ROHSTOFFE - Wenn schöne Schätze locken (EurAmS)

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BRAD PIT:

ROHSTOFFE - Wenn schöne Schätze locken (EurAmS)

 
14.09.03 12:56
1. Teil


 
ROHSTOFFE - Wenn schöne Schätze locken (EurAmS)   14.09.2003
11:26

Gold, Platin, Kupfer, Nickel – angetrieben durch die Hoffnung auf ein Anspringen der Weltkonjunktur und den schier unstillbaren Hunger Chinas nach Rohstoffen erleben Metallpreise und Minenwerte ein Comeback. Für Anleger gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von diesem Aufschwung zu profitieren
von Peter Gewalt und Joachim Spiering, Euro am Sonntag 37/03

Ein neues Luxushotel in der spanischen Stadt Marbella dürfte das künftige Dorado für urlaubshungrige Goldfans werden. Bis 2005 soll die Herberge der Extraklasse fertiggestellt sein, deren Fassade komplett mit 24-karätigem Gold beschichtet ist und in der dem Gast mit goldenem Besteck diniert. Kostenpunkt für die zwölf Tonnen des gelben Edelmetalls, die laut spanischer Zeitung „El Mundo“ das Domizil an der Costa del Sol verzieren werden: 144 Millionen Euro.

Wenn dieser Kostenvoranschlag angesichts der Goldpreisrally denn einzuhalten ist. Allein seit Jahresanfang schoss die Notierung für eine Unze (31,1 Gramm) um 20 Prozent nach oben. Vergangene Woche scheiterte das Edelmetall mit rund 381 Dollar nur knapp an einem neuen Sieben-Jahres-Hoch. Damit notiert Gold rund 50 Dollar über dem Durchschnittspreis des vergangenen Jahrzehnts.

Auch die Aktien der Goldminenbetreiber laufen glänzend. Newmont Mining aus den USA bringt es seit Januar auf einen Kurssprung von knapp 25 Prozent, genauso wie die Aktie des kanadischen Konkurrenten Barrick Gold . Und ob Evy Hambro von Merrill Lynch oder Johann Fürstenberger von Activest – die Mehrheit der Fondsmanager setzt in ihren Rohstoff-Fonds weiter auf Goldaktien.

Aber nicht nur mit Goldwerten stehen Anleger glänzend da. Andere Metalle haben sich dem Aufwärtstrend angeschlossen. Kupfer, Platin und Silber notieren so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr. „Als Frühzykliker profitieren Metalle nun von den auflebenden Konjunkturhoffnungen“, erklärt Fürstenberger. Und Hambro, dessen Fonds in den vergangenen drei Jahren über 70 Prozent an Wert gewonnen hat, verspricht angesichts der stetig wachsenden Nachfrage aus China: „Die Rahmenbedingungen bleiben auf Jahre für die Branche extrem günstig.“

Optimistisch für Goldinvestments ist auch Fondsmanager Henry Littig, der mit seinem HPM Golden Dynamic Plus in diesem Jahr schon über 20 Prozent Plus erzielt hat. Littig rechnet für 2003 mit einem Anstieg des Goldpreises auf bis zu 450 Dollar pro Unze. Langfristig könnte Gold seiner Meinung nach die 850-Dollar-Marke brechen, die noch Anfang der 80er- Jahre bestand.

Littig zufolge gewinnt Gold angesichts niedriger Zinsen und globaler Unsicherheiten als werthaltiges Investmentobjekt wieder deutlich an Interesse seitens der Anleger. „Was wir derzeit erleben, ist eine Goldhausse, die sich wahrscheinlich erst im Anfangsstadium befindet. Neben Spekulanten decken sich immer mehr institutionelle Anleger wie Banken mit Goldwerten ein“, so Littig. Einen wichtigen Indikator für eine Trendwende sehen Experten darin, dass der Goldpreis nicht wie gewohnt nachgegeben hat, obwohl die Aktienmärkte derzeit in guter Verfassung sind.

