PUMA -SSV-Report

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Puma 45,75 € -2,62% Perf. seit Threadbeginn:   +648,53%
 
AliMente:

PUMA -SSV-Report

 
27.01.03 14:17
hab mal beim shoppen ein auge auf puma gehabt:

Händler              Preissenkung
Galeria Kaufhof        0%
Mellory's              10-30%
Footlocker             0% - 30% (aber lediglich modell Avanti sonst 0%)
Sport-Scheck           0%

Puma scheint große rabatte echt nicht nötig zu haben!
am Freitag gibts zahlen, is halt schwierig den einstieg zu timen bei der aktuellen börsenlage.
ich werde wahrsch. doch erst am mittwoch reingehen!

MfG
AliMente

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AliMente:

ähem, meinte natürlich WSV o. T.

 
27.01.03 14:18
windaxgo:

puma: sowohl die produkte wie auch die aktien

 
27.01.03 14:23
sind einfach zu teuer    
AliMente:

lieber windaxgo,

 
27.01.03 14:29
begründe mir doch mal warum die aktie zu teuer ist!
ich bevorzuge fundamentale Kennzahlen, peer-group-vergleiche etc.

ausserdem wieso sind die schuhe zu teuer, wenn sie sich zu ihrem preis gut verkaufen?

Angebot und nachfrage reguliert den preis!
(hab ich mal gehört...)

MfG
AliMente
AliMente:

up

 
27.01.03 18:22
heute hats ja mal wieder kaufempfehlungen gehagelt:

Puma "strong buy" - Sal. Oppenheim  
Puma "outperform" - Credit Suisse
Akkumulieren (WGZ-Bank)
AliMente:

so bin drin im call

 
29.01.03 17:35
bei Puma 62,5
den 666919 genommen!
is nich so heiss, der einzige heisse schein is 722195, aber wer kennt den emittenten
macquarie?
is mir zu gefährlich, dann evt. nicht raus zu kommen!




AliMente:

die news

 
31.01.03 09:17
Das Sportartikelunternehmen PUMA gibt heute seine vorläufigen Geschäftsergebnisse für 2002 bekannt.

Entgegen des weltweit anhaltend schwierigen Marktumfeldes konnte PUMA sein starkes Wachstum bei Umsatz und Ertrag fortsetzten. Nach den vorläufigen Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2002 stiegen die konsolidierten Umsätze um 52,1% von €598,1 Mio. auf €909,8 Mio. Währungsbereinigt stiegen die Umsätze um 54,8%. Alle Regionen und Produktsegmente haben zu diesem außergewöhnlichen Erfolg beigetragen. Auch das Vorsteuerergebnis erreichte mit €124,4 Mio. (€57,4 Mio.) Rekordniveau. Das Ergebnis pro Aktie sprang um 110,8% von €2,58 auf €5,44. Aufgrund des anhaltend positiven Verlaufs auch im vierten Quartal konnten die Erwartungen nochmals deutlich übertroffen werden.
AliMente:

weitere details

 
31.01.03 09:20
auftragsbestand 531,1 Mio. €
div. vorschlag 0,55 €/aktie
rohertragsmarge 43,6%
nettorendite 9,3%

welches unternehmen kann sowas noch?
buju:

sell on good news sag ich nur!!! o. T.

 
31.01.03 09:24
AliMente:

bei Kurs € 65

 
31.01.03 09:27
hat puma ein KGV02 von 12
bei einem EBT-Wachstum von 117%
AliMente:

@ buju

 
31.01.03 09:29
prinzipiell hast du recht, allerdings macht dieser spruch imho nur sinn bei
"echten" highflyern, wo fundamentals und Kurs bereits eine ziemliche differenz aufweisen.

aber in der akt. stimmung trrifft es wohl auch auf puma zu!
AliMente:

