interessantes Posting für ein allererstes Posting in diesem Forum, und ich kann dir auch weitestgehend folgen. Aber bei folgendem Satz komm ich dann nicht weiter und versteh dann auch nicht mehr, auf was du in deinem Gesamtposting hinauswillst.
Zitat: "Organisches Wachstum ist ebenfalls kaum möglich, da für alle Beteiligungen eine klare Exit-Strategie besteht. Doch kann eine Zukunftsvision wirklich darin bestehen den Cash-Bestand unbegrenzt auszubauen? Wo ist der Shareholder-Value, wenn durch das wachsende Eigenkapital die Rendite immer weiter schrumpft?"
Wie gesagt bis vor diesem Zitat konnte ich deinem Posting komplett folgen. Aber wenn du die Exit-Strategie nichts als großen Teil einer Beteiligungsgesellschaft verstehst, was dann temporär oder auch mal längerfristig (wenn man viele gute Exits in Folge hat) zu steigendem Cashbestand und damit auch meist NAV führt, dann weiß ich nicht wieso du investiert bist oder drüber nachdenkst zu kaufen. Oder um deine Frage zu beantworten. JA, es kann durchaus positiv für die Aktionöre und Teil des ShareholderValue sein, wenn der Cashbestand weiter steigt. Ich würde das logischerweise nicht als Zukunftsvision bezeichnen, denn natürlich wird RI auch wieder neu investieren, aber wenn es mal 1-2 Jahre durch gute Exits (gerade in heißgelaufenen Märkten) einen stark steigenden Cashbestand gibt, wüsste ich nicht was daran negativ wäre. Stell dir vor, 2018 sinken die Märkte mal deutlich, dann vielleicht auch die Preise, die bei Finanzierungsrunden von startups zustande kommen, dann wäre es doch umso positiver, wenn RI in solchen Märkten viel Cash hat, um günstig zu investieren.
Andererseits versteh ich dich grundsätzlich. Natürlich muss RI irgendwann sagen, ob sich das Geschäftsmodell etwas und in welche Richtung verändern wird. Man wird nicht 2-3 Jahre lang auf 2 Mrd € Cash sitzen bleiben. Das halte ich für ausgeschlossen, es sei denn das sonstige Beteiligungsvermögen ist 3-4 mal höher, so dass sich der Cashbestand relativiert. Aber 40% des NAV als Cashbestand (nach meiner Schätzung) wird es sicherlich nicht über mehrere Jahre geben. Den Cash wird man wieder investieren. Aktuell steigt der Cashbestand halt durch ein paar (Teil)Exits in Folge. Interessanterweise wurde RI zwei Jahre lang dafür kritisiert, dass man keine Exits zustande brachte. Jetzt wo mal mehrere in Folge kommen, kritisiert bzw. Fragt man, wieso der Cashbestand so steigt und ob das den eine Zukunftsvision sein könne. Das ist schon irgendwie ein bißchen schizopfren. Ist nicht auf dich gemünzt gemeint, sondern ganz allgemein, dass RI es offenbar nie allen recht machen kann. Hat man keine Exits, ist es schlecht. Hat man Exits, sieht man es genauso kritisch.
Wieso siehst du eigentlich die 37% Anteil des Global Founders Managements als Hinderniß für Shareholder Value? Das leuchtet mir nicht ein. Es mag keinen großen Druck anderer Aktionäre auf der HV geben, aber erstens gibt es mit UI immernoch einen Großaktionär, der natürlich (zumindest intern) Druck machen kann, und zweitens wird das Management mit so einem hohen Aktienanteil doch logischerweise auch an steigenden Kursen interessiert sein.
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