Es gibt genug fundamentale Faktoren, die den Trend zum Gold stützen. So liegt die Produktion schon seit Jahren niedriger als der Verbrauch. Derzeit werden nur 67 Prozent der jährlich benötigten Goldmenge gefördert, der Rest muss von Zentralbanken oder aus recycelten Goldprodukten zugeschossen werden. Auch der schwächelnde Dollar hilft. Einerseits greifen Anleger dann auf Gold als Ersatzwährung zurück. Andererseits hilft der sinkende Dollar der Nachfrage kräftig auf die Sprünge. Denn die Konsumenten in Indien, dem größten Abnehmerland für den in Dollar gehandelten Goldschmuck, reagieren sehr sensibel auf Preisänderungen. Faktoren, die den Greenback weiter drücken könnten, wie etwa die steigende Staatsverschuldung der USA, gelten daher als Triebfedern für einen Goldpreisanstieg.

Das Abkommen zur Begrenzung der Goldverkäufe durch die Notenbanken stützt die Notierungen ebenfalls. Lange Zeit konnten die Notenbanken ihre goldenen Reserve nach Lust und Laune auf den Markt werfen, was die Preise drückte. 1999 einigten sich die Banken darauf, jährlich nicht mehr als 400 Tonnen zu verkaufen. Bei einem weltweiten Angebot von 3500 Tonnen im Jahr stellt dies nur eine geringe Belastung dar. Zwar läuft dieser Vertrag 2004 aus, aber Experten wie Ian Henderson, Rohstoff-Fondsmanager bei JP Morgan Fleming, sind sich sicher, dass das Abkommen verlängert wird. Einleuchtender Grund: Ohne diese Abmachung werden die Preise wohl nachgeben und die Schätze in den Tresoren schnell an Wert verlieren.

Auch die Goldförderer tragen ihr Scherflein zum Boom bei. Es klingt paradox: Die Minenbetreiber treten derzeit selbst als Nachfrager am Goldmarkt auf und treiben so die Preise nach oben. Hintergrund: Die Förderer haben in Zeiten der Not mittel- bis langfristige Lieferverträge zu festen Preisen mit ihren Abnehmern geschlossen. Heute setzen die Firmen dagegen auf langfristig steigende Marktpreise. Von denen profitieren sie aber nur, wenn es gelingt, aus den alten Sicherungsgeschäften herauszukommen. Sie lösen daher die bestehenden Terminverträge auf, indem sie das zugesicherte Gold vorzeitig liefern. Um allerdings das noch nicht geförderte Edelmetall sofort liefern zu können, müssen die Gesellschaften selbst am Goldmarkt aktiv werden, was derzeit zusätzlich dem Preis zugute kommt. Umgekehrt gilt aber auch: Das Ende dieses so genannten Dehedging könnte in den kommenden Jahren die Preise noch einmal unter Druck bringen.



BRAD PIT:

2- Teil o. T.

 
14.09.03 12:58
BRAD PIT:

2.Teil. Sorry

 
14.09.03 12:58
Wer als Anleger das Risiko reduzieren will, setzt daher nicht allein auf Goldinvestments, sondern sucht sich Rohstoff-Fonds, die mehrere Schätze im Portfolio haben. Auch Silber erscheint dabei interessant. Immerhin sollen auch die Investment-Legenden Warren Buffett und George Soros sich schon vor Jahren reichlich mit Silber eingedeckt haben. Angesichts einer dauernden Unterversorgung des Marktes, die bisher durch Recycling von Altsilber und Lagervorräte ausgeglichen wurde, sollen sie auf eine Preisexplosion spekulieren. Immerhin kostete die Unze Ende der 70er-Jahre noch rund 40 Dollar. Heute ist Silber für gerade mal fünf Dollar zu haben, Tendenz steigend.

Doch wie bei Gold empfiehlt es sich für Normalanleger, auf Grund der großen Spannen zwischen An- und Verkaufspreis auf physische Investments zu verzichten und stattdessen auf Zertifikate zu setzen. Die Aktienauswahl von Silber- und Goldproduzenten sollte wegen der Währungsproblematik der meist im Ausland notierten Firmen und der teilweise stark gestiegenen Kurse dagegen Fondsprofis überlassen werden.