@ buju

 
31.01.03 09:29
prinzipiell hast du recht, allerdings macht dieser spruch imho nur sinn bei
"echten" highflyern, wo fundamentals und Kurs bereits eine ziemliche differenz aufweisen.

aber in der akt. stimmung trrifft es wohl auch auf puma zu!
Gekko is back:

@ali

 
31.01.03 16:31
Scheiss-Börsenpsychologie ;-)

Die Zahlen sind einfach mal wieder nur der Hammer. Was auch passieren wird, Puma wird im nächsten Jahr nochmals mit 30%-40% wachsen. Die Rohertragsmarge wird sich dabei nur leicht verschlechtern. Die DCF Modelle der Analysten sollten eigentlich angesichts des neuerlichen Ausmaßes mit dem die tatsächlichen Puma Zahlen die Schätzungen übertroffen haben, einen um mindestens 5%, m.E. eher 10% höheren fair value angeben.

Es tut schon weh zu diesen Kursen zu verkaufen, aber so ein Scheinchen bietet sich halt nicht gerade zum Aussitzen an. Es fehlt einfach der Kaufdruck.

Gruß - Gekko
Gekko is back:

@ali again

 
31.01.03 16:41
Mir ist heute übrigens mein erster Langfrist Dax Schein ins Depot gefallen: 738581 zu 0,34 Thyssen Krupp Call. Den will ich wenn notwendig bis zur Jahresendrally halten ;-) Eigentlich spekuliere ich aber nur auf sechs Monate. Schau ihn Dir mal bei Onvista an - Spiel, Spaß und Spannung!

Vielleicht etwas früh wegen Krieg und so, aber mit Blick auf den Langfristchart ein wirkliches Schnäppchen. Mit einem ähnlichen Daimler Langfrist-Call würde ich jedoch definitiv bis zum Kriegsausbruch warten.

Gruß - Gekko
Gekko is back:

last but not least

 
31.01.03 17:16
DER SPIEGEL 3/2003 - 13. Januar 2003

Madonna statt Maradona

Puma wandelte sich vom maroden fränkischen Traditionsunternehmen zur US-gesteuerten Trendmarke. Vorstandschef Jochen Zeitz treibt den Umbau voran, doch die Taktik ist riskant.

Es ist ein bitterkalter Wintertag in East Harlem, New York City. Der Nordostwind treibt neue Schneewolken aus Kanada über die graue Stadt. Jochen Zeitz beschleunigt seinen Schritt, er trägt keine Jacke. Der Fahrer hat die schwarze Limousine nur einen Block weiter geparkt, gleich zwischen 125. Straße und Park Avenue. Es ist eine aufstrebende Gegend mit vielen Geschäften, die Kundschaft ist jung und trendy. Zeitz ist hier, damit nicht jeder seine Schuhe kaufen kann.


Die erste Stichprobe: gleich ein Treffer. Ein kleiner Modeladen bietet 20 Prozent Rabatt auf Puma-Schuhe. "Das ist nicht gut", sagt Zeitz. Er will nicht, dass es Rabatte auf seine Schuhe gibt. Er will nicht, dass irgendwer denken könnte, seine Schuhe seien billig. Er will nicht an alte Zeiten erinnert werden, schlechte Zeiten, bevor er 1993 Vorstandschef der Puma AG wurde, als die Sportschuhe mit dem Raubkatzenlogo für 29,99 Mark verramscht wurden. "Nie mehr zurück", sagt Zeitz.

2002 war ein gutes Jahr für Puma, außergewöhnlich gut. Der Umsatz stieg um 50 Prozent auf 900 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern schnellte um 84 Prozent auf 73 Millionen Euro.

Das Puma-Papier war die zweitstärkste Aktie im Dax 100, nachdem sie 2001 mit einem Kurswachstum von 170 Prozent bereits die erfolgreichste überhaupt war. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das vor zehn Jahren noch als überschuldet und todgeweiht galt.


