Rohstoff Express: Öl wird billiger

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EinsamerSam.:

Rohstoff Express: Öl wird billiger

 
22.05.05 15:10
Rohstoff Express: Öl wird billiger

Gold
Am Freitag startete das Edelmetall bei 420,50$ in Sydney und pendelte während der anschließenden Sitzungen in Hongkong und London zwischen 419,50$ und 421$. Mit Eröffnung der Sitzung an der COMEX, brach der Kurs nach unten aus und markierte zeitweise ein Tief bei 416$.

David Rinehimer, Rohstoff Chefanalyst der Citigroup, sieht den Goldpreis weiter fallen, falls das Februartief bei 414$ unterschritten werden sollte. Allerdings geht er davon aus, dass die Nachfrage nun schlagartig zunehmen sollte und deswegen Kurse unter 400$ nicht erreicht werden dürften.

Die russische Gold Producers Union (GPU) teilte heute mit, dass die Goldproduktion in den ersten vier Monaten in Russland, gegenüber dem Vorjahr um 7,5% gefallen sei. Gründe für diesen Rückgang wurden allerdings nicht genannt.

Die Übernahme des viertgrößten Goldproduzenten der Welt, Gold Fields, durch den sechstgrößten Produzenten Harmony Gold, ist nun endgültig gescheitert. Das südafrikanische „High Court“ hat heute morgen entschieden, dass die Übernahmeofferte offiziell bereits am 18. Dezember ausgelaufen sei. Alle erhaltenen Aktien, müssen wieder an die Gold Fields Aktionäre zurück gegeben werden.
Allerdings stellt sich nun die Frage, was Harmony mit dem bisherigen 11,5%-igen Anteil an Gold Fields macht. Dieses Paket wurde vor dem 18. Dezember erworben und ist somit rechtmäßig.

Brenton Saunders, Pressesprecher bei Harmony, sagte, dass man den Anteil vorerst nicht verkaufen wird, sondern lieber eine strategische Partnerschaft anstreben wolle. Der einzige, der hierfür in Frage käme, wäre die russische Norilsk Nickel, die 20% der Anteile an Gold Fields besitzt. Ob Norilsk allerdings gewillt ist, sein Paket an Harmony zu verkaufen bleibt abzuwarten. Erst vor wenigen Wochen, hat der russische Produzent verkündet, das Gold Fields Paket an die bald ausgegliederte Tochter Polyus Gold zu übertragen.

Gold ist wieder unter seine Unterstützungszone bei 428$ bis 430$ zurück gefallen. Bei 425$ verläuft die Unterkante des seit April 2003 bestehenden, steileren Aufwärtstrendkanals, auf dem sich Gold in den letzten Tagen abfangen konnte. Die Feinunze sollte sich hier, spätestens bei 420$ wieder fangen.

Silber
In Sydney eröffnete das Edelmetall bei 7,09$ und handelte ähnlich wie Gold, in einer Range zwischen 7,06$ und 7,14$. Der Kurs bei 7,14$, war auch gleichzeitig das Tageshoch, welches in London erreichte wurde. In New York brach der Kurs dann zusammen.
Charttechnisch bleibt nun abzuwarten, ob Silber den kurzfristigen Abwärtstrend seit Dezember 2004 bei 7,21$ ebenfalls überwinden kann. Danach wäre ein Angriff auf das Hoch bei 7,58$ denkbar. Weitere Unterstützungslinien liegen bei 6,86$ und 6,80$. Die Unterkante des seit Juli 2003 bestehenden Aufwärtstrends verläuft gerade bei 6,87$.

Platin
Der Eröffnungskurs am Freitag in Sydney lag bei 865$. In Hongkong fiel der Kurs dann auf 855$ zurück und verharrte bis auf kleinere Gegenbewegungen auch in diesem Bereich. Erst in New York, erholte sich das Edelmetall und erreichte zeitweise wieder 865$. Momentan schwingt der Preis um die Marke von 860$.

Weitere wichtige Unterstützungen liegen bei 850$ und 815$. Platin hat den seit Juni bestehenden Aufwärtstrend nach unten verlassen, somit ist das aufsteigende Dreieck nicht bestätigt worden. Das nächste Kursziel ist vorerst die 880$.

Palladium
In Sydney startete das Edelmetall bei 187$, fiel allerdings kurz darauf in Hongkong auf 177$ zurück. Der endgültige Tagestiefstkurs wurde in Zürich bei 176$ erreicht. Noch vor Eröffnung der Pforten an der COMEX, erholte sich Palladium wieder und erreichte bei 188$ seinen bisherigen Tageshöchstkurs.