Auch Platin und Palladium bieten dicke Gewinnchancen. Denn schon länger übersteigt auch hier die Nachfrage das Angebot. Gut für die Produzenten beider Metalle wie Norilsk Nickel aus Russland sowie die südafrikanische Firmen Angloplat, Implats und Lonmin, die zusammen über 80 Prozent des Weltmarkts beherrschen. Zusätzlichen Schub wird es für die Branche geben, wenn sich die Autoindustrie wieder erholt. Denn rund ein Drittel des verkauften Platins wird für Katalysatoren eingesetzt. Hauptabnehmer bleibt allerdings die Schmuckindustrie. Vor allem Hersteller in China ordern kräftig.

Weltweit steigt der Verbrauch von Industriemetallen wie Kupfer, Nickel oder Eisenerz. Hauptsächlich dank des boomenden asiatischen Markts rechnen Experten für 2003 mit einem Anstieg des Kupferbedarfs um 4,9 Prozent auf 15,7 Millionen Tonnen. Bisher ist der Kupferpreis in diesem Jahr von rund 1400 auf gut 1800 US-Dollar pro Tonne geklettert – an sich Zeichen einer sich belebenden Weltwirtschaft. „Denn der Kupferbedarf steht in enger Abhängigkeit zur Konjunkturentwicklung“, erklärt Karin Meibeyer, Branchenexpertin bei der NordLB. Sobald die Computer-, Elektronik- oder Energiebranche anfangen zu investieren, benötigen sie Kupfer.

Werner Marnette, Vorstands-Chef der Norddeutschen Affinerie, Europas größtem Kupferproduzenten, hat in Deutschland und anderen Industrieländern aber bisher noch keine Belebung ausgemacht. „Bislang spüren wir, abgesehen von Teilbereichen, noch nichts.“ (siehe Interview). Doch das Nachfrageplus aus Asien ist beeindruckend: „ In China wächst der Bedarf dieses Jahr um bis zu 22 Prozent“, so Marnette.

Auch die Nachfrage nach Nickel, das für die Produktion von rostfreien Stahl verwendet wird, dürfte in den kommenden Jahren ein ähnlich beeindruckendes Wachstum aufweisen. Riesige Infrastrukturprojekte in Asien steigern den Bedarf. „In China entsteht jedes Jahr eine neue Stadt, die viermal so groß ist wie München“, erklärt Fürstenberger von Activest.

Obwohl die Notierungen für Nickel seit Anfang des Jahres schon um 30 Prozent gestiegen sind, sieht der Fondsmanager noch Potenzial. Denn die Schere zwischen Angebot und Nachfrage öffnet sich zu Gunsten der Förderer. Daher dürfte 2004 der Nickelpreis erneut deutlich zulegen.

Dazu kommt, dass sich der Nickelmarkt wie auch die Eisenerzbranche in den vergangenen Krisenjahren stark konsolidiert haben. „Es sind nur wenige Firmen, die den Markt unter sich aufgeteilt haben und daher eine starke Preismacht besitzen“, sagt Fondsmanager Fürstenberger. Er favorisiert Unternehmen wie Norilsk Nickel oder Inco.

Bei aller Wachstumsphantasie – die Faszination von Gold werden Kupfer und Co nicht erreichen. Und ein kupferverkleidetes Hotel wird kaum jemals Preise wie die der vergoldeteten Nobelherberge in Marbella verlangen. Dort soll der Gast mindestens 6000 Euro zahlen – pro Nacht versteht sich.

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Die glitzerndsten Fonds

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Angesichts der stark gestiegenen Kurse vieler Rohstoff- und Goldunternehmen können viele Branchenfonds in diesem Jahr mit einem dicken Plus aufwarten. Dabei zeigt Fondsmanager Henry Littig wie schon 2002 Jahr bisher bei der Titelauswahl ein goldenes Händchen. Mit dem HPM Golden DynamicPlus liegt er in der Rangliste sowohl bei den Rohstoff- als auch bei den Goldfonds deutlich vorne. Er setzt derzeit unter anderem auf große Goldwerte wie Newmont Mining.

Auf lange Sicht führt aber Evy Hambro von Merrill Lynch die Ranglisten an. Sowohl der von ihm betreute Goldfonds MLIIF World Gold als auch der und breiter angelegte Rohstoff-Fonds MLIIF World Mining konnten im Fünf-Jahres-Zeitraum mit einem dreistelligen Plus restlos überzeugen.

