Opel hat Mercedes als Nummer zwei fast eingeholt
Von Guido Reinking, Hamburg
Im Januar hat es auf dem deutschen Automarkt deutliche Verschiebungen gegeben. Während Volkswagen seinen Spitzenplatz trotz Verlusten behaupten konnte, hat Opel seine Aufholjagd beschleunigt und ist drauf und dran, Mercedes als Nummer zwei abzulösen.
Das zeigen die vorläufigen Zulassungszahlen, die der Financial Times Deutschland vorliegen. Danach ging der Gesamtmarkt in Deutschland im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent auf rund 240.000 Autos zurück. Vom Negativtrend konnte sich Opel abkoppeln. Die deutsche General-Motors-Tochter hat die Zahl der Neuzulassungen um 24,9 Prozent auf 28.500 Autos gesteigert. Dramatisch war dagegen der Einbruch bei Ford : Die Kölner verloren im Vergleich zum Januar 2002 rund 27 Prozent der Neuzulassungen auf nur noch 17.360 Fahrzeuge.
Damit hat sich Opel knapp hinter Mercedes auf Platz drei der Zulassungsstatistik vorgeschoben. Die Edelmarke des DaimlerChrysler-Konzerns liegt mit 28.850 Neuzulassungen nur noch 230 Autos vor Opel. Mercedes hat im Januar gegenüber dem Vorjahr bei den Neuzulassungen sechs Prozent eingebüßt.
Vergangene Woche hatte die Stuttgarter Marke auch beim Absatz an Händler für den Januar einen Rückgang von sechs Prozent auf 20.300 Autos gemeldet, und dies mit einer geringeren Zahl an Arbeitstagen im Januar begründet. Mercedes konnte den Rückgang in Deutschland zwar mit gesteigerten Exporten in die USA und nach Asien mehr als ausgleichen. Dennoch beweisen die Januar-Zahlen, was Mercedes-Chef Jürgen Hubbert in den vergangen Monaten stets betont hat: Die Position der Luxusmarke als Nummer zwei in Deutschland liege eher "an der Schwäche der anderen, als an unserer Stärke". Mercedes hatte Opel vor drei Jahren vom angestammten Platz als Nummer zwei in Deutschland verdrängt.
Mercedes verliert Kunden
Nun ist Opel-Chef Carl-Peter Forster offenbar entschlossen, diesen Platz zurückzuerobern. Die Januar-Zahlen bestätigen den Trend der vergangenen Monate, in denen Mercedes trotz der relativ frischen E-Klasse und zahlreicher neuer Modell- und Motorvarianten in Deutschland Kunden verloren hat, während Opel mit dem neuen Mittelklassemodell Vectra nach Jahren des Käuferschwunds wieder Kunden hinzugewinnen kann. Zudem kurbeln die Rüsselsheimer den Absatz mit Zugaben wie Benzingutscheinen an.
Der dramatische Einbruch von Ford wird in Köln mit den überaus guten Zahlen von vor einem Jahr begründet. "Der Januar 2002 war mit einem Zulassungsplus von 39 Prozent ein extrem guter Ausnahmemonat", sagte ein Ford-Sprecher. Deswegen sollte der jetzige Rückgang nicht überbewertet werden. Nach FTD-Informationen kamen vor allem der neue Fiesta mit Minus 43 Prozent und der Mondeo mit Minus 34 Prozent unter die Räder. Ford hatte Ende vergangenen Jahres die Fiesta-Produktion in Köln gedrosselt, weil der Absatz hinter den Erwartungen zurückblieb.
BMW gehörte auch im Januar mit einem Plus von 9,4 Prozent auf mehr als 22.000 zu den Gewinnern auf dem deutschen Markt - vor allem wegen des Mini. Volkswagen verlor im Januar 4,3 Prozent und landete bei 43.000 Neuzulassungen. Der Marktanteil fiel von 18,6 auf 17,9 Prozent. Am Sonntag bestritt VW Berichte, wonach das Absatzziel des Luxusmodells Phaeton auf 7800 Autos fast halbiert wurde und wegen der Schwäche des Golf Kurzarbeit drohe. Der "Spiegel" hatte berichtet, die Nachfrage nach dem bis zu 104.000 Euro teuren Phaeton liege weit hinter den Erwartungen zurück.
VW behauptet sich
Auch in West- und Zentraleuropa konnte sich Volkswagen trotz des Auslaufmodells Golf mit einem leichten Rückgang der Neuzulassungen als Nummer eins behaupten, während Ford und Mercedes deutlich verloren hätten, belegen Zahlen aus Industriekreisen. Opel/Vauxhall steigerte die Neuzulassungen um fast ein Prozent auf rund 119.000, während Ford ein Minus von fast neun Prozent auf 115.000 Neuwagen hinnehmen musste. VW gingen um annähernd drei Prozent auf 124.000, Mercedes um 6,6 Prozent auf 60.500 Autos zurück. Der Gesamtmarkt in West- und Zentraleuropa sank überraschend stark um 5,7 Prozent.
Die vorläufigen Zulassungszahlen können sich in den nächsten Tagen wegen Nachmeldungen noch leicht verändern. Der Verband der europäischen Autohersteller ACEA wird die Januar-Zahlen am 13. Februar melden, das deutsche Kraftfahrtbundesamt nicht vor nächster Woche.
