CK, ich sehe das ebenso. Über die Qualität der Hausjuristen von DFL bzw. DTAG
möchte ich nicht urteilen. Eines sehe ich aber als sehr wahrscheinlich an: daß
nämlich die Juristen der TELEKOM firm sind, was Internet, Übertragungswege etc. anbetrifft.
Die Juristen der DFL dürften da kaum mithalten können, da ihre Domäne woanders
liegt, nämlich im Sport. Sport und IT - das sind allerdings sehr unterschiedliche
Fachgebiete.
Normalerweise gibt es auf jedem Gebiet "den Pabst". - DIE Autorität, die alles
weiß und die sagt was Sache ist. Oft sind das auch die Leute, die den Gesetzge-
ber bei der Ausarbeitung der einschlägigen Gesetze beraten.
Wer das auf dem umstrittenen Gebiet ist, weiß ich nicht. Aber wenn es einen gibt,
dann ist er garantiert ein Mann der TELEKOM.
Kurz und gut: ich traue der TELEKOM zu, daß sie über genügend Sachkenntnisse
verfügt, um zu wissen, was sie tut; schließlich ist es ihr tägliches Geschäft.
ARENA und der DFL erwecken mir diesen Anschein nicht. Beide sind offenbar gar
nicht auf den Gedanken gekommen, daß jemand gewitzt und frech genug sein
könnte, das erkaufte Quasi-Monopol in Frage zu stellen.
Das Problem, an dem sich beide wohl die Zähne ausbeißen werden: es gibt keine
verbindlichen Regeln, wo Internet aufhört und wo Fernsehen anfängt. Schon der
Begriff "Fernsehen" ist problematisch. Denn streng genommen ist ja darunter nur
zu verstehen, daß mit einem "Fernsehgerät" Programme angeschaut werden. Wie
diese aber ins Gerät hineingelangen, ist im Grunde ohne Bedeutung (Beispiele:
"Fernsehen" in Kliniken, Altersheimen, Hotels, wo die Programme von einem Dienst-
leister selektiv eingespeist werden).
Was nun, wenn ein Programmanbieter Inhalte aus dem Internet übernimmt und sie
mit Fernsehgeräten empfangbar macht? Soll heißen: der Kunde ist zwar irgendwie
mit dem Net verbunden, aber er merkt es -dank entsprechender Technik- gar nicht.
An diesen Fall haben beide nicht gedacht. Die DFL, weil ihr der technische Sach-
verstand fehlt; ARENA weil sie sich mit dem Monopol in der Tasche und berauscht
vom Sieg über den Erzfeind PREMIERE zu sicher wähnten.
Aber im Recht gilt: Werden Verträge unklar oder zweideutig geschlossen (was jeden
Tag hundertfach vorkommt - auch bei von Juristen ausgearbeiteten Verträgen), so
gehen Unklarheiten oder Mehrdeutigkeiten zulasten des Verwenders. Und das ist in
diesem Fall die DFL. Es dürfte noch ziemlich schlimm für sie kommen.
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