Rallye europäischer Rohstoffaktien hat noch Schwung
Nach dem jüngsten Kursrutsch rechnen Experten schon bald wieder mit steigenden Notierungen - Titel sind günstig bewertet
Amsterdam - Die Aktien europäischer Metallproduzenten und Bergbaukonzerne haben gute Chancen sich von ihrem Einbruch in der vergangenen Woche - es war der größte seit mindestens 14 Jahren - zu erholen. Denn wegen der Aussichten auf satte Unternehmensgewinne gelten Rohstoffaktien bei Anlegern nach wie vor als eine gute Wahl. "Die Titel von Bergbauunternehmen sind immer noch unwiderstehlich", sagt Richard Robinson, Fondsmanager bei Ashburton. "Sie sind attraktiv bewertet und haben hervorragende Gewinnaussichten, da die enorme Nachfrage nach Rohstoffen anhält, bei weiterhin knappem Angebot."
Angesichts neuer Besorgnis, daß in den USA weitere Leitzinsanhebungen anstehen, gerieten vergangene Woche die Aktienkurse der Rohstoffriesen BHP Billiton und Anglo American ins Trudeln. Und auch die Metallpreise sackten ab. Der Dow Jones Stoxx 600 Basic Resources Index, der die Aktien von 24 Rohstoffproduzenten abbildet, rutschte 13 Prozent ab, dies ist der größte Einbruch seit seiner Einführung 1992. Die Rohstoffbranche führte die Kursverluste in ganz Europa an. Der marktbreite Stoxx 600 verzeichnete mit minus 4,5 Prozent den größten Wochenverlust seit dem Beginn des Rohstoffbooms im März 2003.
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In den vergangenen drei Jahren hatten sich die Aktienkurse von Rohstofflieferanten fast verdreifacht, angetrieben durch das enorme Wirtschaftswachstum von Schwellenländern wie China. Vor den Einbruch waren die Preise von Kupfer, Platin, Nickel und Zink im Mai auf Rekordniveaus und der Goldpreis auf ein 26-Jahres-Hoch geklettert. Citigroup hatte am Dienstag vergangener Woche die Kursziele für Bergbaukonzerne angehoben, mit der Begründung, daß diese Konzerne von den relativ niedrigen Lagerbeständen profitieren würden. Die Analysten der Credit Suisse zogen am folgenden Tag nach und rieten Anleger zum Kauf von Rohstoffaktien. Gemessen an den letztjährigen Gewinnen, sind die Rohstoffaktien preiswerter als die im marktbreiten Stoxx 600 abgebildeten Werte. Noch günstiger sind sie auf Basis der für das laufende Jahr erwarteten Gewinne: Im Schnitt werden die Aktien von Rohstoffunternehmen zum zwölffachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Zum Ende des Jahres 2005 lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch bei 14,2. Das KGV für den erwarteten Gewinn der Aktien im Stoxx 600 fiel über denselben Zeitraum von 15 auf 13,5.
Der weltgrößte Bergbaukonzern, BHP Billiton hat den Kursrutsch der eigenen Aktie genutzt, um einen geplanten Aktienrückkauf im Volumen von zwei Mrd. Dollar durchzuziehen. Auch die Nummer zwei und drei, Anglo American und Rio Tinto kaufen Aktien zurück. "Die Bergbaukonzerne tun gut daran, ihre enorme Liquidität in Aktien umzuwandeln", sagt Roger Nightingale, Stratege bei Millennium Global Investments in London. Dank höherer Gewinne haben die Rohstoffunternehmen mehr finanziellen Spielraum, um - über die Aktienrückkäufe hinaus - Dividenden auszuschütten, Minen zu entwickeln und neue Vorkommen zu erforschen.
"Wir befinden uns mitten in einer riesigen Rallye", sagt Patrick Casselman von KBC Asset Management in Brüssel. "Es gibt nicht nur eine fundamentale Nachfrage aus China. Auch die spekulative Nachfrage nach Rohstoffen und Bergbauwerten seitens der Investoren ist enorm." Fondsmanager Robinson ist ebenfalls zuversichtlich, daß die Rallye der Rohstoffwerte noch lange nicht zu Ende ist "Die Rohstoffrallye läuft erst seit drei Jahren", so Robinson. "Und im Vergleich zu Europa hat die Industrialisierung Chinas, Indiens und einiger Länder des Mittleren Ostens gewissermaßen erst begonnen."