DER SPIEGEL

Sprung nach vorn


Der Niedergang von Puma hatte Mitte der achtziger Jahre begonnen. Der Sportschuh wurde immer mehr zum Modeartikel, aber die Franken produzierten weiter einen teuren Spezialschuh nach dem anderen: Puma-Hockeyschuhe, Puma-Tischtennisschuhe, Puma-Rennradschuhe. Die Konkurrenz, Adidas, Nike und Reebok, hatte längst begriffen, dass niemand mehr Sportschuhe nur zum Sport trägt.

"Nike erklärte Schuhe zum Kultobjekt, während wir nur über Qualität redeten", sagt Zeitz. Heute sehen 80 Prozent der Sportschuhe nie einen Sportplatz. Doch Firmenerbe Armin Dassler konterte lieber mit Masse statt Design: Puma im Supermarkt, Puma im Dauersonderangebot. Ramschware eben. So was zerstört eine Marke innerhalb von Monaten.

1986 schrieb das Unternehmen erstmals Millionenverluste. 1989 musste die Dassler-Familie ihre Mehrheit verkaufen. 1993 war die Situation so aussichtslos, dass der schwedische Investor den Vorstandsvorsitz dem damals 29-jährigen Zeitz anbot.

Heute ist der 39 und wahrscheinlich der Einzige, den es nicht überrascht, dass er noch immer Puma-Chef ist. Zeitz war eine kleine Sensation, als er den Vorstand nach nur zwei Jahren als Marketingchef annahm. Alle wollten wissen, wie ein 29-Jähriger ein Milliardenunternehmen retten wollte, und alle ließen durchblicken, dass er es wohl nicht schaffen würde. Er reagierte stoisch, manchmal störrisch. Er sagte Sätze wie: "Angst? Kenne ich nicht", und er zitierte Kurt Tucholsky: "Erfahrung heißt gar nichts. Man kann eine Sache auch 20 Jahre lang falsch machen."

Sechs Wochen nach seinem Amtsantritt legt Zeitz dem Aufsichtsrat ein Sanierungskonzept vor. Er spricht von "Fünf-Jahres-Plänen", feuert ein Drittel der Belegschaft, verlagert die Produktion ins Ausland, setzt ein striktes Sparprogramm durch. Es ist kein Wunderrezept, aber es reicht, um Puma schon nach einem Jahr wieder profitabel zu machen und bis 1997 die Bankschulden zu tilgen.

Die zweiten fünf Jahre hießen "Investitionsphase", aber eigentlich ging es nur um die Sanierung der Marke. Marke ist eines der Lieblingswörter von Zeitz. Er sagt nie "die Firma Puma" oder "der Sportartikelhersteller Puma". Immer nur "die Marke". In Umfragen galt sie Mitte der neunziger Jahre als "alt", "völlig aus der Mode", "fußballfixiert". Zeitz will weg davon und nie wieder zurück.

Natürlich gibt es bei Puma auch heute noch Fußball. Natürlich gibt es noch Ausrüsterverträge, aber nicht mit Ruhrpott-Zweitligisten, sondern mit Sportlern, die schick sein müssen, zumindest irgendwie schillernd. Die Nationalmannschaft von Kamerun steckte Puma in ärmellose Fußballtrikots, die Tennis-Weltranglistenerste Serena Williams in einen hautengen Catsuit.

Pumas Marketinginvestitionen liegen mit 14 Prozent vom Umsatz noch deutlich über dem Branchenschnitt, aber die Zielgruppen haben sich geändert: Skateboarder werden gesponsert, BMX-Fahrer, Discjockeys. Früher flog Diego Maradona eigens nach Nürnberg ein, um sich seine Treter anpassen zu lassen. Heute jubeln die Marketingleute, wenn Madonna in Puma auf Partys auftaucht.

