Technik aber einen großen Vorsprung haben." Die Telekom will in den USA als erstes Unternehmen ein flächendeckendes Mobilfunknetz im GSM-Standard anbieten. GSM ist auch der Standard in Europa. Die Telekom würde damit nach eigenen Angaben zum ersten und einzigen digitalen GSM-Mobilfunkbetreiber beiderseits des Atlantiks aufsteigen.
Sommer vertrat in dem Gespräch mit dem "Spiegel" zudem die Auffassung, dass die Abwertung der Telekom-Immobilien zu Jahresbeginn um zwei Milliarden Euro die Telekom-Aktie nicht belastet habe. "Auf unseren Aktienkurs hatte die Korrektur keinerlei Auswirkungen. (...) Im Markt hat die Abwertung von knapp vier Milliarden (DM) bei einer Bilanzsumme von 250 Milliarden (DM) nie eine Rolle gespielt."
Er sehe zudem nicht, dass es durch die Vorgänge zu einem Vertrauensverlust bei Kleinaktionären gekommen sei: "Da unterschätzen Sie unsere Kleinaktionäre gewaltig. Das Immobilienthema hat auf deren Anlageentscheidung nie eine Rolle gespielt." Auch die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft gegen Telekom-Vorstände und gegen ihn selbst wegen Kapitalanlagebetrugs und Bilanzfälschung ermittele, habe die Anleger nicht gravierend beunruhigt: "Solche Vorgänge sind gut für eine Schlagzeile wie `Sommer im Visier der Staatsanwaltschaft'. Die Aktionäre kümmert das nicht. Kein Mensch verkauft deswegen seine Aktien", sagte Sommer.
Sommer- Werden Börsengang von T-Mobil im vierten Quartal prüfen
Hamburg, 26. Mai (Reuters) - Die Deutsche Telekom hat bekräftigt, sich bei dem geplanten Börsengang ihrer Mobilfunktochter T-Mobil nicht unter Termindruck setzen zu lassen. "Wir werden das im vierten Quartal prüfen. Nur wenn der Zeitpunkt optimal ist, gehen wir an die Börse", sagte Telekom-Chef Ron Sommer dem "Spiegel". Ursprünglich hatte die Telekom T-Mobil bereits im Herbst 2000 an die Börse bringen wollen, dies dann aber auf unbestimmte Zeit verschoben und mit der geplanten Übernahme des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream begründet. Sommer sagte in dem Interview weiter, die Telekom wolle künftig zwei Milliarden Dollar pro Jahr für den Netzaufbau in den USA ausgeben.
Zum Börsengang von T-Mobil sagte Sommer dem "Spiegel" in dem am Samstag vorab verbreiteten Interview weiter, er lasse sich auch nicht von der Ankündigung von Rating-Agenturen unter Druck setzen, die Kreditwürdigkeit der Telekom zu senken, falls T-Mobil in diesem Jahr nicht mehr an die Börse gebracht werde. "Eine Herabstufung würde uns rund 90 Millionen Euro pro Jahr kosten. Das zahlt niemand gern, aber ein misslungener Börsengang würde ein Vielfaches kosten. Deshalb kann ich nur sagen: Wir lassen uns nicht drängen."
Zu dem geplanten Kauf der VoiceStream sagte Sommer, er erwarte, dass es bei der Übernahme keine Probleme mehr geben werde. "Alles, was ich bisher gehört habe, deutet darauf hin, dass wir uns keine Sorgen machen müssen." Die Übernahme wird in den kommenden Tagen erwartet. Dabei könnte sich VoiceStream noch dagegen aussprechen, weil der Kurs der Telekom-Aktie mit 26,75 Euro derzeit unter dem vereinbarten Kurs von 33 Euro liegt. Dies ist für die VoiceStream-Aktionäre von Belang, weil sie einen Teil des Kaufpreises in Telekom-Aktien ausgezahlt bekommen. Analysten erwarten aber, dass VoiceStream der Übernahme zustimmen wird, weil die Firma auf einen zahlungskräftigen Partner für anstehende Milliardeninvestitionen angewiesen sei.
In den USA will die Telekom dann jährlich knapp 4,5 Milliarden DM investieren. Damit würden Übertragungsnetze und die Vertriebsorganisation aufgebaut werden, sagte Sommer. "Dann werden wir auf Grund der überlegenen GSM-Technik aber einen großen Vorsprung haben." Die Telekom will in den USA als erstes Unternehmen ein flächendeckendes Mobilfunknetz im GSM-Standard anbieten. GSM ist auch der Standard in Europa. Die Telekom würde damit nach eigenen Angaben zum ersten und einzigen digitalen GSM-Mobilfunkbetreiber beiderseits des Atlantiks aufsteigen.
Sommer vertrat in dem Gespräch mit dem "Spiegel" zudem die Auffassung, dass die Abwertung der Telekom-Immobilien zu Jahresbeginn um zwei Milliarden Euro die Telekom-Aktie nicht belastet habe. "Auf unseren Aktienkurs hatte die Korrektur keinerlei Auswirkungen. (...) Im Markt hat die Abwertung von knapp vier Milliarden (DM) bei einer Bilanzsumme von 250 Milliarden (DM) nie eine Rolle gespielt."
Er sehe zudem nicht, dass es durch die Vorgänge zu einem Vertrauensverlust bei Kleinaktionären gekommen sei: "Da unterschätzen Sie unsere Kleinaktionäre gewaltig. Das Immobilienthema hat auf deren Anlageentscheidung nie eine Rolle gespielt." Auch die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft gegen Telekom-Vorstände und gegen ihn selbst wegen Kapitalanlagebetrugs und Bilanzfälschung ermittele, habe die Anleger nicht gravierend beunruhigt: "Solche Vorgänge sind gut für eine Schlagzeile wie `Sommer im Visier der Staatsanwaltschaft'. Die Aktionäre kümmert das nicht. Kein Mensch verkauft deswegen seine Aktien", sagte Sommer.