Von Guido Reinking, Hamburg
Im Januar hat es auf dem deutschen Automarkt deutliche Verschiebungen gegeben. Während Volkswagen seinen Spitzenplatz trotz Verlusten behaupten konnte, hat Opel seine Aufholjagd beschleunigt und ist drauf und dran, Mercedes als Nummer zwei abzulösen.
Das zeigen die vorläufigen Zulassungszahlen, die der Financial Times Deutschland vorliegen. Danach ging der Gesamtmarkt in Deutschland im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent auf rund 240.000 Autos zurück. Vom Negativtrend konnte sich Opel abkoppeln. Die deutsche General-Motors-Tochter hat die Zahl der Neuzulassungen um 24,9 Prozent auf 28.500 Autos gesteigert. Dramatisch war dagegen der Einbruch bei Ford : Die Kölner verloren im Vergleich zum Januar 2002 rund 27 Prozent der Neuzulassungen auf nur noch 17.360 Fahrzeuge.
Damit hat sich Opel knapp hinter Mercedes auf Platz drei der Zulassungsstatistik vorgeschoben. Die Edelmarke des DaimlerChrysler-Konzerns liegt mit 28.850 Neuzulassungen nur noch 230 Autos vor Opel. Mercedes hat im Januar gegenüber dem Vorjahr bei den Neuzulassungen sechs Prozent eingebüßt.
Vergangene Woche hatte die Stuttgarter Marke auch beim Absatz an Händler für den Januar einen Rückgang von sechs Prozent auf 20.300 Autos gemeldet, und dies mit einer geringeren Zahl an Arbeitstagen im Januar begründet. Mercedes konnte den Rückgang in Deutschland zwar mit gesteigerten Exporten in die USA und nach Asien mehr als ausgleichen. Dennoch beweisen die Januar-Zahlen, was Mercedes-Chef Jürgen Hubbert in den vergangen Monaten stets betont hat: Die Position der Luxusmarke als Nummer zwei in Deutschland liege eher "an der Schwäche der anderen, als an unserer Stärke". Mercedes hatte Opel vor drei Jahren vom angestammten Platz als Nummer zwei in Deutschland verdrängt.
Mercedes verliert Kunden
Nun ist Opel-Chef Carl-Peter Forster offenbar entschlossen, diesen Platz zurückzuerobern. Die Januar-Zahlen bestätigen den Trend der vergangenen Monate, in denen Mercedes trotz der relativ frischen E-Klasse und zahlreicher neuer Modell- und Motorvarianten in Deutschland Kunden verloren hat, während Opel mit dem neuen Mittelklassemodell Vectra nach Jahren des Käuferschwunds wieder Kunden hinzugewinnen kann. Zudem kurbeln die Rüsselsheimer den Absatz mit Zugaben wie Benzingutscheinen an.
Der dramatische Einbruch von Ford wird in Köln mit den überaus guten Zahlen von vor einem Jahr begründet. "Der Januar 2002 war mit einem Zulassungsplus von 39 Prozent ein extrem guter Ausnahmemonat", sagte ein Ford-Sprecher. Deswegen sollte der jetzige Rückgang nicht überbewertet werden. Nach FTD-Informationen kamen vor allem der neue Fiesta mit Minus 43 Prozent und der Mondeo mit Minus 34 Prozent unter die Räder. Ford hatte Ende vergangenen Jahres die Fiesta-Produktion in Köln gedrosselt, weil der Absatz hinter den Erwartungen zurückblieb.
BMW gehörte auch im Januar mit einem Plus von 9,4 Prozent auf mehr als 22.000 zu den Gewinnern auf dem deutschen Markt - vor allem wegen des Mini. Volkswagen verlor im Januar 4,3 Prozent und landete bei 43.000 Neuzulassungen. Der Marktanteil fiel von 18,6 auf 17,9 Prozent. Am Sonntag bestritt VW Berichte, wonach das Absatzziel des Luxusmodells Phaeton auf 7800 Autos fast halbiert wurde und wegen der Schwäche des Golf Kurzarbeit drohe. Der "Spiegel" hatte berichtet, die Nachfrage nach dem bis zu 104.000 Euro teuren Phaeton liege weit hinter den Erwartungen zurück.
VW behauptet sich
Auch in West- und Zentraleuropa konnte sich Volkswagen trotz des Auslaufmodells Golf mit einem leichten Rückgang der Neuzulassungen als Nummer eins behaupten, während Ford und Mercedes deutlich verloren hätten, belegen Zahlen aus Industriekreisen. Opel/Vauxhall steigerte die Neuzulassungen um fast ein Prozent auf rund 119.000, während Ford ein Minus von fast neun Prozent auf 115.000 Neuwagen hinnehmen musste. VW gingen um annähernd drei Prozent auf 124.000, Mercedes um 6,6 Prozent auf 60.500 Autos zurück. Der Gesamtmarkt in West- und Zentraleuropa sank überraschend stark um 5,7 Prozent.
Die vorläufigen Zulassungszahlen können sich in den nächsten Tagen wegen Nachmeldungen noch leicht verändern. Der Verband der europäischen Autohersteller ACEA wird die Januar-Zahlen am 13. Februar melden, das deutsche Kraftfahrtbundesamt nicht vor nächster Woche.