Im vergangenen Herbst verkündete Zeitz seinen dritten Fünf-Jahres-Plan, der Puma bis 2006 "zur begehrtesten Sportlifestylemarke der Welt machen" soll. Zeitz spricht von jährlich zweistelligem Ergebniswachstum und einem Umsatzziel von zwei Milliarden Euro. Er zitiert Muhammad Ali und sagt, Puma werde "fliegen wie ein Schmetterling und stechen wie eine Biene".

Erst wurde gespart. Dann wurde gesponsert. Nun also wird gesponnen.

Aber es ist ein Vabanquespiel. Schon andere Marken haben sich ruiniert, indem sie sich zu weit von ihren Wurzeln entfernt haben. Der italienische Sportartikler Fila etwa, der meinte, er könne Modetrends nicht nur bedienen, sondern setzen. Aber die Natur des Trends ist seine Kurzlebigkeit.

Zeitz kennt die Risiken, schon weil sie ihm jeder ständig vorhält. Auch Nigel Hart, Investmentbanker und Partner eines Finanzinvestors, der ein Prozent der Puma-Aktien hält. Das Treffen findet in der New Yorker Zentrale der Credit Suisse First Boston statt, eine halbe Stunde in Konferenzraum sechs, zehn Quadratmeter bei trockenen Schokokeksen und Dosencola.

Der Investmentbanker ist zufrieden mit den aktuellen Zahlen. Aber weil Investoren sich immer für das Morgen interessieren und nicht für das Gestern, betet Zeitz sein Credo vor. Er hämmert es jedem in den Kopf: "Wir wollen nicht die Größten sein, sondern die Begehrtesten." Bloß nicht in Versuchung kommen, zu viel Ware auf den Markt zu werfen, damit der Umsatz schneller steigt. "Wir wollen nur an die Trendsetter verkaufen, nicht an die breite Masse." Bloß nicht die gleichen Fehler wie früher machen, "bloß nicht an alle verkaufen, die Puma haben wollen".

Ein Konzept, das aufgeht - bislang. Aber es ist ein feiner Grat, auf dem Puma wandelt. Ein Fehltritt in die eine Richtung, und man steht im Nischenmarkt der Luxusmode, den schon Designermarken wie Prada oder Jil Sander mit ihren sportlichen Linien besetzen. Ein Fehltritt in die andere Richtung, und es lauert der Massenmarkt, den schon die übermächtigen Größen Adidas und Nike besetzt halten.

Nirgends macht sich diese Gratwanderung so bemerkbar wie im Umgang mit dem wichtigsten Kunden: Foot Locker.

Foot Locker ist nicht schick, nicht trendy und lockt gern mit Rabatten. Foot Locker vereint all das, was Puma nicht will. Aber Foot Locker ist der größte Sportschuh-Händler weltweit: 3500 Filialen, 4,3 Milliarden Dollar Umsatz. Puma macht zwei Drittel seines Umsatzes mit Schuhen, 20 Millionen Paar im Jahr. Und nicht alle davon können in schicken Boutiquen verkauft werden.

Treffen mit den Foot-Locker-Leuten sind immer wichtig, deswegen ist Zeitz überhaupt nach New York gekommen. Auch Pumas US-Geschäftsführer Jay Piccola ist aus Boston eingeflogen. Die Vorbesprechung für das Meeting findet in einer Schnellpizzeria statt, nur ein paar Meter von der Foot-Locker-Zentrale. Es riecht nach altem Fett, und das Stück Pizza kostet 1,99 Dollar. Zeitz packt ein halbes Dutzend Schuhe auf den Tisch, Frühjahrskollektion 2004. Nette Sachen, aber nicht die besten. "Die werden mehr wollen als das", sagt Piccola. "Mehr können wir ihnen nicht geben", sagt Zeitz.

