Realnetworks (RNWK, 910681) $41,11
Eigentlich hatte Realnetworks das Zeug dazu, einer von den
ganz grossen zu werden. CEO Rob Glaser, vormals Microsoft
Manager, wehrte erfolgreich alle Uebernahme- und
Vernichtungsangriffe von Microsoft ab. Durch ein einfaches
Prinzip konnte Realnetworks eine dominante Marktstellung im
Bereich des Streaming Media erlangen:
Die Software zum Abrufen von Ton und Videos wurde kostenlos an
Internetsurfer verschenkt. Lediglich eine Luxusversion mit
einigen angenehmen Zusatzfeatures kostete $29,90. Aber damit
hat Realnetworks kein Geld verdient.
Das wahre Geschaeft von Realnetworks lag im Vertrieb der
Streaming Media Server. Mit dem Argument, dass rund 76% aller
Internetsurfer einen RealPlayer auf ihrem Rechner installiert
haben war es ein leichtes, die Anbieter von Streaming Content
von der Notwendigkeit zu ueberzeugen, ihre Inhalte mit einem
Server von Realnetworks auszusenden. Das Servergeschaeft ist
wesentlich lukrativer als das Geschaeft mit einzelnen
Internetnutzern.
So erreichte RealNetworks bereits im dritten Quartal des
vergangenen Jahres den Break-Even. Der technologische
Vorsprung von Realnetworks vor Microsoft und anderen
Wettbewerbern wird jedoch kleiner und Realnetworks musste in
den vergangenen Monaten vermehrt in Neuentwicklungen als auch
in den Zukauf von Know-How investieren. Das Ergebnis rutschte
folglich im ersten Quartal 2000 wieder ins Minus und verharrt
derzeit auf diesem Niveau.
Das operative Geschaeft jedoch kann mit weiterhin ansteigenden
Umsaetzen als auch Ertraegen aufwarten. Im aktuellen
Quartalsbericht wurde ein Verlust von 18 Cents ausgewiesen,
dieser Verlust beinhaltet jedoch Akquisitionskosten in Hoehe
von 24 Cents. Nach einem Cent Gewinn vor einem Jahr kann
RealNetworks somit auf ein operatives Ergebnis von +6 Cents je
Aktie verweisen ($10 Mio). Der Umsatz stieg von $28,5 Mio auf
$62,7 Mio, Weltweit nutzen ueber 120 Mio Internetsurfer
Software von RealNetworks.
Vor vier Wochen hat RealNetworks mit AOL vereinbart, dass alle
23 Mio AOL-Kunden fortan die Software von RealNetworks nutzen
werden. Es wird geschaetzt, dass dieser Deal rund $20-29 Mio
fuer RealNetworks wert ist. Neben AOL gewinnt RealNetworks
kontinuierlich weitere ISPs und Content Provider als Kunden
und Partner.
RealNetworks steht derzeit an einer Weggabelung: Entweder die
getaetigten Investitionen der letzten Monate werden von den
Kunden angenommen und RealNetworks kann seine Stellung als
Quasistandard fuer Streaming Media im Internet beibehalten,
oder die Anstrengungen von Microsoft, den MediaPlayer als
Standard im Windowspaket mit auszuliefern werden sich
durchsetzen. Dann kann Realnetworks sich nur an einen grossen
Medienpartner verkaufen (warum nicht gleich AOL). Alleine ist
RealNetworks dann jedenfalls nicht ueberlebensfaehig.
Mittelfristig gibt es einige Katalysatoren: Studien zufolge
wird sich in den folgenden 2-3 Jahren das Streaming Media
explosiv verbreiten. In der Anfangsphase werden somit dort
auch viele Werbeeinnahmen generiert werden koennen. Dies ist
eine lukrative Einnahmequelle fuer RealNetworks. Das, was an
Werbebudgets fuer die Bannerwerbung eingespart wird
(Werbesaetze fuer Bannerwerbung gehen seit einem Jahr zurueck)
wird in Werbung fuer Streaming Media geleitet werden.
In drei Jahren jedoch wird sich diese Einnahmequelle
vermutlich ruecklaeufig entwickeln, wie die Bannerwerbung
heute schon.
Bei einer jaehrlichen Wachstumsrate von rund 30% duerfte dder
Gewinn jaehrlich um 50-70% ansteigen. Dies ist unserer Ansicht
nach machbar, steht die wahre Nutzung von Streaming Content ja
erst mit der Verbreitung der Hochgeschwindigkeits-
Internetzugaenge bevor.
Mittelfristig sollte RealNetworks sich nach unserer
Einschaetzung von den derzeitigen Tiefstaenden erholen
koennen und der Kurs koennte von mittelfristig besseren
Quartalsergebnissen profitieren.
Fazit: Riskante Spekulation zum derzeitigen Stadium. Wer
einmal Software von RealNetworks genutzt hat der weiss, dass
die Software nicht beruehmt fuer einfache Nutzung ist. Auf der
anderen Seite ist RealNetworks mit $6 Mrd. mittlerweile so
billig, dass ein weiterer Kursverfall nach unten abgesichert
zu sein scheint.
