in 17 Jahren erreicht?
Hinter dieser Angabe verbirgt sich die Mindestkapitalanforderung einer (freien) Bank (Basel III) . Diese drückt das Verhältnis zwischen Eigenkapital zu Fremdkapital aus. Wenn es negativ ist, besteht kurzfristig Überschuldungsgefahr und bedeutet in Folge die Schließung der Bank durch die Aufsicht. Insoweit hat FF auch Recht, dass FNMA und Co. so ohne weiteres nicht aus der staatlichen Verwaltung durch eine Briefvereinbarung (5) entlassen werden kann.
Die entscheidende Frage ist also, wie setzt sich das Eigenkapital von FNMA tatsächlich zusammen. FF stellt richtig dar, dass durch Erträge wahrscheinlich noch Jahrzehnte ins Land gehen, bis die geforderten 4,5% Eigenkapitalquote erreicht werden. Wahrscheinlich ist es sogar noch länger, wenn die ausgereichten Hypotheken durch Inflation ein noch höheres Fremdkapital erfordern, die Finanzierer wachsen wollen oder die Eigenkosten (Versicherungen, Gehälter) steigen.
Eigenkapital sind aber auch eigene Stammaktien, nicht nur Betriebseinnahmen.
www.investopedia.com/terms/c/common-equity-tier-1-cet1.asp
Wenn also FNMA durch Wandlung eigene Stammaktien von der Regierung in die Bilanz übertragen werden, steigt das Eigenkapital genau um den Wert dieser Anlage. Die Regierung wird also nicht daran interessiert sein, den Kurs maximal zu drücken, um die Bilanz kaputt zu machen.
Es müssen nur soviel Rechte in Stammaktien gewandelt werden, um den CET1-Wert von 4,5% zu erreichen. Bei einem Börsenwert von 10 Dollar pro Stammaktie sind es also "nur" 10 Mrd. Stück für 100 Mrd. Dollar zusätzliches Stammkapital, bei 100 Dollar pro Aktie nur noch 1 Mrd. neuer Stammaktien.
Deshalb muss der Kurs eher steigen als fallen, wenn eine Wiederprivatisierung erfolgreich sein soll. Ich kann mir vorstellen, dass man Investoren findet, die 100 Mrd. Dollar in die Hand nehmen, um knapp 50% der Stimmrechte von FNMA zu erhalten. Wie hoch der Anteil neuer Investoren (bei 10 Dollar wären es über den Daumen ein Anteil von 90%, der damit einhergeht) sein wird, entscheidet die neue Regierung alleinig. Diese Entscheidung wird nicht ganz unabhängig von Investoren sein, die bereits stark engagiert sind (Ackman).