20 Minuten später stehen die Schuhe auf dem Konferenztisch der Foot-Locker-Zentrale in Downtown Manhattan. Foot-Locker-Vorstandschef Matthew Serra hat zum Business-Lunch eingeladen. Es gibt belegte Brote auf Papptellern und Krautsalat aus der Dose. Auch die vier Foot-Locker-Geschäftsführer sind da, jeder mit zwei Puma-Schuhen in der Hand.

"Die sind cool", sagt endlich einer, die anderen nicken, murmeln, loben. Nur Serra schweigt lange, bevor er sagt: "Zeigt ihr uns alles, was ihr habt?"

"Sicher", sagt Zeitz.

"Was ist mit dem Mostro?", fragt Serra, "alle wollen den Mostro." Madonna trug den Edelschuh bei ihrer Welttournee.

Schweigen.

"Was sollen denn die hier kosten?"

"Nicht unter 75 Dollar."

"Verarscht uns nicht mit den Preisen, die USA sind ein Massenmarkt."

"Billiger geht nicht."

"Wir haben schon andere den Bach runtergehen sehen, weil sie zu teuer waren." Schweigen.

Nach dem Meeting wird Zeitz sagen, er habe noch nie so viel Energie darauf verwendet, nichts zu verkaufen.

Eine halbe Stunde später sitzt er wieder in der schwarzen Lincoln-Limousine, und der Fahrer hupt sich den Weg zum Finanzdistrikt frei. Zeitz redet von Umsätzen und Markenbewusstsein, aber sein Blick ist den verdunkelten Scheiben zugewandt. Plötzlich sagt er: "Ich hatte einen Termin am 10. September 2001. Im 94. Stock, Fiduciary Trust. Die sind alle tot, alle, die ich an diesem Tag getroffen habe. Sogar der Fahrer."

Zeitz pflegt schon seit den späten achtziger Jahren eine besondere Beziehung zu New York. Zwei Jahre hat er in Manhattan für Colgate-Palmolive gearbeitet, gleich nach seinem BWL-Studium an der European Business School in Schloss Reichartshausen und Paris. Eigentlich hatte er Arzt werden wollen, "immer schon", wie sein Vater. Aber sein Abitur war nicht gut genug. Der Notenschnitt von 1,7 reichte nicht.

Zeitz ging nach Florenz, studierte dort Medizin, um letztlich doch auf Wirtschaft umzusteigen. Er spricht fließend Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch. Zeitz ist polyglott, und es hat auf sein Unternehmen abgefärbt, denn Puma ist schon lange kein deutsches Unternehmen mehr. Offiziell ist der Firmensitz noch in Herzogenaurach. Aber es gibt keine deutsche Produktion mehr, Hauptaktionär ist der US-Medienkonzern Regency, hinter dem der amerikanische Milliardär Rupert Murdoch steht. Zeitz steuert das Unternehmen schon seit 1997 aus den USA.

Viele Branchenexperten sagen, Zeitz` wichtigste Entscheidung sei der Rückkauf der US-Markenrechte gewesen. Bis 1995 wurde Puma in den USA von einem Lizenznehmer vertrieben, dessen Interesse an Marke und Aufstellung begrenzt war. Am Ende lag Pumas Anteil am weltweit wichtigsten Sportartikelmarkt bei 0,5 Prozent.

Zeitz beließ es nicht beim Rückkauf der Rechte, sondern ging selbst in die USA. "Amerika kann man nicht aus Deutschland managen", sagt er. Und: "Deutschland war das Zentrum aller Gedanken. Das musste geändert werden." In Herzogenaurach aber war die Angst groß, dass nicht nur der Chef, sondern auch der Rest des Traditionsunternehmens in die USA verschwindet. Seitdem pendelt Zeitz zwischen Boston und Nürnberg.

Aber er pendelt nicht nur zwischen Firmensitzen oder Niederlassungen eines deutschen Unternehmens mit Sitz in der fränkischen Provinz. Zeitz sagt: "Ich bin ein Wandler zwischen Welten."