Die Unternehmen im Basic Resources Index verzeichneten im Schnitt 58 Prozent höhere Gewinne im vergangenen Jahr, mehr als das Doppelte der Gewinnsteigerung bei den Stoxx 600-Unternehmen, die im Schnitt bei 24 Prozent lag. Für dieses Jahr erwarten Analysten einen Gewinnzuwachs von 18 Prozent für die Branche bei plus elf Prozent für die marktbreiten Unternehmen. Bloomberg
Artikel erschienen am Mo, 22. Mai 2006
Nach dem jüngsten Kursrutsch rechnen Experten schon bald wieder mit steigenden Notierungen - Titel sind günstig bewertet
Amsterdam - Die Aktien europäischer Metallproduzenten und Bergbaukonzerne haben gute Chancen sich von ihrem Einbruch in der vergangenen Woche - es war der größte seit mindestens 14 Jahren - zu erholen. Denn wegen der Aussichten auf satte Unternehmensgewinne gelten Rohstoffaktien bei Anlegern nach wie vor als eine gute Wahl. "Die Titel von Bergbauunternehmen sind immer noch unwiderstehlich", sagt Richard Robinson, Fondsmanager bei Ashburton. "Sie sind attraktiv bewertet und haben hervorragende Gewinnaussichten, da die enorme Nachfrage nach Rohstoffen anhält, bei weiterhin knappem Angebot."
Angesichts neuer Besorgnis, daß in den USA weitere Leitzinsanhebungen anstehen, gerieten vergangene Woche die Aktienkurse der Rohstoffriesen BHP Billiton und Anglo American ins Trudeln. Und auch die Metallpreise sackten ab. Der Dow Jones Stoxx 600 Basic Resources Index, der die Aktien von 24 Rohstoffproduzenten abbildet, rutschte 13 Prozent ab, dies ist der größte Einbruch seit seiner Einführung 1992. Die Rohstoffbranche führte die Kursverluste in ganz Europa an. Der marktbreite Stoxx 600 verzeichnete mit minus 4,5 Prozent den größten Wochenverlust seit dem Beginn des Rohstoffbooms im März 2003.
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In den vergangenen drei Jahren hatten sich die Aktienkurse von Rohstofflieferanten fast verdreifacht, angetrieben durch das enorme Wirtschaftswachstum von Schwellenländern wie China. Vor den Einbruch waren die Preise von Kupfer, Platin, Nickel und Zink im Mai auf Rekordniveaus und der Goldpreis auf ein 26-Jahres-Hoch geklettert. Citigroup hatte am Dienstag vergangener Woche die Kursziele für Bergbaukonzerne angehoben, mit der Begründung, daß diese Konzerne von den relativ niedrigen Lagerbeständen profitieren würden. Die Analysten der Credit Suisse zogen am folgenden Tag nach und rieten Anleger zum Kauf von Rohstoffaktien. Gemessen an den letztjährigen Gewinnen, sind die Rohstoffaktien preiswerter als die im marktbreiten Stoxx 600 abgebildeten Werte. Noch günstiger sind sie auf Basis der für das laufende Jahr erwarteten Gewinne: Im Schnitt werden die Aktien von Rohstoffunternehmen zum zwölffachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Zum Ende des Jahres 2005 lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch bei 14,2. Das KGV für den erwarteten Gewinn der Aktien im Stoxx 600 fiel über denselben Zeitraum von 15 auf 13,5.
Der weltgrößte Bergbaukonzern, BHP Billiton hat den Kursrutsch der eigenen Aktie genutzt, um einen geplanten Aktienrückkauf im Volumen von zwei Mrd. Dollar durchzuziehen. Auch die Nummer zwei und drei, Anglo American und Rio Tinto kaufen Aktien zurück. "Die Bergbaukonzerne tun gut daran, ihre enorme Liquidität in Aktien umzuwandeln", sagt Roger Nightingale, Stratege bei Millennium Global Investments in London. Dank höherer Gewinne haben die Rohstoffunternehmen mehr finanziellen Spielraum, um - über die Aktienrückkäufe hinaus - Dividenden auszuschütten, Minen zu entwickeln und neue Vorkommen zu erforschen.
"Wir befinden uns mitten in einer riesigen Rallye", sagt Patrick Casselman von KBC Asset Management in Brüssel. "Es gibt nicht nur eine fundamentale Nachfrage aus China. Auch die spekulative Nachfrage nach Rohstoffen und Bergbauwerten seitens der Investoren ist enorm." Fondsmanager Robinson ist ebenfalls zuversichtlich, daß die Rallye der Rohstoffwerte noch lange nicht zu Ende ist "Die Rohstoffrallye läuft erst seit drei Jahren", so Robinson. "Und im Vergleich zu Europa hat die Industrialisierung Chinas, Indiens und einiger Länder des Mittleren Ostens gewissermaßen erst begonnen."
Die Unternehmen im Basic Resources Index verzeichneten im Schnitt 58 Prozent höhere Gewinne im vergangenen Jahr, mehr als das Doppelte der Gewinnsteigerung bei den Stoxx 600-Unternehmen, die im Schnitt bei 24 Prozent lag. Für dieses Jahr erwarten Analysten einen Gewinnzuwachs von 18 Prozent für die Branche bei plus elf Prozent für die marktbreiten Unternehmen. Bloomberg
Artikel erschienen am Mo, 22. Mai 2006