Ausgezahlt hat sich beim MLIIF World Mining, dass Hambro keine Energie- oder Ölwerte in seinem Portfolio aufnimmt. Gerade diese beiden Branchen haben bei anderen Rohstoff-Fonds teilweise zu starken Verlusten geführt.

Anleger sollten in jedem Fall beachten, dass die Rohstoffinvestments nichts für Nervenschwache sind und sich daher nur als Beimischung fürs Depot eignen. So weisen Rohstoff-Fonds im allgemeinen und Goldfonds im besonderen auf Grund des zyklischen Charakters ihrer Branchenausrichtung zum Teil sehr hohe Kursschwankungen auf.

Ebenfalls wichtig: Goldfonds berücksichtigen in der Regel auch Platin- und Silberwerte. Wer also auf den Kursanstieg bei anderen Edelmetallen setzen will, fährt mit den Goldfonds richtig.

ToP 5 GOLDFONDS

Knapp 400 Prozent Plus

Fonds Veränderung 5 Jahre Veränderung seit 1.1.03

MLIIF World Gold 392,4 % 18,4 %

AIG Equity Gold 263,5 % 16,1 %

PEH-Q-Goldmines 157,7 % 20,6 %

Sogel. Gold Mines 89,6% 16,9 %

Cap Invest Gold - 13,1 %

Quelle: Thomson Financial

Stand 12.09.03, 12 Uhr

ToP 5 Rohstoffe

Merrill Lynch erneut vorn

Firma Veränderung 5 Jahre Veränderung seit 1.1.03

MLIIF World Min. 257,1% 17,0 %

DWS Rohstoff. 60,9% 3,4 %

DIT-Rohstoff. 59,2% 14,8 %

Activest GeoTeck 57,5% 8,0 %

HPM Golden Dyn. - 26,0 %

Quelle: Thomson Financial

Stand 12.09.03, 12 Uhr

Seit Jahrtausenden wird Gold vor allem als Schmuck und Zahlungsmittel verwendet. Die größten Fördergebiete sind heute Nordamerika, Südafrika und Asien. Neben Nordamerika ist Asien auch Hauptabnehmer für Gold, das dort vorwiegend in der Schmuckherstellung eingesetzt wird. Der Markt gilt trotz einer Konzentrationswelle in den vergangenen Jahren als zersplittert. So sind die elf wichtigsten Förderunternehmen für weniger als die Hälfte der gesamten Jahresproduktion von rund 2500 Tonnen verantwortlich. Die größten Minenbetreiber sind Newmont Mining und Anglogold.

Silber wird ebenfalls in der Schmuckherstellung und als Zahlungsmittel eingesetzt. Es gilt daher als der kleine Bruder des Goldes. Doch auch für die Produktion von Computern, Handys, Katalysatoren, Elektrogeräten und Filmen wird Silber benötigt. Gerade das Aufkommen der digitalen Fotografie könnte die Nachfrage negativ beeinflussen. Das Metall fällt meist als Nebenprodukt bei der Förderung von Kupfer, Gold oder Zink an. 2002 wurden rund 570 Millionen Unzen Silber produziert, während der Verbrauch bei rund 850 Millionen Unzen lag. Südamerika ist die wichtigste Förderregion.

Südafrika dominiert die Produktion der Metalle Platin und Palladium. Diese werden für die Herstellung von Autokatalysatoren und Schmuck eingesetzt. Die größten Produzenten sind Angloplat, Norilsk Nickel und Implats. Hauptabnehmer sind Europa, China und Japan, wichtigster Wachstumsmarkt ist China.

Bei Platin und Palladium führt ein rapider Preisanstieg des einen Metalls in der Regel zu einer erhöhten Nachfrage nach dem anderen. Seit im Jahr 2000 die Notierung von Palladium auf Grund von Lieferproblemen förmlich explodierte, setzt die Autoindustrie verstärkt auf Platin. Trotz vorhandener Substitutionseffekte gehen Analysten davon aus, dass Platin mittelfristig die besseren Chancen für einen weiteren Preisanstieg hat. Grund: Für die steigende Produktion von Dieselfiltern kann Palladium nicht eingesetzt werden. Zudem setzen Schmuckhersteller verstärkt auf Platin.