Auf der einen Seite ist Herzogenaurach, der Stammsitz, das 23000-Einwohner-Städtchen, wo Adi und Rudolf Dassler 1924 die Gebrüder Dassler Schuhfabrik gründeten und berühmt wurden, als Jesse Owens bei Olympia 1936 mit Dassler-Schuhen viermal Gold gewann. Wo 1948 zwei Weltkonzerne entstanden, weil sich zwei Brüder plötzlich hassten: Am einen Ende des Ortes wuchs Adidas, am anderen Puma.

Zeitz ist nur selten dort. Die Puma-Zentrale ist ein bleicher Betonklotz aus den Achtzigern mit breiten, grünen Fensterrahmen und verwinkelten Fluren. In der Eingangshalle riecht es nach Desinfektionsmittel, in der Warteecke liegen "Kicker" und "Schuhkurier". Das Vorstandsbüro blieb 15 Jahre unverändert: dunkle Holztäfelung, ein gerahmtes Trikot der tschechischen Fußballnationalmannschaft mit Autogrammen, ein fünf Kilo schwerer goldener Puma auf dem Schreibtisch. Zeitz möchte hier nicht fotografiert werden.

Puma USA hat gerade seine neuen Büros in Boston bezogen. Eine Loft-Etage mit Meerblick, übernommen von einer bankrotten E-Commerce-Firma. Zeitz sitzt in seinem Büro, die Wände sind hoch und weiß, die Möbel schwarz und schick. Er sagt, dass Puma jetzt kein produktions-, sondern ein designgeführtes Unternehmen ist. 1990 gab es 7 Modedesigner bei Puma. Heute sind es 50.

In den USA werden sie von Gavin Ivester geführt. Ivester hat weder Mode studiert noch Schuster gelernt. Er ist Industriedesigner und hat früher Apple-Computer entworfen. Zeitz nennt das "den nächsten Schritt". Der Puma-Designer spricht vom "Blue Mountain"-Prinzip: Wenn alle Berge weiß sind, muss der Puma-Berg blau sein.

Das versteht nicht jeder: Als Zeitz seinen Großaktionär Rupert Murdoch traf, war dessen erste Frage: "Warum verkauft ihr nicht bei Wal-Mart, die haben doch so viele Läden und schöne Sonderangebote?"

THOMAS SCHULZ

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© DER SPIEGEL 3/2003
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet AG
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AliMente:

hi gekko

 
31.01.03 21:29
thx für den geilen artikel!

tja mit der börsenpsychologie ist schon mancmal scheisse!
ich kapiers echt nicht, adidas schließt heute im plus, puma im minus.

adidas ist eine coole marke, aber puma ist geil,
selbiges gilt auch für die unternehmenszahlen!

warum kauft jetzt jemand adidas, und verkauft puma - darauf läuft es momentan
ja hinaus. wer kauft sich einen golf gti wenn er einen porsche günstiger haben kann?

naja was solls, schätze mal, dass ich meine calls am montag rausschmeisse!

thyssenkrupp hat bei 10 € eine ultra starke unterstützung, der call sollte
ziemlich sicheres geld bedeuten.

mal sehen ob ich montag auch noch reingehe.
allerdings bin ich für meine meinung schon wieder viel zu long!

viel spaß im freiesten land der welt!

ciao
alimente
Gekko is back:

das wirklich allerletzte ;-)

 
31.01.03 21:36
Möchte nochmal kurz auf die Analystengemeinde zu sprechen kommen. M.E. wird das Risiko des Puma Investments derzeit noch auf einem sehr hohen Niveau bewertet. Die Analysten, die den fair value vor den Zahlen mit 80-85 Euro angaben, bewerten m.E. die Eigenkapitalkosten mit etwa 20%. Ich rechne damit, dass ihre Kursziele jetzt um etwa 5 Euro steigen werden. Das hat zwar mit dem aktuellen trade nicht viel zu tun, aber ich möchte mal eine Prognose wagen:

Bei freundlicherem Marktumfeld in 2003 werden die ersten Analysten die Risikoposition von Puma überdenken. Wenn sie daraufhin die angenommenen EK-Kosten z.B. auf 15% senken würden, ergäben sich wahrscheinlich Kursziele zwischen 110-120 Euro. Alles immer noch bei relativ konservativen Annahmen, die unter den internen Zielen von Puma (2 Mrd. Euro Umsatz in 2006) liegen.

