der grund für den heutigen verlauf:
Donnerstag 11. Januar 2001, 10:09 Uhr
Stärkstes Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung
-
Bruttoinlandsprodukt legte um 3,1 Prozent zu
Wiesbaden (AP) Deutschland hat im vergangenen Jahr das stärkste Wirtschaftswachstum seit der Wiedervereinigung erreicht. Der Präsident des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden, Johann Hahlen, berichtete am Donnerstag in Wiesbaden, das Bruttoinlandsprodukt sei 2000 gegenüber 1999 um 3,1 Prozent gestiegen. Hahlen betonte: «»Das war die stärkste Zuwachsrate seit 1991 und sie war doppelt so hoch wie das durchschnittliche Wirtschaftswachstum des abgelaufenen Jahrzehnts.''
Die Wachstumsprognosen zur Jahreswende 1999 auf 2000 hätten zwischen 2,4 und 2,6 Prozent gelegen. «»Der obere Erwartungshorizont wurde also deutlich übertroffen'', stellte Hahlen fest. Die hohen Erlöse aus der Versteigerung der Mobilfunklizenzen von 99,4 Milliarden Mark hätten zu einem Finanzierungsüberschuss des Staates von 50,9 Milliarden Mark geführt. «»Gemessen am Bruttoinlandsprodukt betrug der Staatsüberschuss im Berichtsjahr plus 1,3 Prozent'', berichtete er.
Die Wirtschaftsleistung sei von 38,53 Millionen Erwerbstätigen erbracht worden - 584.000 Personen mehr als im Jahresdurchschnitt 1999. Die Arbeitsproduktivität sei um 1,5 Prozent gestiegen, teilte Hahlen weiter mit. Die Lohnstückkosten seien pro Kopf um 0,3 Prozent zurückgegangen. Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts zeige, dass die stärksten Wachstumsimpulse von den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (plus 5,2 Prozent), dem produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe (plus fünf Prozent) sowie Handel, Gastgewerbe und Verkehr (plus 4,1 Prozent) ausgegangen seien.
«»Auf der Verwendungsseite trugen zum Wirtschaftswachstum 2000 die Ausrüstungsinvestitionen (plus neun Prozent) sowie die sonstigen Anlagen (plus 9,7 Prozent) kräftig bei'', berichtete Hahlen. Dagegen seien die Bauinvestitionen nach einem leichten Anstieg 1999 im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent zurückgegangen. Die privaten Konsumausgaben erhöhten sich laut Hahlen um 1,9 Prozent, die Konsumausgaben des Staates vergleichsweise schwächer um 1,3 Prozent.
Deutlich legte der Außenbeitrag zu. «»Sein Beitrag zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts lag bei einem Prozentpunkt.'' Dies resultierte aus einem Anstieg der realen Exporte (plus 12,9 Prozent), der über dem der realen Importe (plus zehn Prozent) lag, wie Hahlen erklärte. Insgesamt habe das Jahr 2000 für die deutsche Wirtschaft «»ein rundum solides Wachstum gebracht''. International liege Deutschland mit 3,1 Prozent Inlandsproduktsanstieg noch immer im unteren Bereich. Nach Schätzungen der EU-Kommission vom Herbst 2000 sei die Wirtschaft der EU 2000 um 3,4 Prozent gestiegen, die der USA um 5,1 Prozent.
1999 hatte das Wirtschaftswachstum in Deutschland noch bei 1,6 Prozent gelegen. Das Staatsdefizit hatte 55 Milliarden Mark oder 1,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. Für dieses Jahr erwarten die sechs führenden deutschen Wirtschaftsinstitute ein Wirtschaftswachstum zwischen 2,4 und 2,8 Prozent.
greetings, DY