Phelps Dodge, BHP Billiton und Rio Tinto sind führend auf dem Kupfermarkt, der, bezogen auf die Fördermengen, seit 1996 um rund 40 Prozent zugelegt hat. Seither fiel der Kupferpreis auf Grund eines Angebotsüberhangs um rund 20 Prozent. Europa ist trotz der wachsenden chinesischen Nachfrage Hauptabnehmer von Kupfer.

Geht’s dem Stahlmarkt schlecht, leidet der Nickelpreis. Kein Wunder, wird das Metall doch vorwiegend bei der Produktion von rostfreiem Stahl eingesetzt. Zudem wird Nickel etwa für die Herstellung von Münzen verwendet. Norilsk Nickel, Inco und Falconbridge heißen die Hersteller, die gemeinsam über 50 Prozent des Weltmarkts beherrschen. Seit 1996 sind auf dem Nickelmarkt Nachfrage und Angebot um rund ein Drittel gestiegen. Der Preis hat im gleichen Zeitraum aber nur um rund zehn Prozent zugelegt. Größte Abnehmerregionen für Nickel sind Asien und Europa.

Rohstoffaktien im Höhenflug

Kaum wurde das Thema Konjunktur-erholung an den Börsen gespielt, sprang die Aktie der Norddeutsche Affinerie (NA) plötzlich an. Kein Wunder. Europas größter Kupferproduzent mit Firmensitz in Hamburg gilt in der Branche als absoluter Frühzykliker. Doch bislang spürt Firmenchef Werner Marnette nichts von einer Belebung der Nachfrage. Und selbst wenn das Geschäft wieder in die Gänge kommt, ist das Papier auf dem aktuellen Niveau viel zu teuer. Nachdem die NordLB in einer aktuellen Studie ihre Gewinnerwartung für das kommende Geschäftsjahr mehr als halbiert hat, kommt die NA-Aktie dieser Rechnung zufolge auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 60. Ein solcher Wert ist nicht einmal für einen stark wachsenden Hightech-Titel akzeptabel. Anleger sollten also besser (noch) die Finger von der Aktie lassen.

Interessanter ist dagegen das Papier der russischen Norilsk Nickel. Der weltweit größte Nickelproduzent, der auch im Kupfergeschäft stark vertreten ist, profitiert von dem enormen Rohstoffbedarf in Russland und seiner Nähe zu den asiatischen Märkten. Bereits 2002 hatte der Konzern mit starken Wachstumszahlen die Branchenkenner überrascht. Auch dieses Jahr brummt das Geschäft. So legten die Kupferverkäufe zwischen Januar und Juli um zwölf Prozent zu, beim Stammgeschäft mit Nickel sogar um 50 Prozent. Zwar ist die Aktie in den vergangenen Monaten bereits gut gelaufen, so dass mit Kursrückschlägen zu rechnen ist. Zudem haben Investitionen in russische Aktien immer einen spekulativen Charakter. Wer aber auf den Rohstoff-Boom in Russland und Asien setzen will, ist mit dem Papier gut beraten.

Innerhalb Westeuropas überzeugt die Aktie des französischen Mineralien-konzerns Imerys. Trotz eines Umsatzrückgangs hat der Produzent von Grafit, Ton und Papierpigmenten im ersten Halbjahr den Gewinn um zehn Prozent gesteigert. Die Analysten sind begeistert. Erst am Donnerstag hat BNP Paribas das Kursziel auf 195 Euro heraufgesetzt. Die französische Bank rechnet bis 2005 mit einem jährlichen Gewinnwachstum von 7,9 Prozent. Achtung: In Deutschland wird die Aktie nur an der Berliner Börse gehandelt. Orders limitieren.