Daher bin ich der Ansicht, dass mittelfristig Puma noch keineswegs gegessen ist, sondern im Jahresverlauf durchaus Kurse über 100 Euro möglich sind.

Gruß - Gekko
Gekko is back:

hi ali,

 
31.01.03 21:41
grad erst gesehen. Werde bei Puma noch warten, bis der kurzfristige Aufwärtstrend auf Schlusskursbasis gebrochen wird. Das wird mich zwar ein paar Prozente kosten, da ja die Bewegungen immer recht heftig ausfallen, aber mir hat die Intraday Bewegung heute sehr gut gefallen.

Machs gut

Gekko
Gekko is back:

hat ja nich lang gedauert ...

 
11.02.03 15:11
Und der erste ruft 120 €. Leider nicht allzu schmeichelhaft Prior:

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07.02.2003
Puma 100%ige Chance
Prior Börse
 
Nach Meinung der Experten des Börsenbriefs "Prior Börse" bietet die Aktie von Puma (WKN 696960) eine 100-Prozent-Chance bei geringem Risiko.

Die Experten hätten mit ihrer Prognose recht behalten, dass der Hersteller für Sportartikel seine dreimal erhöhten Erwartungen übertreffen würde. Der Chef des Unternehmens, Jochen Zeitz, habe am 31. Januar das Rekordergebnis veröffentlicht. Der erreichte Umsatz sei um über 50% auf 910 Mio. Euro gesprungen und der Gewinn je Anteilsschein habe sich auf 5,44 Euro mehr als verdoppeln können. Die Vorsteuermarge habe beinahe sensationelle 14% erreicht.

Mittlerweise weise Puma wieder eine solide Bilanz auf, da sich nach Abzug der Verbindlichkeiten knapp 100 Mio. Euro in der Kasse befinden würden. Trotz des schlechten Wirtschaftsklimas dürfte der Boom weiterhin andauern. Am Ende dieses Jahres habe der Auftragsbestand um knapp 50% über dem Vorjahr gelegen. Somit rechne man, dass Puma dieses Jahr mit einem Gewinnplus von 40% abließen werde. Dies würde bei 7,60 Euro je Aktie liegen. Bei den aktuellen Notierungen von 61,75 Euro ergebe das ein günstiges KGV von 8.

Die Experten von "Prior Börse" sind der Ansicht, dass die Puma-Aktie eine 100-Prozent-Chance bei geringem Risiko bietet.

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Aber was solls, die haben halt wenig zu verlieren und daher ist es nicht verwunderlich, dass sie es als erste wagen.

Gruß - Gekko
Gekko is back:

@ali

 
01.03.03 00:26
Hast Du eine Ahnung, warum der Ausblick so schwach ist? Konservativ hin oder her 20% ist doch ein Witz. Wenn man sich solche Ziele setzt ist es kein Wunder, wenn man am Ende durch Übererfüllung glänzen kann. Über kurz oder lang nimmt der Markt aber solche vollkommen nichtssagenden Ziele nicht mehr zur Kenntnis --> siehe heute.

IMO sollten die mindestens 30% vorlegen, wobei ich eher 40% erwarte (Was auf jeden Fall aber ein Riesen-Erfolg wäre, keine Alltäglichkeit). Sollten sie nur 20% zeigen, dann hätten sie keine Luft zum Verschnaufen, um das 2006 Ziel von 2 Mrd. Umsatz zu erreichen.