Eigentlich hatte Realnetworks das Zeug dazu, einer von den
ganz grossen zu werden. CEO Rob Glaser, vormals Microsoft
Manager, wehrte erfolgreich alle Uebernahme- und
Vernichtungsangriffe von Microsoft ab. Durch ein einfaches
Prinzip konnte Realnetworks eine dominante Marktstellung im
Bereich des Streaming Media erlangen:
Die Software zum Abrufen von Ton und Videos wurde kostenlos an
Internetsurfer verschenkt. Lediglich eine Luxusversion mit
einigen angenehmen Zusatzfeatures kostete $29,90. Aber damit
hat Realnetworks kein Geld verdient.
Das wahre Geschaeft von Realnetworks lag im Vertrieb der
Streaming Media Server. Mit dem Argument, dass rund 76% aller
Internetsurfer einen RealPlayer auf ihrem Rechner installiert
haben war es ein leichtes, die Anbieter von Streaming Content
von der Notwendigkeit zu ueberzeugen, ihre Inhalte mit einem
Server von Realnetworks auszusenden. Das Servergeschaeft ist
wesentlich lukrativer als das Geschaeft mit einzelnen
Internetnutzern.
So erreichte RealNetworks bereits im dritten Quartal des
vergangenen Jahres den Break-Even. Der technologische
Vorsprung von Realnetworks vor Microsoft und anderen
Wettbewerbern wird jedoch kleiner und Realnetworks musste in
den vergangenen Monaten vermehrt in Neuentwicklungen als auch
in den Zukauf von Know-How investieren. Das Ergebnis rutschte
folglich im ersten Quartal 2000 wieder ins Minus und verharrt
derzeit auf diesem Niveau.
Das operative Geschaeft jedoch kann mit weiterhin ansteigenden
Umsaetzen als auch Ertraegen aufwarten. Im aktuellen
Quartalsbericht wurde ein Verlust von 18 Cents ausgewiesen,
dieser Verlust beinhaltet jedoch Akquisitionskosten in Hoehe
von 24 Cents. Nach einem Cent Gewinn vor einem Jahr kann
RealNetworks somit auf ein operatives Ergebnis von +6 Cents je
Aktie verweisen ($10 Mio). Der Umsatz stieg von $28,5 Mio auf
$62,7 Mio, Weltweit nutzen ueber 120 Mio Internetsurfer
Software von RealNetworks.
Vor vier Wochen hat RealNetworks mit AOL vereinbart, dass alle
23 Mio AOL-Kunden fortan die Software von RealNetworks nutzen
werden. Es wird geschaetzt, dass dieser Deal rund $20-29 Mio
fuer RealNetworks wert ist. Neben AOL gewinnt RealNetworks
kontinuierlich weitere ISPs und Content Provider als Kunden
und Partner.
RealNetworks steht derzeit an einer Weggabelung: Entweder die
getaetigten Investitionen der letzten Monate werden von den
Kunden angenommen und RealNetworks kann seine Stellung als
Quasistandard fuer Streaming Media im Internet beibehalten,
oder die Anstrengungen von Microsoft, den MediaPlayer als
Standard im Windowspaket mit auszuliefern werden sich
durchsetzen. Dann kann Realnetworks sich nur an einen grossen
Medienpartner verkaufen (warum nicht gleich AOL). Alleine ist
RealNetworks dann jedenfalls nicht ueberlebensfaehig.
Mittelfristig gibt es einige Katalysatoren: Studien zufolge
wird sich in den folgenden 2-3 Jahren das Streaming Media
explosiv verbreiten. In der Anfangsphase werden somit dort
auch viele Werbeeinnahmen generiert werden koennen. Dies ist
eine lukrative Einnahmequelle fuer RealNetworks. Das, was an
Werbebudgets fuer die Bannerwerbung eingespart wird
(Werbesaetze fuer Bannerwerbung gehen seit einem Jahr zurueck)
wird in Werbung fuer Streaming Media geleitet werden.
In drei Jahren jedoch wird sich diese Einnahmequelle
vermutlich ruecklaeufig entwickeln, wie die Bannerwerbung
heute schon.
Bei einer jaehrlichen Wachstumsrate von rund 30% duerfte dder
Gewinn jaehrlich um 50-70% ansteigen. Dies ist unserer Ansicht
nach machbar, steht die wahre Nutzung von Streaming Content ja
erst mit der Verbreitung der Hochgeschwindigkeits-
Internetzugaenge bevor.
Mittelfristig sollte RealNetworks sich nach unserer
Einschaetzung von den derzeitigen Tiefstaenden erholen
koennen und der Kurs koennte von mittelfristig besseren
Quartalsergebnissen profitieren.
Fazit: Riskante Spekulation zum derzeitigen Stadium. Wer
einmal Software von RealNetworks genutzt hat der weiss, dass
die Software nicht beruehmt fuer einfache Nutzung ist. Auf der
anderen Seite ist RealNetworks mit $6 Mrd. mittlerweile so
billig, dass ein weiterer Kursverfall nach unten abgesichert
zu sein scheint.