Einfach, aber gut: Zertifikate

Eine relativ einfache Möglichkeit, vom Boom bei Rohstoffen zu profitieren, besteht darin, Zertifikate zu kaufen. Mit diesen speziellen Produkten, die wie Aktien ge- und verkauft werden können, partizipieren Anleger (abgesehen von den Gebühren) 1:1 an der Kursentwicklung eines Rohstoffs. Das heißt: Steigt beispielsweise der Goldpreis um zehn Prozent, legt auch der Wert des entsprechenden Zertifikats um zehn Prozent zu. Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten. So sollten Anleger aufpassen, dass sie ein Zertifikat ohne Laufzeitbeschränkung aussuchen. Zudem besteht die Frage des Währungsrisikos. Bei den gewöhnlichen Goldpreis-Zertifikaten wird der in Dollar notierende Goldpreis zum jeweiligen Wechselkurs in Euro umgerechnet. Wem das zu heiß ist, für den sind so genannte Quanto-Zertifikate erste Wahl. Einziger Nachteil: Diese währungsgesicherten Produkte sind etwas teurer. Generell gilt: Die meisten Papiere bilden den Preis für eine Feinunze Gold im Verhältnis 1:10 ab. Neben Gold gibt es auch Zertifikate auf die Preisentwicklung von Silber und Platin. Interessant und eine gute, weil billigere Alternative zu Fonds ist auch das Zertifikat von ABN Amro auf die Kursentwicklung des Amex-Gold-Bug-Index. Dieser umfasst ausschließlich Goldminen-Werte, die keine Preisabsicherung mittels Termingeschäften betreiben und deshalb von einem steigenden Goldpreis unmittelbar stark profitieren (siehe EURO 35/03). Für sicherheitsorientierte Anleger bietet sich die Gold-Anleihe von HSBC Trinkaus & Burkhardt an. Hier garantiert die Bank die Rückzahlung des Nennbetrags zum Laufzeitende 2008 inklusive einer jährlichen Verzinsung von einem Prozent. Dafür partizipiert der Anleger aber nur zu 40,5 Prozent am Anstieg des Goldpreises ab einer Basis von 350,35 Dollar.

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Kooperation in China

Die NORDDEUTSCHE AFFINERIE (NA) ist der größte Kupferhersteller in Europa. EURO sprach mit Konzernchef Dr. Werner Marnette.

EURO: Herr Marnette, erste Anzeichen sprechen für eine Wirtschaftsbelebung. Spüren Sie das im Konzern?

MARNETTE: Nein. Zwar sehen wir in Teilbereichen wie dem Drahtgeschäft eine erhöhte Nachfrage, aber in der Breite spüren wir noch keinen konjunkturellen Aufschwung.

EURO: Der momentan mit Abstand interessanteste Markt ist China. Wie kann die NA von dem dortigen Boom profitieren?

MARNETTE: Die Chinesen können aus Kupferschrott mit einer relativ einfachen Methode brauchbares Kupfer gewinnen. Das schaffen sie alleine. Dennoch ist China ein riesiger Produktmarkt mit einem Bedarf von 2,1 bis 2,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich: Deutschland braucht derzeit 1,1 Millionen Tonnen. Hier wollen wir partizipieren.

EURO: Und wie?

MARNETTE: Am Freitag haben wir einen langfristigen Kooperationsvertrag mit der chinesischen Yunnan Copper unterzeichnet. Wie erwarten uns eine unterstützende Begleitung bei unseren Überlegungen, uns in China in der Weiterverarbeitung von Kupfer zu engagieren. Im Gegenzug sind die Chinesen interessiert, bei uns Umweltschutz-Know-how und Prozesstechnik zu lernen.

EURO: Gibt es einen Zeitplan?

MARNETTE: Nein. Klar ist aber, dass es so schnell wie möglich gehen soll.

EURO: Werden Standorte in Europa oder Deutschland geschlossen?

MARNETTE: Nein, wir planen ausschließlich eine Erweiterung.

EURO: Zurück zu den Zahlen. Bleibt es bei Ihrer Ankündigung, dass die NA im Ende September endenden Geschäftjahr ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen wird?

MARNETTE: Ja.

EURO: Die Experten der NordLB rechnen für das nächste Geschäftsjahr nur noch mit einem Bruttogewinn von 30,7 Millionen Euro. Wie ist Ihre Einschätzung?

MARNETTE: Wenn die Konjunktur anspringt, ist diese Zahl realistisch. Aber wenn wir weiterhin eine eher rezessive Wirtschaft haben, dann wird das sehr schwierig werden. Klar ist aber, dass wir in allen Bereichen wieder ein positives Ergebnis erreichen wollen.

EURO: Wird es für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende geben?

MARNETTE: Dazu möchte ich nichts sagen, das wäre vor Ablauf des Geschäftsjahres nicht seriös.



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BRAD PIT:

up o. T.

 
15.09.03 07:38
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