Der russische Palladiumproduzent Norilsk Nickel, teilte heute in einer Pressemitteilung mit, dass das Management für das laufende Jahr, Palladiumpreise von 230$ pro Unze erwarte. Die Preisprognose des russischen Produzenten deckt sich mit einer kürzlich durchgeführten Reuters Umfrage, die zu dem Ergebnis kam, dass Palladium sich in 2005 zwischen 160$ und 230$ bewegen wird.

Sollte sich Palladium über der 200$ Marke halten können, wäre das nächste Kursziel von 220$ aktiviert. Bei 190$ und 180$ liegen die horizontalen Unterstützungen.

Aluminium
Zum Wochenschluß eröffnete das Leichtmetall bei 0,7809$ und kletterte anschließend auf 0,79$. Allerdings fanden anschließend heftige Abverkäufe statt, welche den Kurs bis auf zeitweise 0,7780$ drückten.

Die Aluminium Lagerbestände an der Shanghai Futures Exchange haben gegenüber der Vorwoche um 6.583 Tonnen abgenommen.

Charttechnisch ist das Leichtmetall jetzt aus seinem langfristigen Aufwärtstrend nach unten ausgebrochen. Wenn sich der Kurs in den nächsten Tagen nicht wieder erholt und sich über den Aufwärtstrend hieven kann, so ist dieser endgültig verloren. Weitere Unterstützung liegt nun bei 0,7750$ bzw. 0,75$.

Kupfer
Nachdem Kupfer bei 1,4314$ eröffnet hatte, konnte es zunächst bis auf 1,4520$ in der Spitze zulegen. Im Anschluss, war das gleiche Bild wie bei Alu zu beobachten, der Kurs sackte in sich zusammen. Bei 1,4225$ wurde der bisherige Tiefstkurs erreicht.

Michael Hutchinson, Stellvertretender Vorsitzender der in London ansässigen Sempra Metals Trading, sagte in einem Interview, dass die Kupferpreise viel zu hoch seien. Laut ihm, werden bald mehrere Investoren ihr Geld aus dem Rohstoffbereich abziehen und es in Aktien und Anleihen umschichten. Des weiteren fügte er hinzu, dass Pensionsfunds und andere Langzeitinvestoren mittlerweile 5 Prozent ihres Portfolios in Rohstoffe investiert hätten. Viel zu viel nach Hutchinsons Meinung.
Ganz in Gegensatz zu der oben genannten Perspektive, zeigt sich die neue Studie der GFMS für Kupfer. Die Experten gehen davon aus, dass Kupfer in den kommenden Wochen neue Höchststände markieren könnte, da die Lagerbestände immer noch auf einem kritischen Level seien.

Abschließend noch eine Meldung der Shanghai Futures Exchange, die Kupferlagerbestände sind wie befürchtet um 843 Tonnen angestiegen.

Die charttechnische Situation bei Kupfer ist prekär. Der langfristige Trend wurde signifikant nach unten durchbrochen, ebenso der Mittelfristige. Auch die Oberkante des Dreiecks bei 1,49$ und die Unterstützung bei 1,475$ konnten den Absturz nicht bremsen.

Öl
Alan Greenspan geht davon aus, dass die Ölpreisnotierungen weiter nachgeben werden. Bereits im April hat er die Prognose abgegeben, dass der Ölpreis nachgeben wird, da die US Lagerbestände zunehmen. Bis jetzt hatte er damit Recht, pro Tag sind die Lager bisher um 250.000 Barrel gewachsen. Greenspan geht davon aus, dass dieser Trend auch weiter anhalten werde, es sei denn, dass es zu signifikanten Engpässen bei der Versorgung komme.

Die Nackenlinie des Doppelhochs bei 52,50$ wurde nach unten durchbrochen und noch nicht zurück erobert, somit ist das alte Kursziel bei 58$ wieder passé. Rechnerisch liegt das neue Kursziel wieder im Bereich von 47,50$. Hier verläuft ebenfalls der seit Dezember bestehende Aufwärtstrend.

Brent hat seinen Trendkanal nach unten verlassen. Eine weitere horizontale Unterstützungslinie verläuft bei 50,45$. Sollte diese Unterstützung nun auch nach unten durchbrochen werden, dann ist Platz bis etwa 46,75$. Hier verläuft die Oberkante des langfristigen Aufwärtstrendkanals.

Quelle: instock.de (Betrachtungszeitraum: 20.05 Uhrzeit: 19:30 Uhr)

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Der Einsame Samariter

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