Prostatakrebs - Chilischoten als Tumorkiller

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tom68:

Prostatakrebs - Chilischoten als Tumorkiller

 
15.03.06 13:37
Der Stoff, dem Paprika, Chili & Co. ihre Schärfe verdanken, treibt Prostatakrebs in den zellulären Selbstmord.

Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, die Krebstumoren gezielt am Wuchern hindern, sind US-Wissenschaftler fündig geworden: Sie entdeckten, dass Capsaicin bei Prostatakrebszellen zur so genannten Apaptosis führt, dem programmierten Zelltod.

Dieser ganze Vorgang dient gesunden Körperzellen zur natürlichen Erneuerung: Ältere Zellen sterben ab, um frischem Zellnachwuchs Platz zu machen. Bei Tumorzellen hingegen ist dieser Mechanismus unterdrückt. In ihnen sind die Gene, die zum programmierten Zelltod führen, ausgeschaltet.

Reduziertes Tumorwachstum

Der Scharfmacher Capsaicin scheint diesen Mechanismus in Prostatatumoren wieder in Gang zu setzen: Philip Koeffler vom Cedars-Sinai Medical Center und Kollegen von der University of California stellten fest, dass der Schotenextrakt das Wachstum von Prostatakrebszellen bei Mäusen um 80 Prozent reduziert. Prostatatumoren, die die Forscher mit Capsaicin behandelten, entwickelten sich nur zu einem Fünftel der Größe von unbehandelten Tumoren. Insgesamt verabreichten die Wissenschaftler den Labornagern über die Nahrung Capsaicin-Mengen, die drei wöchentlichen Dosen von 400 mg für einen 100 Kilo Mann entsprechen. Soviel Capsaicin steckt, je nach Schärfegrad, in drei bis acht mexikanischen Habnaera-Schoten, der schärfsten bekannten Chilisorte.

Auch menschlichen Prostatazellen heizt der Scharfmacher ein: „Es verlangsamte dramatisch das Wachstum menschlicher Zelllinien, die wir in Mausmodellen gezüchtet haben“, so der Studienleiter.

Blockierte Schlüsselmoleküle

Offenbar beeinflusst Capsaicin das Wachstum von Prostatatumoren gleich auf mehreren Wegen: Zum einen hindert es einen speziellen Molekülmechanismus (NF-kappa Beta), der eine Schlüsselrolle im Selbstmord der Zellen spielt. Darüber hinaus blockierte der Schotenextrakt bestimmte Rezeptoren, die spezielle Wachstumsgene steuern, was den Wildwuchs der Krebszellen zusätzlich eindämmt.

Die Ergebnisse ihrer Forschung veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Cancer Research“.

Christiane Fux

focus.msn.de/gesundheit/zukunftsmedizin/...rebs_nid_26189.html
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