Dividenden gibt es erst, sobald die Firmen die Kapitalanforderungen erfüllen.
Ein Beispiel: Rekapitalisierung allein durch Einbehalten der Gewinne:
Kapitalanforderungen: 120 Milliarden Dollar
Jahresgewinn: 13,3 Milliarden Dollar
Dauer bis zur hinreichenden Rekapitalisierung: 9 Jahre
erste Dividendenausschüttung: 9 Jahre plus 1 Quartal
dividendenberechtigte Aktien: 5,8 Milliarden Aktien inklusive des konvertierten Warrants
5,8 Milliarden Aktien würden sich 12,3 Milliarden Dollar Dividende teilen. 1 Milliarde Dollar Dividende würden die aktuellen Junior-Vorzugsaktionäre erhalten.
Bei diesem Beispiel sind 2 Dinge zu beachten: Die Gewinne sind nicht in Stein gemeißelt. Und Kritiker könnten bemängeln, dass kein "echtes privates" Geld in die Firmen geflossen sei, sondern nur die ausgesetzten Dividenden an das Finanzministerium. Das Argument, den Steuerzahler mit privatem Geld zu schützen, wäre schwach.
Daher ist es wahrscheinlicher, dass neue Aktien ausgegeben werden, um die Kapitalanforderungen zu erreichen. Denn das auf diese Weise eingebrachte Geld zum Schutz der Firma und somit des Steuerzahlers wäre "wirklich privat".
Je mehr Geld durch die Ausgabe neuer Aktien aufgetrieben wird, desto größer die Verwässerung unserer Aktien, aber desto früher eine Dividendenausschüttung.
Ein Rekapitalisieren allein durch die Ausgabe neuer Aktien könnte dann so aussehen:
Geschätzter Wert der Firma: 200 Milliarden Dollar
Benötigtes Kapital: 120 Milliarden Dollar
Theoretischer Wert pro Stammaktie: 80 Milliarden Dollar geteilt durch 5,8 Milliarden Aktien = 13,79 $
Ausgabepreis pro neuer Stammaktie: 13,79 $
Benötigte Aktien zu 13,79 $, um 120 Milliarden Dollar einzunehmen: 8,7 Milliarden Stück
Dividendenberechtigte Aktien: 14,5 Milliarden Stück
In diesem Beispiel hätte unsere Aktie sofort einen theoretischen Wert von 13,79 $, der bei vollständiger Reinvestition einer beispielhaften 5%-Dividende zu einem Wert von 21,40 $ in 9 Jahren führen würde - nur zum Vergleich mit dem ersten Beispiel.
Wahrscheinlich müsste man einen Discount bei der Kapitalerhöhung einräumen, was den Ausgabepreis senken und die Verwässerung steigen ließe. Das könnten 10% sein.
Anhand des 2. Beispiels kann man gut erkennen, wie entscheidend die Höhe der Kapitalanforderungen für unseren Aktienwert ist. Ebenso das Einbehalten der Gewinne. Denn alles, was die 120 Milliarden Dollar senkt, wirkt sich (fast) direkt auf den Aktienpreis aus.
Vielleicht bewertet der Markt die Firma ja auch mit mehr als 200 Milliarden Dollar, wenn sie über Eigenkapital von 120 Milliarden Dollar verfügt. Das ist nur meine Schätzung, die von einem im Branchenvergleich konservativen KGV von 15 ausgeht.
Die Beispiele sind vereinfacht dargestellt und sollen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung darstellen. Natürlich verdient die Fannie seit Längerem über 10 Milliarden pro Jahr und seit 2018 sind das dann aufgrund der Unternehmenssteuersenkung ca. 13 Milliarden Dollar. Aber politische Entscheidungen (G-Fees etc.) können diese Zahlen ganz leicht halbieren oder verdoppeln (unwahrscheinlich). Daher sind wir auf die Politik angewiesen - so oder so!
Okay: So leicht ist das dann auch nicht, wenn man Rücksicht auf den Häusermarkt nimmt. Aber das Risiko und die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen besteht zweifellos.
Hier nochmal der Moelisplan. Er schlägt einen Mix aus dem Einbehalten der Gewinne und der Ausgabe neuer Aktien vor:
gsesafetyandsoundness.com/wp-content/...o-the-GSEs-Final-1.pdf
Nach dem Moelisplan gibt es ab 2022 wieder eine Dividende.
ca. 9,6 - 10,6 Milliarden Fannie-Aktien ausstenhend
Wert pro Aktie Ende 2021: 14,19 $ - 17,75 $
siehe Seite 28-29