Aber hat ja auch was gutes - fette Speku auf die Q1 Zahlen! Weist Du wann die erstmals bekanntgegeben werden? Kannst Du mir 1,5 Wochen vorher Bescheid sagen? Thanx!

Ciao - Gekko  
AliMente:

die Q1 Zahlen gibts ab 29.04.03

 
03.03.03 10:23
und die HV ist am 16.04.03 - da sollte ja auch etwas über das q1 rauszuhören sein!

also ich finde 20% für nen mdax-titel schon ganz ordentlich, v.a. in heutigen zeiten.
ausserdem besser konservativ geschätzt und dann übertroffen.
alles andere geht imho hammermässig ins auge in bezug auf investoren-vertrauen, das sollte man lieber nicht riskieren.
Gekko is back:

Puma ist heiss!

 
23.04.03 16:58
Die Analysten der Berenberg Bank erhöhen ihr Kusziel für Puma auf 100 von zuvor 85 EUR und heben die Gewinnschätzung je Aktie für das laufende Jahr auf 8,42 von 7,45 EUR an. Das Unternehmen habe sehr starke Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben, begründen sie die Änderungen. Danach erwarte Puma nun ein Umsatzwachstum von über 30 Prozent und einen Anstieg des Vorsteuergewinns um etwa 50 Prozent. Die Analysten sehen die Aktie gegenüber dem Sektor um 37 Prozent unterbewertet und bekräftigen die Anlageempfehlung "Buy".
+++ Gerold Jochen Löhle
vwd/23.4.2003/gjl/ml/tw

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So, die 100 wird zumindest schonmal bei den Kurszielen gebrochen. Die Zahlen waren ja auch mal wieder gigantisch. Meine Jahresprognose steht weiterhin.

Gruß - Gekko
Gekko is back:

Nachtrag:

 
24.04.03 18:04
Morgan Stanley Dean Witter -----| 24.04.2003
... Insofern sei auch das Kursziel von 85 auf 100 Euro erhöht worden ...

Bankgesellschaft Berlin -----| 24.04.2003
... Das Kursziel erhöhe sich auf 105 Euro. ...

LRP -----| 24.04.2003
... Auf Basis der Wertschöpfungsanalyse berechne sich der faire Wert nun auf 101 Euro ...

Bankhaus Lampe -----| 24.04.2003
... weiteres Steigerungspotenzial besitze und daher ihr Kursziel auf nunmehr 110 Euro auf Jahressicht erhöhen, was noch leicht unter dem von ihnen errechneten Fair Value von 116 Euro liege. ...

HypoVereinsbank -----| 24.04.2003
... Das Kursziel für PUMA werde von 90 auf 103 Euro erhöht. ...

HSBC -----| 24.04.2003
... Die Analysten bleiben bei ihrer Empfehlung „Add“ und erhöhen das Kursziel von 75 auf 85 Euro. ... --> *lol*

Berenberg Bank -----| 24.04.2003
... Nach Anhebung der Gewinnerwartungen sei das Kursziel von 85 auf 100 Euro erhöht worden. ...

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So etwas nennt man wohl breiten Konsens. Bisschen langweilig die Jungs, aber trotzdem nicht schlecht. Bemerkenswert übrigens, dass die Analysten, welche die höheren Gewinnschätzungen abgeben, nicht unbedingt auch die höheren Kursziele ermitteln ...

Gruß - Gekko
Gekko is back:

http://www.96hours.com/

 
01.05.03 18:25
Puma bleibt einfach on the bleeding edge!

My two cents on Puma trading:
1) Das Kursziel für das Jahreshoch von 120 bleibt bestehen.
2) Spätestens bei um die 80 ist Puma auch kurzfristig zum Einstieg wieder sehr interessant
3) Nicht aus dem Auge verlieren.

Gruß - Gekko
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